In ständigem Dialog
E.P. studiert Kunstgeschichte im 6. Semester Bachelor an der Universität Freiburg UNIFR.
Entspricht das Studium Ihren Vorstellungen?
Ich hatte schon als Kind ein grosses Interesse an Kunst und war mir immer sicher, dass ich in meinem Beruf etwas damit zu tun haben wollte. Der Studienstart gestaltete sich dann aber nicht ganz einfach. Aufgrund der Covid-Massnahmen mussten wir bereits nach wenigen Wochen auf Distanz gehen. Und als wir dann wieder an die Uni konnten, war es nicht mehr wie ein Anfang... Inzwischen weiss ich aber, wie man sich vorbereitet, wie man Prüfungen anpackt und wie man mit den Arbeiten während des Semesters zurechtkommt. Ich werde von Tag zu Tag zufriedener und liebe dieses Fach. Je mehr ich mich darin vertiefe, desto grösser werden mein Interesse und mein Lernwille.
Wie kommen Sie mit der Zweisprachigkeit des Studiums zurecht?
Als Tessinerin habe ich das Französische einigermassen im Ohr. Beim Deutschen ist es, ehrlich gesagt, nicht ganz dasselbe. Die deutschsprachigen Kurse kosten mich einiges mehr an Aufwand als die französischsprachigen. Ich bin mir jedoch der Bedeutung der deutschen Sprache für die Kunstgeschichte in der Schweiz und im globaleren Kontext bewusst. Daher bin ich trotzdem froh, dass ich mich für ein zweisprachiges Studium entschieden habe, und ich bin sicher, dass sich meine Anstrengungen in der Zukunft auszahlen werden.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Studienfach, was weniger?
Die Kurse sind immer sehr spezifisch und reichhaltig. Sie schaffen eine solide Grundlage. Ich mag auch die Abwechslung, welche nicht nur in den verschiedenen Seminarthemen zum Tragen kommt, sondern auch durch Gastdozierende aus anderen Universitäten und Forschungsinstituten ergänzt wird. So kann ich unterschiedliche Ansätze kennenlernen und ausprobieren. Manchmal würde ich mir noch etwas mehr gegenwartsbezogene Kurse wünschen, die etwa den Kunstmarkt, die Museologie oder andere Kunstformen wie Architektur, Mode und Design thematisieren.
Was sind Ihre Schwerpunkte?
Derzeit beschäftige ich mich einerseits mit der Materialität des Kults in Griechenland und andererseits mit der Rolle der Frau in der Kunst der Moderne und der Gegenwart. Beides ist äusserst interessant. Im Nebenfach habe ich Italienisch gewählt. Ich mag ganz allgemein Literatur und besonders die italienische. Ausserdem stehen das Italienische und die Kunstgeschichte in ständigem Dialog miteinander.
Wo sehen Sie sich nach dem Studium?
Ich würde gerne in einem Museum oder in einer Galerie arbeiten. Das heisst aber nicht, dass andere Wege, die ich vielleicht noch nicht kenne, ausgeschlossen sind. Für meinen Master werde ich wahrscheinlich die Universität wechseln. Ich kann und möchte mich noch nicht festlegen.
Was würden Sie Studienanfängerinnen mitgeben?
Die Liebe zu dem, was man tut, ist entscheidend, um im Leben und damit auch im Studium motiviert und erfüllt zu sein. Man sollte keine Angst davor haben, einen unpassenden Weg zu verlassen und einen neuen einzuschlagen. Und wenn man eine Gruppe von Menschen findet, mit denen man sich wohlfühlt, macht es einfach viel mehr Spass, zu lernen. Schliesslich empfehle ich, das Studium mit Engagement, aber auch mit Gelassenheit anzugehen. Es sind Jahre, in denen man wächst, in denen sich viel verändert und der Austausch mit anderen Menschen prägend ist.