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Porträt Forstwirtschaft: Leitung Forstrevier

Eine Försterin HF, die ein Forstrevier leitet, stellt Ihre Tätigkeit vor.

Aufgaben im Wald und im Büro

Eine junge Frau in Försterkleidung geht durch den Wald.
© SDBB I CSFO, Foto Dieter Seeger

Corina Stolz, Försterin HF und Co-Betriebsleiterin eines Forstreviers

Eine junge Frau in Försterkleidung geht durch den Wald.

© SDBB I CSFO, Foto Dieter Seeger

Berufslaufbahn

AlterTätigkeit/Ausbildung
19Eidg. Fähigkeitszeugnis als Forstwartin. Forstwartin: Forstrevier Ottenberg TG
22Diplom als Försterin HF. Revierförsterin: Forstrevier Kirchberg SG
23Revierförsterin und Co-Betriebsleiterin: Forstrevier Rorschach-Sitter SG

Welches sind Ihre täglichen Aufgaben?

Ein typischer Arbeitstag beginnt um sieben Uhr im Büro. Wenn die Forstwarte eintreffen, bespreche ich mit dem Vorarbeiter die Arbeitsaufträge. Während die Forstwarte an die Arbeit im Wald gehen, befasse ich mich mit administrativen Tätigkeiten. Meine Hauptaufgaben sind Personalführung, Beratung von Privatwaldbesitzern, Organisation und Planung des Holzschlags sowie von Waldpflegearbeiten. Im Wald suche ich die Forstwarte auf und vermesse das gefällte Holz. Zurück im Büro verarbeite ich die Messdaten, verkaufe das gemessene Holz und erstelle Abrechnungen. Zudem nehme ich an Sitzungen verschiedener ökologischer Gruppierungen teil.

«Eigenschaften wie Unabhängigkeit, Eigeninitiative und Flexibilität sind für meine Tätigkeit zentral.»

Welche Kompetenzen braucht es für Ihre Tätigkeit?

Man muss sich auch durchsetzen können und wirtschaftlich denken. Eigenschaften wie Unabhängigkeit, Eigeninitiative und Flexibilität sind ebenfalls von zentraler Bedeutung. Frauen, die Forstwartin EFZ werden wollen, müssen Willensstärke und Anpassungsfähigkeit mitbringen. Es arbeiten nur wenige Frauen in dieser Branche, da die Aufgaben oft körperlich anstrengend sind. Mir war es von Beginn an klar, dass ich die Weiterbildung zur Försterin HF machen werde, weil dann die körperliche Arbeit nicht mehr dominiert.

Welches sind die Herausforderungen und welche Aufgaben mögen Sie besonders gerne?

Konflikte entstehen, weil sich die Bevölkerung befahrbare und sichere Waldstrassen wünscht, diese aber vom Waldeigentümer finanziert werden müssen. In der Agglomeration fehlt teilweise das Verständnis der Bevölkerung für grössere Holzschläge, da sie als Zerstörung der Natur angesehen werden. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung ist jedoch im schweizerischen Waldgesetz verankert. Am besten gefällt mir der Kontakt mit den Privatwaldbesitzern, die Freude am eigenen Wald haben. Ich beobachte auch gerne, wie die Natur auf unsere Massnahmen reagiert: Wenn wir in einem älteren Bestand Holz schlagen, reagieren die jungen Bäume positiv auf die neue Lichtzufuhr. Wenn wir zu stark oder gar nicht eingreifen, wird der Bestand instabil.

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