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Laufbahnbeispiele: Filmwissenschaft

Hochschulabsolventinnen und -absolventen berichten aus ihrem Berufsalltag. Was sind ihre aktuellen Aufgaben? Welche Tipps geben sie für den Berufseinstieg?

Leitung eines Stadtkinos

Beat Schneider ist künstlerischer Leiter des Stadtkinos Basel.

"Ich habe mich von meinen Interessen leiten lassen."

Beat Schneider
© Beat Schneider
Beat Schneider

© Beat Schneider

Laufbahn

Alter/JahrTätigkeit/Ausbildung
19Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis als Kaufmann (KV-Lehre)
21Werbeassistent: Werbeagentur Advico Young & Rubicam
27Parteisekretär: Grüne Kanton Zürich
28Gymnasiale Maturität für Erwachsene: AKAD
35Lizentiat (lic. phil.) in Soziologie, Filmwissenschaft und Philosophie: Universität Zürich, Werkstudent
36Programm-Ko-Leiter: Kino Xenix, Zürich
43Ko-Direktor: Bildrausch, Filmfest Basel
54Künstlerischer Leiter: Stadtkino Basel

Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?

Ich gestalte als künstlerischer Leiter das Programm des Stadtkino Basel, ein Filmmuseum und Ort für gegenwärtige Filmkunst. Herzstück meiner Arbeit ist das inhaltliche Entwerfen und Vermitteln von Filmreihen. Gespräche mit spannenden Gästen erlauben das Thema einer Reihe zu vertiefen. Neue Gesprächsformate und besondere Live-Veranstaltungen zu entwickeln, ist dabei immer wichtiger geworden.

Als Mitglied der Geschäftsleitung trage ich strategische Entscheide für den Gesamt-Betrieb mit. Ebenfalls verantwortlich bin ich für das Landkino und die Kinemathek Le Bon Film. Ich bin ausserdem Mitglied der Schweizer Filmakademie.

«Herzstück meiner Arbeit ist die künstlerische Leitung, das inhaltliche Entwerfen und Vermitteln von Filmreihen.»

Wie verlief Ihr Berufseinstieg?

Schon während des Studiums arbeitete ich beim studentischen Filmclub VSETH und bei den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur mit, baute mir so ein Netzwerk auf und sammelte Erfahrungen als Kurator.

Den Einstieg beim Kino Xenix als Ko-Leiter Programmation ermöglichte auch eine Roy-Anderson-Retro, die ich vorher als freier Mitarbeiter organisiert hatte.

Das Xenix war für mich ein wichtiges, programmatisches Experimentierfeld: Wessen Werk ist in Vergessenheit geraten, ohne jedoch seine Relevanz verloren zu haben? Wie müssen die Filme aus der Gegenwart heraus neu situiert werden? Welche Filmschaffende gilt es heute zu entdecken? Ich baute mein Netzwerk auch international aus und war Mitglied der Geschäftsleitung.

Welche Tipps geben Sie Studierenden?

Das Kennenlernen von Leuten, die Türen öffnen können, erachte ich als wichtig – gerade in einem Umfeld, das weniger von einem klaren Berufsbild geprägt ist.

Ich habe mich von meinen Interessen leiten lassen und arbeite heute in einer spannenden Nische.

Wissenschaftlicher Assistent an einem Seminar für Filmwissenschaft

Der Porträtierte ist sowohl für organisatorische als auch administrative Bereiche des Lehrbetriebs zuständig.

"Mein Hauptprojekt ist eine Dissertation zum Traummotiv im Film."

Symbolbild Film
Symbolbild Film, © MasterTux auf Pixabay
Symbolbild Film

Symbolbild Film, © MasterTux auf Pixabay

Wissenschaftlicher Assistent an einem Seminar für Filmwissenschaft

«Durch ehrenamtliche Engagements konnte ich ein Netzwerk knüpfen, das nun Früchte trägt und zu spannenden Aufträgen führt.»

Laufbahn
Kommissionsmitglied und Stiftungsrat bei staatlichen Film- und Kulturstiftungen
Wissenschaftlicher Assistent und Dozent an einem Seminar für Filmwissenschaften
Studium der Filmwissenschaft, Anglistik und Geschichte
Jetzige Tätigkeit

Hauptberuflich bin ich wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Filmwissenschaft. In dieser Funktion bin ich einerseits für bestimmte organisatorische und administrative Bereiche des Lehrbetriebs zuständig. Dazu gehören das Anschaffen und Warten der Geräte für die Visionierungsplätze, das Erfassen des Lehrangebotes oder die Betreuung der Werkstattgespräche. Andererseits arbeite ich konzeptionell an der laufenden Entwicklung des Fachs: Ich passe die Studienordnung an oder kümmere mich um die Etablierung eines nationalen Netzwerkes für die Filmausbildung auf Masterstufe. Zudem bin ich als Lehrbeauftragter am Unterricht auf Proseminarstufe beteiligt.
Daneben gehört auch das Forschen zum Beruf eines wissenschaftlichen Assistenten. Hauptprojekt in diesem Bereich ist eine Dissertation zum Traummotiv im Film.

Als Mitglied einer Expertenkommission und als Stiftungsrat entscheide ich zudem im Rahmen kantonaler und nationaler Stiftungen über öffentliche Fördergelder für Filmprojekte. Dazu prüfe ich eingereichte Drehbücher und Fördergesuche aus den Bereichen Film und visuelle Künste.

Berufseinstieg

Neben meiner akademischen Laufbahn habe ich mich schon immer – grösstenteils ehrenamtlich - im Bereich Filmkultur engagiert, sei es als Programmkurator für Filmclubs oder als Mitorganisator Internationaler Kurzfilmtage.

Tipps

Durch ehrenamtliche Engagements konnte ich ein Netzwerk knüpfen, das nun Früchte trägt und zu spannenden Aufträgen führt.



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