Globale Kompetenz für textile Lösungen
Die Schweizer Textil- und Bekleidungsbranche ist in Nischen aktiv und gehört dort weltweit zu den Marktführern. Dies gilt gleichermassen für Forschung, Entwicklung, Produktion und Handel. Erläuterungen von Michael Berger vom Branchenverband Swiss Textiles.
Welche Textilien entwickelt und produziert die Schweiz?
Eine Besonderheit sind technische Textilien. Das sind Textilien, die man oft nicht als solche wahrnimmt, da sie in den verschiedensten Anwendungsgebieten wie der Medizin, der Fahrzeugindustrie oder der Architektur zum Einsatz kommen. Beispielsweise erforschen und entwickeln Schweizer Unternehmen Blutfilter, künstliche Gefässstützen, Stents oder Textilfasern, die Medikamente abgeben. Die Textilbranche wandelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einer High-Tech-Branche.
«Die Textilbranche wandelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einer High-Tech-Branche.»
Was sind die zukünftigen Chancen und Herausforderungen?
Die Bedeutung von Innovation, Design und Nachhaltigkeit wird weiter zunehmen. Es existiert in der Schweiz eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit im technischen Bereich zwischen Textilchemie, Biotechnologie, Maschinenindustrie, Mikroelektronik und Medizin sowie im kreativen Bereich zwischen Industrie-, Grafik-, Game- und Textildesign. Ein weiterer Standortvorteil ist die hohe Qualität von Bildung und Forschung. Schweizer Unternehmen tragen zudem massgeblich zu Verbesserungen in der Nachhaltigkeit und der Kreislaufwirtschaft bei. Die Unternehmen der Textil- und Bekleidungsbranche sind sehr innovativ und gut für die Zukunft aufgestellt. Aufzuzeigen, wie zahlreich Schweizer Textilien in Alltagsprodukten vorkommen und was die Branche alles zu bieten hat, ist eine Herausforderung. Zudem unterstützt Swiss Textiles seine Mitglieder mit verschiedenen Massnahmen, damit diese die richtigen Fachkräfte auf allen Bildungsstufen finden.
Wo werden in den nächsten Jahren Stellen geschaffen?
In der Produktion, in der Veredlung und im Labor benötigt die Branche vermehrt Textiltechnologen, Textiltechnologinnen EFZ, Laboranten, Laborantinnen EFZ Textil sowie Textilpraktiker, Textilpraktikerinnen EBA. Zudem besteht ein Bedarf an Mitarbeitenden mit einem Hochschulabschluss oder mit einem Abschluss der höheren Berufsbildung, beispielsweise als dipl. Textil- und Verfahrenstechniker, -technikerin HF. Hier bietet sich für Techniker, Technikerinnen mit verwandten Abschlüssen eine gute Möglichkeit zum Quereinstieg.