Tätigkeitsfelder
Kriminalistinnen und Kriminalisten unterstützen mit wissenschaftlichen und technischen Methoden die Verbrechensaufklärung. Kriminologinnen und Kriminologen untersuchen psychologische Aspekte von Verbrechen, beschäftigen sich mit Ursachen und Verhalten von Delinquenten und organisiertem Verbrechen. Diese Tätigkeiten erfordert neben einer integren Persönlichkeit ein grosses Interesse an Naturwissenschaften und Technik, analytisches Denkvermögen und einen scharfen Beobachtungssinn.
Wissenschaftlicher Dienst bei der Polizei
Viel minutiöse Arbeit und langwierige Recherchen charakterisieren den Arbeitsalltag von Kriminalisten und Kriminalistinnen im Wissenschaftlichen Dienst der Polizei, wo etwa 40 Prozent der Absolvent/innen beschäftigt sind. Im Büro überprüfen sie z.B. die Echtheit von Ausweisen, Verträgen und anderen Dokumenten, aber auch den Ursprung von anonymen Erpresserbriefen. Manche Fälschungen sind für das geschulte Auge erkennbar, für anderen Fälle werden technische Hilfsmittel wie Mikroskope, Dokumenten-Video-Scanner etc. eingesetzt.
Zudem sichern die Berufsleute Spuren an Tatorten, die sie im Labor mittels verschiedener Methoden auswerten und dokumentieren. Mit Hilfe von Datenbanken wird nach bereits dokumentierten ähnlichen Vorgehensweisen gesucht und verglichen, ob die Täterschaft schon registriert ist. Für die Aufklärung von Verbrechen immer wichtiger wird die DNA-Analyse.
Kriminologinnen und Kriminologen untersuchen bei der Polizei die Hintergründe eines Verbrechens. Zu ihren Tätigkeitsgebieten gehören etwa die Erforschung von Tatmustern und der Täterpersönlichkeit.
Forschung und Prävention
Insbesondere Kriminologinnen und Kriminologen untersuchen u.a. zu Präventionszwecken die Hintergründe von Verbrechen aus psychologischer oder sozialwissenschaftlicher Sicht. Sie erforschen Täterpersönlichkeiten oder Tatmuster und beschäftigen sich immer mehr auch mit der Opferseite von Verbrechen. Zudem erstellen sie Studien zu Themen wie Strafvollzug, Wirtschaftkriminalität, Jugendstraffälligkeit oder auch zu strafbaren Verhalten im Strassenverkehr.
Privatwirtschaft
40 Prozent der Kriminalistinnen und Kriminalisten sind in der Privatwirtschaft beschäftigt, zum Beispiel bei Versicherungen oder Banken. Je nach absolviertem Masterstudium und Spezialisierungen arbeiten sie zudem in spezialisierten Labors. Ein wichtiges Arbeitsfeld ist hier die Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität.
Verwaltung und Gerichte
Weitere 20 Prozent der Kriminalisten und Kriminalistinnen arbeiten in der öffentlichen Verwaltung. Einige Kantone beschäftigen Kriminologinnen und Kriminalwissenschaftler am Gericht, beispielsweise als Untersuchungsrichterinnen oder Haftrichter. Sie nehmen Verhöre vor, analysieren Verhörprotokolle und koordinieren den weiteren Verlauf der Untersuchungen. Nach Abschluss der Untersuchungen dient ihr Rapport als Grundlage für Anklageschriften. Voraussetzung für dieses Tätigkeitsgebiet ist ein vorgängiger Abschluss in Rechtswissenschaften.
Berufe, Funktionen
Eine Auswahl von Berufen und Funktionen, in denen Abgänger/innen der Kriminalwissenschaften arbeiten: