Lieblingstage im Labor
K.A. studiert Biochemie im 5. Semester Bachelor an der Universität Bern UNIBE. Zur Biochemie kam er erst, als es mit Medizin nicht klappte. Heute ist er recht zufrieden mit seiner Wahl.
Studiengestaltung und Aufwand
"Wir haben tagsüber entweder relativ viele Vorlesungen (im Vergleich mit anderen Studienfächern) oder wir dürfen den ganzen Tag im Labor unsere Arbeit praktisch erlernen. Das sind meine Lieblingstage.", beschreibt K.A. seinen Studienalltag. Eigentlich müsste er um 8 Uhr in der ersten Vorlesung sitzen und könnte dann zwischen 15 Uhr und 18 Uhr wieder zuhause sein. Doch: "Ich bin ein absoluter Morgenmuffel, also schlafe ich am liebsten bis zehn Uhr morgens, investiere dafür mehr Zeit abends." Es fällt ihm schwer zu sagen, wieviel Zeit er insgesamt für das Studium braucht. Klar ist einzig: "Um ehrlich zu sein, es ist viel zu wenig. Ich rechne neben der Unizeit so ca. mit zehn Stunden pro Woche. Dabei sollte es sicher das Doppelte sein."
Ein Studium ist – trotz Praktika – theoretisch
K.A. muss neben dem Studium arbeiten, anders geht's nicht. Auch ein Grund weshalb der Zeitaufwand fürs Lernen leidet. Er verpasse einiges an Vorlesungen und mache seinen Bachelor in vier statt drei Jahren. "Wer sagt, es sei nicht möglich, neben dem Studium zu arbeiten, der versucht's nicht richtig, oder hat den Luxus, es nicht zu müssen."
K.A. sagt: "Ich bin fasziniert von schlichtweg allem, was diese Ausbildung beinhaltet. Die Vorlesungen sind sehr interessant (meistens) und die Praktika möchte ich um nichts in der Welt missen." Trotzdem macht er sich regelmässig Gedanken über einen Studienfachwechsel oder -abbruch: "Ich bin ein sehr, sehr praktisch veranlagter Mensch und trotz der Praktika ist das Studieren halt sehr theoretisch." Die Gedanken an die guten Seiten halten ihn bei der Stange: "Die tollen Menschen, die Laborarbeiten, all dieses abrufbare Wissen und tonnenweise Informationen. Was will man mehr?" Was ihm das Studileben erleichtern würde? "Ha, Vorlesungen erst ab 10 Uhr vormittags, und fünffaches Budget, um alles rundum zu finanzieren, das wären noch Verbesserungspunkte! Nein, ernsthaft: abgesehen von Selbstzweifeln und persönlichen Abneigungen kann ich nichts gegen mein Studium sagen."
Sprachkenntnisse sind überall wichtig
Zu den Voraussetzungen zum Biochemiestudium sagt K.A.: "Der Maturitäts-Schwerpunkt ist absolut irrelevant bei uns. Die ganzen vier Jahre gymnasialer Unterricht des Schwerpunkts Biologie/Chemie werden zwei Semester lang wiederholt, und ein Stück erweitert. Der Schwerpunkt unterstützt vielleicht einige beim Repetieren, aber sonst sehe ich keinen Vorteil." Auf die Frage, ob Sprachkenntnisse in seinem Studium wichtig sind, meint er: "Weshalb nur in meinem Studium? Sprachkenntnisse sind im ganzen Leben, in jeder Lage und zu jeder Zeit wichtig. Sprache erweckt Informationen zum Leben. Auf mein Studium bezogen kann ich nur sagen: Der Bachelor ist grundsätzlich Deutsch, der Master aber nur noch Englisch. Doch eine Universität ist ein bunter Mix aus allen möglichen Sprachen und je mehr und besser man eine zusätzliche spricht, desto interessanter wird das Ganze."
Die beruflichen Pläne von K.A. sind noch sehr offen: "Ich möchte irgendwo in die biochemische Forschung einsteigen können, aber ich bin da sehr spontan und lasse die fernere Zukunft wie bisher auf mich einprasseln."