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Porträt Logistik: Aussenhandel

Eine Aussenhandelsfachfrau BP aus einem Betrieb, der Hightech-Maschinen herstellt, erzählt von ihren Tätigkeiten und Aufgaben.

"Man weiss morgens nie, was der Tag bringen wird"


© SDBB I CSFO, photo Dominic Büttner

Sandra Limacher, Aussenhandelsfachfrau BP

© SDBB I CSFO, photo Dominic Büttner

Kurzbiografie

AlterTätigkeit/Ausbildung
20EFZ als Pharma-Assistentin (heute Fachfrau Apotheke), verschiedene Anstellungen als Pharma-Assistentin
21Handelsdiplom VSH und Informatikzertifikat SIZ: Feusi Bildungszentrum
23Sachbearbeiterin Produkteplanung: Mathys AG Bettlach
26Eidg. Fachausweis Logistikfachfrau BP: GS1, Olten
28Verschiedene Anstellungen als Stv. Teamleiterin und Sachbearbeiterin in der Logistik
31Verantwortliche Sales Logistics International: Mathys AG Bettlach
34Eidg. Fachausweis Aussenhandelsfachfrau BP: Höhere Fachschule für Aussenwirtschaft HFA, Aarau
38Exportfachfrau: Agathon AG Bellach

Wie sind Sie auf die Logistikbranche gekommen?

Zur Berufswahlzeit hat mich ein Beruf mit Abwechslung im Alltag und Teamarbeit gereizt. In der Berufslehre als Pharma-Assistentin übernahm ich nebem dem Verkauf, der Beratung und den Arbeiten im Labor auch administrative und logistische Aufgaben. Diese Tätigkeiten gefielen mir. Danach absolvierte ich die Handelsschule und hoffte, dass mir auf diesem Weg der Einstieg in eine andere Berufswelt gelingen würde. Ich bewarb mich für eine Stelle in der Logistik, obwohl ich die Anforderungen nicht vollumfänglich erfüllte. Mit Erfolg. Von nun an musste ich geplante Absatzmengen vor der Eingabe ins System konsolidieren und plausibilisieren.

«Meine Aufgaben sind sehr abwechslungsreich und ich kann viel Neues lernen.»

Haben Sie im Aussenhandel auch eine Ausbildung absolviert?

Nach verschiedenen Abstechern in andere Betriebe habe ich eine Stelle angetreten, bei der ich für die fachliche Organisation der Auftragsabwicklung international zuständig war. Da ich nun mehr mit Export und Aussenhandel zu tun hatte, absolvierte ich die Weiterbildung zur Aussenhandelsfachfrau. Ich war im Tagesgeschäft oft damit beschäftigt, bei Verfügbarkeitsengpässen den jeweiligen Bedarf mit den Ländern zu klären. Durch enge Zusammenarbeit mit der Produktion konnte ich als Drehscheibe dafür sorgen, dass die richtigen Teile möglichst rasch am richtigen Ort waren. Immer mehr kamen auch analytische Arbeiten dazu. Ich erstellte und analysierte Auswertungen und beobachtete, wie sich die Werte entwickelten. Meine Lösungsvorschläge durfte ich jeweils der Geschäftsleitung präsentieren.

Was sind Ihre aktuellen Aufgaben?

Heute arbeite ich in einem Unternehmen der Maschinenindustrie. Ich kümmere mich um den Versand von Maschinen und Ersatzteilen. Die meisten Anfragen und Bestellungen erhalte ich per E-Mail. Es gibt aber auch immer wieder telefonische Kontakte mit der Kundschaft, mit Speditionen oder Verpackungspartnern. Es ist ein abwechslungsreicher Job mit vielen Schnittstellen. Ich kläre mit dem Einkauf oder mit der Arbeitsvorbereitung Preise und Termine und habe Kontakte zur Montage und zur Inbetriebnahme. Ausserdem koordiniere ich den Versand mit dem Lager und der Spedition. Auch der Kontakt zur Servicetechnik ist eng. Wir versuchen stets, die Ware so schnell wie möglich zu liefern.

Mit welchen Herausforderungen werden Sie konfrontiert?

Heute ist die ganze Lieferkette immer wieder gefordert, zum Beispiel durch Lieferengpässe. Mal ist das Rohmaterial nicht vorhanden, ein anderes Mal verzögern sich die Lieferungen aufgrund diverser Einflüsse. Es wird immer schwieriger, Liefertermine gegenüber der Kundschaft einzuhalten und die Aufträge müssen aufwendiger betreut und überwacht werden. Weil immer mehr auch Politisches das Tagesgeschäft beeinflusst, muss man sich mit dem Weltgeschehen auseinandersetzen. Entscheidend für meine Freude am Beruf ist die tägliche Abwechslung. Man weiss morgens nie, was der Tag bringen wird.

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