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Laufbahnbeispiele: Film

Hochschulabsolventinnen und -absolventen berichten aus ihrem Berufsalltag. Was sind ihre aktuellen Aufgaben? Welche Tipps geben sie für den Berufseinstieg?

Selbständige Filmschaffende

Als Filmregisseurin und Produzentin realisiert Sandra Gysi Dokumentarfilme in der Schweiz und im Ausland.

«Mit jedem Film, egal ob kurz oder lang, tauche ich in eine andere, neue und interessante Welt ein.»

Sandra Gysi
© Sandra Gysi
Sandra Gysi

© Sandra Gysi

Laufbahn

Alter/JahrTätigkeit/Ausbildung
21Eidgenössische Matura: Wirtschaftsgymnasium Alte Kantonsschule Aarau (AG)
28Master in Ethnologie/Sozialanthropologie mit Fokus auf „islamisch geprägte Gesellschaften“, Filmwissenschaft, Germanistik: Universität Zürich
29Stellenantritt bei Organisation für Kulturaustausch
31Stellenantritt als Assistentin bei einer Filmproduktionsfirma
33Stellenantritt bei einer Firma, die Filme für die Berufsberatung herstellt
38Gründung einer eigenen Filmproduktionsfirma: donkeyshot filmproduction gmbh, Zürich

Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?

Seit vielen Jahren arbeite ich als Filmproduzentin, Regisseurin und Projektleiterin, vor allem für Dokumentarfilme mit schweizerischen und aussereuropäischen Themen. Je nachdem, ob es sich um einen Film fürs Kino, fürs Fernsehen, einen Auftrag oder um ein persönliches Projekt handelt, bin ich als Produzentin, Regisseurin, Cutterin oder auch als Kamerafrau tätig.

«Je nach Projekt bin ich als Produzentin, Regisseurin, Cutterin oder Kamerafrau tätig.»

Zusammen mit meinem Filmpartner habe ich 2008 die Produktionsfirma donkeyshot filmproduction in Zürich gegründet, mit der wir seither unsere Filme realisieren.

Viele meiner Arbeiten erledige ich am Computer. Recherchen vor Ort und vor allem die Dreharbeiten sind eine spannende Abwechslung.

Wie verlief Ihr Berufseinstieg?

Der Berufseinstieg war nicht einfach, da einerseits vieles möglich war und ich nicht wusste, in welche Richtung ich gehen wollte. Andererseits gab es nur wenige freie Stellen. Ich begann als Assistentin, sammelte Berufserfahrung und versuchte gleichzeitig, einen Weg zu finden, meine Ausbildung und Interessen in eine berufliche Tätigkeit umzusetzen.

Meine Leidenschaft für den Film geht auf die Zeit in der Kantonsschule zurück, als ich Mitglied des schuleigenen Filmclubs war, in welchem wir erste eigene Filmversuche unternahmen und Filmreihen für das Kino programmierten.

Nach dem Studium hatte ich eine Menge Theorie und Ideen zur Verfügung, eine gute Basis für die Realisierung von Filmen. Die praktische Seite lernte ich „on the job“, in diversen Weiterbildungen und indem ich erste kurze Dokumentarfilme realisierte. Irgendwann wurden Interesse und Beruf eins.

Welche Tipps geben Sie Studierenden?

Ich empfehle, die Fächer zu studieren, die einen wirklich interessieren. Rückblickend würde ich die gleichen Fächer wieder studieren, sie bilden alle die Grundlage für meine heutige Arbeit.

In der Filmwissenschaft habe ich gelernt, Filme theoretisch zu analysieren, aber auch Filmgeschichte. In der Sozialanthropologie habe ich mir Kenntnisse über aussereuropäische Kulturen und Interviewtechniken angeeignet. In der Germanistik habe ich unter anderem deutsche Literaturgeschichte studiert, aber auch, was Geschichten ausmacht, denn ich möchte in meinen Filmen Geschichten mit einem dramaturgischen Konzept erzählen.

Und ganz allgemein habe ich im Studium gelernt, meine Gedanken in überzeugende Texte umzusetzen, was beim Schreiben von Filmdossiers und anderen Texten nützlich ist.



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