Landwirt/in EFZ
Landwirtinnen und Landwirte bewirtschaften den Boden, halten Vieh und pflanzen und ernten Getreide, Gemüse und Früchte. Die landwirtschaftlichen Produkte sind entweder direkt zum Verzehr oder zur Weiterverarbeitung und zum Verkauf bestimmt. Die Berufsleute kümmern sich um die Tiere, schützen die Umwelt und pflegen die Landschaft. Die Arbeit richtet sich nach dem Rhythmus der Jahreszeiten. Einige Berufsleute entscheiden sich für den Biolandbau.
- Bildungstypen
-
Grundbildung (Lehre)
- Berufsfelder
-
Natur
- Branchen
-
Landwirtschaft
- Swissdoc
-
0.130.12.0
Aktualisiert 07.06.2022
Tätigkeiten
Sie üben folgende Tätigkeiten aus:
Pflanzenbau
- Bodennutzung bestimmen und Fruchtfolge planen
- Boden vorbereiten, umgraben, pflügen und so die Fruchtbarkeit erhalten
- landwirtschaftliche Fahrzeuge lenken
- Maschinen und Geräte unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften bedienen
- Getreide und Gemüse wie Kartoffeln, Raps oder Rüben säen und pflanzen
- Boden umweltgerecht düngen
- Krankheiten und Schädlinge mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln bekämpfen
- Erträge ernten und lagern oder ausliefern
- Produkte für den Direktverkauf verpacken und Preise festlegen
- Wiesen und Weideland pflegen
- Futterpflanzen mähen und als Viehfutter aufbewahren
- ökologische Ausgleichsflächen wie Wiesen, Hecken oder Buntbrachen anlegen und so die Artenvielfalt fördern
Tierhaltung
- Nutztiere wie Milchkühe, Mastrinder und -schweine oder Pferde halten und züchten
- Tiere pflegen, füttern, tränken, melken und sie sauber halten
- Futterrationen berechnen, Futter richtig verteilen und Vorräte verwalten
- Verhalten der Herde beobachten und für ihr Wohlbefinden sorgen
- Tiere gemäss Tierschutzvorschriften halten und behandeln
- geeignete Tiere für die Zucht auswählen, um die Rasse zu verbessern
- Gesundheit der Tiere überwachen und Tierseuchen mit Impfungen und anderen Massnahmen vorbeugen
- tierische Produkte für die Verarbeitung oder den Direktverkauf verpacken
Instandhaltung von Geräten und Gebäuden
- Geräte, Maschinen und Fahrzeuge wie Traktoren warten
- Gebäude instand halten und renovieren
- sich an Bau- und Modernisierungsprojekten beteiligen
Betriebsführung
- Produktionsplan erstellen und Buchhaltung führen
- Daten über den Viehbestand erfassen und an die entsprechenden Ämter weiterleiten
- Erträge analysieren und Produktionskosten kontrollieren
- Investitionen planen und deren Finanzierung sicherstellen
- administrative Aufgaben erledigen
- Personal einstellen und dessen Arbeit organisieren und beaufsichtigen
Ausbildung
Dauer
3 Jahre
Bildung in beruflicher Praxis
In landwirtschaftlichen Betrieben
Schulische Bildung
- 1. + 2. Jahr: 1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule
- 3. Jahr: Blockkurse an einer Landwirtschaftsschule
Schulische Vollzeitausbildung
mit Schwerpunkt Biolandbau in Rheinau, ZH
Berufsbezogene Fächer
- Pflanzenbau: Boden bearbeiten; säen und pflanzen
- Tierhaltung: Nutztiere halten, pflegen und züchten
- Mechanisierung und technische Anlagen
- Arbeitsumfeld
Die Grundbildung kann auch mit dem Schwerpunkt Biolandbau absolviert werden.
Überbetriebliche Kurse
8 Tage in den ersten zwei Lehrjahren.
Inhalt: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Hygiene und Qualitätssicherung, Einstellen und Warten von Maschinen und Geräten, Einsatz von Hebefahrzeugen und Pflanzenschutzgeräten, Tiertransport.
Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
Abschluss
Landwirt/in EFZ
Voraussetzungen
Vorbildung
- obligatorische Schule abgeschlossen
- mit einem landwirtschaftlichen Berufsattest (EBA), mit einem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) eines anderen Berufs oder mit einem Maturitätsabschluss dauert die Ausbildung zum/r Landwirt/in EFZ in der Regel 2 Jahre
- mit einem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) eines anderen landwirtschaftlichen Berufs dauert die Ausbildung zum/r Landwirt/in EFZ in der Regel 1 Jahr
Verkürzte Berufslehre
Anforderungen
- Interesse an der Natur und an Pflanzen
- Freude an der Arbeit mit Tieren
- Verständnis für Zusammenhänge in der Natur
- unternehmerisches Denken
- praktisch-handwerkliche Begabung
- technisches Verständnis, Begabung im Umgang mit Maschinen
- Bereitschaft, Schmutzarbeiten zu erledigen und am Wochenende zu arbeiten
- gute Gesundheit
Weiterbildung
Kurse
Angebote von landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentren
Zusatzausbildung
Nach Abschluss der Grundbildung kann eine verkürzte, 1-jährige Grundbildung in einem anderen landwirtschaftlichen Beruf absolviert werden.
Berufsprüfung (BP)
Mit eidgenössischem Fähigkeitsausweis, zum Beispiel:
- Betriebsleiter/in Landwirtschaft
- Betriebsleiter/in Gemüsebau
- Betriebsleiter/in Obstbau
- Betriebsleiter/in Geflügelwirtschaft
- Fachmann/-frau in biologisch-dynamischer Landwirtschaft
Höhere Fachprüfung (HFP)
Z. B. dipl. Meisterlandwirt/in, dipl. Geflügelwirtschaftsmeister/in, dipl. Gemüsegärtnermeister/in, dipl. Obstbaumeister/in
Höhere Fachschule
Z. B. dipl. Agro-Techniker/in HF, dipl. Agro-Kaufmann/-frau HF
Fachhochschule
Z. B. Bachelor of Science (FH) in Agronomie, in Umweltingenieurwesen oder in Lebensmitteltechnologie. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.
Berufsverhältnisse
Landwirte und Landwirtinnen bewirtschaften ihr eigenes landwirtschaftliches Land oder haben es gepachtet. Im Pflanzenbau ist die Arbeit stark mechanisiert und wetterabhängig. Die Pflege von Tieren erfordert tägliche Anwesenheit. Die Arbeitszeiten sind ausgefüllt und die Aufgaben vielfältig.
Der Grossteil der Landwirte und Landwirtinnen arbeitet als Selbstständige im Familienbetrieb. Abhängige Beschäftigungsverhältnisse gibt es, wenn auch nur in geringer Zahl, insbesondere in grösseren Betrieben. Der Rückgang der Verbraucherpreise führt zu einer Umstrukturierung des Agrarsektors und damit dazu, dass es immer weniger Betriebe gibt. Einige Berufsleute ergänzen ihr Einkommen durch Nebenerwerbstätigkeiten wie den Direktverkauf von Hofprodukten, Agrotourismus oder einer bezahlten Tätigkeit ausserhalb des landwirtschaftlichen Bereichs. Nicht selten entscheiden sich Junglandwirte und -landwirtinnen für eine zweite Ausbildung, z. B. im Bereich Mechanik, Bauwesen oder Forstwirtschaft, um ihre Einkommensquellen zu erweitern.
Weitere Informationen
Adressen
OdA AgriAliForm
Laurstr. 10
5201 Brugg AG
Tel.: +41 56 462 54 40
URL: https://www.agri-job.ch
E-Mail:
Statistiken
-
Statistiken EBA und EFZ
Abschlüsse nach Ausbildungstyp, Beruf, Geschlecht und Kanton [Excel, 173 KB]
Gesetzliche Grundlagen
-
Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
Informationen in anderen Sprachen