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Porträt Tourismus: Reiseleiterin

Eine Reiseleiterin für Wanderreisen stellt ihre Tätigkeiten vor.

Hobby mit Beruf verbinden

Nicole Binkert auf dem Gipfel eines Berges
© Nicole Binkert
Nicole Binkert auf dem Gipfel eines Berges

© Nicole Binkert

Nicole Binkert, Wanderreiseleiterin bei Imbachreisen, Luzern, und Kundenbegleiterin

Berufslaufbahn

AlterTätigkeit/Ausbildung
16Reisen in fast 50 Länder (inkl. mehrwöchige Sprachaufenthalte)
18Abschluss Ausbildung Kondukteurin (heute Kundenbegleiterin): SBB, Luzern und Zürich
24Customer Service Agent: Lufthansa, San Francisco (Training on-the-job)
25Flugsicherungsangestellte: Skyguide, Flughafen Zürich
30Outdoor Guide: Outventure, Stansstad (NW). Kundenbegleiterin: Zentralbahn, Luzern
34diverse Kurse: u. a. Lawinen, Nothilfe, SAC-Tourenleiterin
39Tour Guide: Outdoor-Reisen (eigene Firma) resp. Tours by locals, Schweiz / Ausland
42Wanderreiseleiterin: Imbach Reisen, Luzern

Was sind Ihre Tätigkeiten?

Unterwegs bin ich für den reibungslosen Ablauf des Programms verantwortlich. Ich kläre Fragen mit Hotels, Restaurants oder Busunternehmen und tätige Reservationen. Diese lokale Zusammenarbeit schätze ich sehr. Auch, dass ich neue Ideen und Vorschläge einbringen kann. Auf der Fahrt zum Ausgangspunkt einer Wanderung informiere ich die Gruppe über Land und Leute. Ich begleite die Gruppe auf der Wanderung. Manchmal stehen danach noch ein Museumsbesuch, eine Degustation oder Sehenswürdigkeit auf dem Programm. Während die Gäste vor dem Abendessen ausspannen, organisiere ich den Folgetag. So endet mein Einsatz meist erst nach mehr als zwölf Stunden.

Welche Kompetenzen erfordert der Beruf?

Fremdsprachenkenntnisse und Reiseerfahrung sind Bedingung für diese Aufgabe. Ein touristischer Erstberuf respektive eine Ausbildung als Wanderleiterin sind von Vorteil. Meine Leidenschaft fürs Unterwegssein und fremde Kulturen, gepaart mit Gewandtheit in der Gästebetreuung waren eine gute Grundlage. Durch meine Hobbys brachte ich zudem Praxis in Tourenplanung, Geländekenntnisse und die nötige körperliche und mentale Fitness mit. Wichtig ist auch, dass man Menschen gerne hat, selbstständig und flexibel ist und bei Unvorhergesehenem wie Unfällen, Unwettern oder Konflikten Ruhe bewahrt.

«Die Kombination von Festanstellung und Freelancing ist perfekt.»

Welche Herausforderungen haben Sie?

Um neben meiner Tätigkeit als Kundenbegleiterin fünf bis sechs Wanderreisen von einer bis drei Wochen leiten zu können, muss ich gut planen. Jeweils im Dezember erhalte ich einen Vertrag für meine Reisen beispielsweise nach La Palma, La Gomera, Teneriffa, Mallorca oder Grönland. Ob sie stattfinden, erfahre ich spätestens einen Monat vor Abfahrt. Dies hängt von der Anzahl Buchungen, der politischen Situation oder Naturereignissen ab. Zudem nehmen die Ausarbeitung neuer Angebote und die Vor- und Nachbereitung der Reisen viel Zeit in Anspruch. Auch die Entlöhnung ist nicht sehr gut. Beispielsweise werden mir nur die effektiven Reisetage bezahlt. Bei einer Absage gehe ich leer aus. Trotzdem ist die Kombination von Festanstellung und Freelancing perfekt, weil sie mir ein sicheres Einkommen, Freiheit und Abwechslung garantiert und ich Hobby mit Beruf verbinden kann.

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