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Betriebsleiter/in Landwirtschaft BP

Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter Landwirtschaft leiten einen landwirtschaftlichen Betrieb oder Betriebszweig. Sie sind verantwortlich für eine wirtschaftliche und ökologische Produktion von hoher Qualität.

Kategorien
Bildungstypen

Weiterbildungsberuf

Berufsfelder

Natur

Branchen

Landwirtschaft

Swissdoc

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Aktualisiert 19.12.2019

Tätigkeiten

Als Leiterinnen eines Betriebs oder Betriebszweigs planen und bewirtschaften Betriebsleiter Landwirtschaft ihren Bereich so, dass die Produktion wirtschaftlich, qualitativ hochstehend und umweltgerecht erfolgt. Sie führen die dafür nötigen Vollkosten- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen durch, wählen die geeigneten Produktionsverfahren sowie -methoden aus und organisieren die Arbeiten.

Betriebsleiterinnen Landwirtschaft bauen Getreide, Gemüse oder Obst an und bewirtschaften Grünland. Sie orientieren sich dabei an einer nachhaltigen Bodennutzung. Sie beurteilen Standorte, bestimmen Fruchtfolge, Anbaumethoden sowie Sä- und Erntezeitpunkte und entwickeln eine umweltverträgliche Pflanzenschutzstrategie. Bei der Planung des Angebots berücksichtigen sie Anbau- und Maschinentechnik sowie Erfordernisse der Betriebswirtschaft und des Marktes.

Betriebsleiter Landwirtschaft sind oft auch für Haltung und Zucht von Nutztieren wie Kühen, Schweinen oder Hühnern verantwortlich. Sie gestalten Fütterung, Pflege, Hygiene und Auslauf der Tiere artgerecht und verhindern durch geeignete Massnahmen das Auftreten von Krankheiten und Seuchen.

Viele Arbeiten erledigen Betriebsleiterinnen Landwirtschaft mit modernen Maschinen. Dazu zählen Traktoren, Pflanz-, Sä- und Erntemaschinen, computergestützte und automatisierte Melkanlagen, Klima- und Fütterungsanlagen. Die Fachleute eruieren den Bedarf an solchen Maschinen, planen ihren Einsatz und warten sie. Im Umgang mit den Maschinen halten sie die Bestimmungen zur Sicherheit sowie zum Gesundheits- und Umweltschutz ein.

Um auf dem Markt bestehen zu können, führen Betriebsleiter Landwirtschaft ihren Betrieb möglichst effizient. Sie überprüfen laufend Angebot, Qualität, Produktionsmethoden und Wirtschaftlichkeit, erschliessen Absatzkanäle und reagieren angemessen auf agrarwirtschaftliche, politische und ökologische Entwicklungen. Viele ergänzen ihren Betrieb mit einem Hofladen oder bieten Bauernhof-Ferien oder -Events an.

Ausbildung

Grundlage

Eidg. genehmigte Prüfungsordnung vom 8.1.2014 (Stand vom 22.10.2019)

Prüfungsvorbereitung

Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel in Form von Modulen erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind erhältlich bei der OdA AgriAliForm.

Bildungsangebote

Die Module werden von diversen landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentren angeboten. Eine Übersicht darüber gibt die "Moduldrehscheibe" der OdA AgriAliForm.

Dauer

Berufsbegleitend, individuell gestaltbar

Module

Obligatorisch für alle Berufsprüfungen des Berufsfelds Landwirtschaft sind die betriebswirtschaftlichen Module.

Zusätzlich werden Pflicht- und Wahlmodule angeboten, die für eine oder mehrere Fachrichtungen (hier: Landwirtschaft) anerkannt werden.

Abgeschlossene Module sind 6 Jahre lang gültig.

Abschluss

"Betriebsleiter/in Landwirtschaft mit eidg. Fachausweis"

Voraussetzungen

Vorbildung

    Bei Prüfungsantritt erforderlich:

  • abgeschlossene berufliche Grundbildung im Berufsfeld Landwirtschaft (Landwirt/in EFZ, Gemüsegärtner/in EFZ, Obstfachmann/-frau EFZ, Geflügelfachmann/-frau EFZ, Weintechnologe/-technologin EFZ, Winzer/in EFZ) oder eidg. Fachausweis Bäuerin / bäuerlicher Haushaltleiter oder gleichwertiger Ausweis
  • 2 Jahre landwirtschaftliche Berufspraxis nach Abschluss der Grundbildung
  • Modulabschlüsse gemäss Prüfungsordnung oder Einschreibung zu den Modulprüfungen

Anforderungen

  • Organisationstalent
  • Fähigkeit, Mitarbeitende zu führen und ein Team zu leiten
  • körperliche Belastbarkeit
  • Bereitschaft zu unregelmässigen Arbeitszeiten
  • gute Beobachtungsgabe

Weiterbildung

Kurse

Angebote der landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentren und von Fachverbän­den

Höhere Fachprüfung (HFP)

Meisterlandwirt/in, dipl. Bäuerin/ bäuerlicher Haushaltleiter, Obstbaumeister/in, Gemüsegärtnermeister/in, Geflügelwirtschaftsmeister/in, Winzermeister/in, Weintechnologiemeister/in, dipl. Berater/in im ländlichen Raum

Höhere Fachschule

Dipl. Agro-Techniker/in HF, dipl. Agro-Kaufmann/-frau HF

Fachhochschule

Bachelor of Science (FH) in Agronomie (Landwirtschaft), in Lebensmitteltechnologie, in Önologie oder in Umweltingenieurwesen (z. B. mit Vertiefung in biologischer Landwirtschaft und Hortikultur)

Nachdiplomstufe

Angebote von Fachhochschulen und Universitäten/ETH in verwandten Bereichen, z. B. Agrarökologie, Internationale Landwirtschaft, Humanernährung, Agrotourismus, Betriebswirtschaft

Berufsverhältnisse

Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter Landwirtschaft bewirtschaften einen eigenen Betrieb oder sind auf einem Landwirtschaftsbetrieb ange­stellt. Sie übernehmen auch fachlich anspruchsvolle Aufgaben in landwirtschaftlichen Organisationen und Genossenschaften, in der Beratung, in der Weiterverarbeitung oder im Handel.

Durch veränderte Rahmenbedingungen wie Ernährungsgewohnheiten, Klimawandel, Globalisierung oder Marktöffnung werden die Berufsleute vor grosse ­Herausforderungen gestellt. Um auf dem Markt bestehen zu können, brauchen sie unternehmerisches Denken, Einfallsreichtum und ein Gespür für Trends im Landwirtschaftsbereich.

Weitere Informationen

Adressen

OdA AgriAliForm
Laurstr. 10
5201 Brugg AG
Tel.: +41 56 462 54 40
URL: https://www.agri-job.ch
E-Mail:

berufsberatung.ch