Tätigkeitsfelder
Slavistik, Nordistik und weitere europäische Sprachfächer vermitteln neben Sprachkenntnissen vor allem Kompetenzen im wissenschaftlichen Arbeiten, im Umgang mit Literatur und ein vertieftes Verständnis der entsprechenden Kulturräume. Im Vergleich zu anderen Fächern haben viele dieser Absolvent/innen Schwierigkeiten beim Berufseinstieg und arbeiten später in Teilzeitstellen. Ihre Chancen können sie durch frühe und gezielte Praktika, längere Auslandaufenthalte und wirtschaftsbezogene Nebenfächer erhöhen.
Unterricht
Je nach Sprachfach haben diese Absolvent/innen die Möglichkeit, ihr Fachstudium mit dem Lehrdiplom für Maturitätsschulen zu ergänzen und sich so zum Beispiel für den Russischunterricht an einem Gymnasium zu qualifizieren. Da die skandinavischen Sprachen (Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Isländisch, Faröisch) an den öffentlichen Schulen in der Schweiz kein Unterrichtsfach sind, besteht für diese Absolvent/innen lediglich die Möglichkeit, an privaten Institutionen als Sprachlehrpersonen tätig zu sein.
Forschung und Lehre
Absolventinnen und Absolventen weiterer europäischer Sprachfächer können auch eine Hochschulkarriere anstreben und dafür ein Doktorat absolvieren. Der Stellenetat für den wissenschaftlichen Nachwuchs ist bei den "kleinen Fächern" jedoch vergleichsweise beschränkt.
Privatwirtschaft
Die Märkte in Mittel- und Osteuropa gewinnen durch die Annäherung an die EU zunehmend an Dynamik. Daraus ergeben sich neue Chancen für Unternehmen, insbesondere, wenn sie über Fachleute mit länderspezifischen Kompetenzen verfügen, die sie bei ihrem Marktauftritt im Ausland unterstützen können. In diesem Tätigkeitsfeld sind neben Hintergrundwissen über bestimmte Kulturräume auch Zusatzkenntnisse in Marketing, BWL oder IT gefragt.
Öffentliche Verwaltung, Diplomatie
Von Nutzen sein können ihre sprachlichen und interkulturellen Fähigkeiten den Absoventinnen und Absolventen weiterer europäischer Sprachen auch in der Diplomatie, bei internationalen und humanitären Organisationen sowie bei den für Migration zuständigen Bundesstellen.
Medien, Kommunikation
Der Medienbereich ist ein wichtiges Arbeitsfeld vieler Sprachwissenschaftler/innen: Ihre Spezialkenntnisse machen sie unter anderem zu gefragten Auslandkorrespondentinnen und -korrespondenten. Eine journalistische Tätigkeit sollte möglichst früh und mit kleinen Schritten beginnen – zum Beispiel mit Berichten für lokale Medien. Wer ein vielseitiges Portfolio von Artikeln und Kritiken mitbringt, hat nach Studienabschluss die besseren Chancen auf regelmässige freie Aufträge oder eine Redaktionsstelle.
In Frage kommen auch Tätigkeiten in den Bereichen Übersetzen oder Dolmetschen, sei es in Form von freien Aufträgen oder für Übersetzungsbüros.
Weitere Tätigkeitsfelder
Weitere Möglichkeiten eröffnen sich diesen Absolvent/innen im privaten Dienstleistungsbereich, etwa Handel und Tourismus sowie bei Kulturbetrieben wie Museen oder Bibliotheken. Vereinzelte Stellen bieten schliesslich auch NPO mit Zielgruppen, Fachgebieten oder Einsatzbereichen mit Bezug zum eigenen Studienfach.
Berufe, Funktionen
Eine Auswahl von Berufen und Funktionen, in denen Abgänger/innen der Slavistik oder der Nordistik arbeiten: