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Porträt Theater, Musik, Tanz: Kulturmanagement

Eine Kulturmanagerin MAS und Co-Leiterin eines Theaters stellt ihre Tätigkeiten vor.

Von der Bühne zum Kulturmanagement

Judith Rohrbach steht auf der Theaterbühne.
© SDBB I CSFO, Foto Dominique Meienberg

Judith Rohrbach, Kulturmanagerin MAS und Co-Leiterin eines Theaters

Judith Rohrbach steht auf der Theaterbühne.

© SDBB I CSFO, Foto Dominique Meienberg

Berufslaufbahn

Alter Aktivität/Ausbildung
16 Fachmittelschul-Diplom: Fachmittelschule Bern
18 eidg. Fähigkeitszeugnis als Medizinische Praxisassistentin: Tätigkeit als Medizinische Praxisassistentin
21 Kurse in verschiedenen Tanzakademien: Schweiz, Deutschland und Dänemark
28 Tänzerin, Choreografie-Assistenz, Choreografin: Compagnie Drift, Zürich et Compagnie 18/0 Waterproof, Luzern
34 Ausbildung zur Yogalehrerin: Deutschland und Frankreich
38 MAS in Kulturmanagement: Hochschule Luzern und Praktikum: Kleintheater, Luzern
39 Verantwortliche für die Gastronomie: Kleintheater, Luzern
43 Co-Leiterin des Theaters: Kleintheater, Luzern

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag als Kulturmanagerin aus?

Der Betrieb eines Theaters umfasst eine Vielzahl von Tätigkeiten: Termine mit Schauspielerinnen und Schauspielern müssen organsiert, Produktionen geplant, Eintrittskarten verkauft, die Finanzen verwaltet und Fundraising betrieben werden. Auch das Personalmanagement ist eine wichtige Aufgabe: Bei uns arbeiten mehr als 60 Freiwillige in der Bar oder an der Garderobe. Marketing, PR, Werbung übernimmt meine Co-Leiterin, eine Theaterwissenschaftlerin.

«Was zählt sind ein gutes Netzwerk, die Leidenschaft für den Beruf und Durchhaltevermögen.»

Was sind die Sonnen- und Schattenseiten Ihrer Tätigkeiten?

Grossartig sind der Aufgabenmix, der Austausch mit Kunst, Bevölkerung, Donatoren und Politik sowie der Lerngewinn in der Praxis. Auch wenn der Wechsel von der Bühne ins Kulturmanagement für mich ein finanzieller Aufstieg war: Wir haben keine wahnsinnig hohen Löhne. Auch das Kultursponsoring gestaltet sich immer schwieriger. Durch unsere spezielle Grösse sind wir zu teuer für lokale Geschäfte, haben aber zu wenig Ausstrahlungskraft für nationale Firmen. Das Schwierigste bei den darstellenden Künsten ist, in die Szene reinzukommen. Was zählt sind ein gutes Netzwerk, die Leidenschaft für den Beruf und Durchhaltevermögen.

Wie kamen Sie zum Kulturmanagement?

Nach 20 Jahren als Tänzerin wollte ich weg von der Bühne. Mit einem Teil der zuvor für meine Tanz- und Choreografiearbeiten gewonnenen Preisgelder und Werkbeiträge sowie Beiträgen
aus einem Umschulungsfonds für Tänzerinnen finanzierte ich das MAS-Studium. In einem Praktikum am Kleintheater konnte ich meine theoretischen Kenntnisse mit der
Praxis verbinden. Diese Anstellung war ein Glücksfall: Zum Beispiel erstellte ich den Businessplan für ein Projekt zur Nachwuchsförderung, den ich dann als Projektleiterin
auch umsetzen konnte. Aufgrund meiner Erfahrung in der Projektleitung und dank des absolvierten MAS erhielt ich schliesslich den Zuschlag für die Co-Leitung des Theaters.

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