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Arbeitsmarkt: Druck

Die Druckindustrie hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Welche neuen Möglichkeiten gibt es auf dem Arbeitsmarkt? Welche Fähigkeiten sind derzeit gefragt?

Die Zeichen der Zeit erkennen

Die Druckbranche hat sich stark verändert. Die Produktion wurde automatisiert, die Druckereien haben neue Dienstleistungen geschaffen. Interview mit Marcel Weber von dp suisse, dem Dachverband, der den Nachwuchs für die Berufe der Schweizer Druckindustrie sichert.

Welche Herausforderungen gibt es für Printmedien?

Die Heerausforderungen sind zahlreich. Die Konkurrenz aus dem Ausland, der Kostendruck - insbesondere steigende Papier- und Strompreise -, die Entstehung digitaler Informationskanäle und sinkende Auflagenzahlen sind nur einige Beispiele. Unsere Berufe verändern sich stark. Das Bild der Technologin oder des Technologen mit tintenschwarzen Händen ist überholt. Die Vorbereitung der Drucke wird von Computern übernommen. Es braucht Zeit, jungen Menschen und ihrem Umfeld diese Entwicklungen bewusst zu machen.

«Das Bild der Technologin oder des Technologen mit tintenschwarzen Händen ist überholt.»

Welche Chancen bieten sich?

Wir erleben, dass Unternehmen im Bereich Grafikdesign und Druck zusammengeschlossen werden. Das ist eine Chance. In mittleren und grossen Unternehmen sind die Entwicklungsmöglichkeiten grösser. Die Aufgaben und die eingesetzten Technologien werden vielfältiger.

Viele Druckereien haben die Zeichen der Zeit erkannt und sich zu Multimedia-Agenturen entwickelt, die eine Vielzahl von Dienstleistungen anbieten wie zum Beispiel Grafikdesign, Erstellung von Websites und Beratung in Bezug auf die Nutzererfahrung (UX) sowie die Entwicklung von Virtual Reality Anwendungen.

Wie sieht der Arbeitsmarkt in der Branche Druck aus?

Wir haben in mehreren Bereichen Personalmangel. Die neuen Multimediadienste unserer Druckereien benötigen Interactive Media Designers EFZ, Mediamatikerinnen und Mediamatiker EFZ und Entwickler/in digitales Business EFZ. Auch im Bereich der immersiven Medien sind Spezialistinnen und Spezialisten gefragt. Wir sind daran, in diesem Bereich eine Berufsprüfung zu entwickeln.

In den Bereichen Grafikdesign und Buchbinderei haben wir ebenfalls zu wenig Nachwuchs. Insbesondere fehlen uns Bindetechnologinnen und -technlogen EFZ und Printmedienpraktikerinnen und -praktiker EBA.

Der Quereinstieg für Berufsleute aus anderen technischen Bereichen ist sehr gut. Für sie besteht auch die Möglichkeit, eine verkürzte Berufslehre zu absolvieren.

Welche Fähigkeiten sind gefragt?

In der Printmedienbranche wird mit modernster Technologie gearbeitet. Die Mitarbeitenden müssen mit der Entwicklung Schritt halten. Sie müssen sich ständig weiterbilden und offen für neue Technologien sein. Der 3D-Druck bietet beispielsweise neue Möglichkeiten, die derzeit von Start-ups abgedeckt werden. Es ist wichtig, offen zu sein, um im Rennen zu bleiben.



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