Ein archäologiereiches Land
N. D. studiert Archäologie im sechsten Semester Bachelor an der Universität Bern (UNIBE).
Die Archäologie ermöglicht mir eine Beschäftigung mit vergangenen materiellen Kulturen. Ich finde es spannend, zu überlegen, wie ein Objekt wohl genutzt werden konnte, sei dies ein Fundstück (Gefäss, Schmuckstück usw.) oder ein Befund (architektonische Struktur, blosse Feuerstelle, Grab usw.)
Wir sind zu sechst
Zu Beginn des Studiums gibt es Grundübungen, die in Fach und Studium einführen und Grundkompetenzen vermitteln. Danach ist man sehr frei, welche Veranstaltungen man belegt. Ich besuche sechs bis acht Veranstaltungen pro Woche. Das mag nach wenig klingen, doch ist es schwierig, die Stundenpläne und die Anforderungen von Major und Minor unter einen Hut zu bringen.
In meinem Jahrgang sind wir nur zu sechst. Ab dem zweiten Studienjahr besucht man Veranstaltungen mit einer bunten Mischung von Leuten aus allen Semestern. So lernt man viele Mitstudierende kennen. Auch ist die Hemmschwelle kleiner, um Dozierenden Fragen zu stellen.
Archäologie als Wissenschaft
Neben viel theoretischem Wissen lernt man auch viel Praktisches: In einer Übung wird zum Beispiel römische Keramik des 1. bis 3. Jahrhunderts nach Christus behandelt. Das Ziel ist es, die verschiedenen Gattungen und die Typen innerhalb jeder Gattung unterscheiden zu lernen und relativ chronologisch einzuordnen. Dazu kommen in den Sommermonaten Lehrgrabungen, Summer Schools usw.
Ich schreibe eine Seminararbeit über die bronzezeitlichen Seeufersiedlungen im Drei-Seen-Land. Toll ist, dass die Schweiz ein sehr archäologiereiches Land ist und schon früh bei der Entwicklung der Archäologie als Wissenschaft dabei war.
Studi-Jobs sind wichtig
T. G. studiert Archäologische Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Prähistorische Archäologie im ersten Semester Master an der Universität Zürich (UZH).
Archäologie ist ein praktisch-beruflich orientiertes Studium. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass Studierende in institutsinterne Feldprojekte eingebunden werden. Externe Berufspraktika können im Monomaster Archäologische Kulturwissenschaften mit bis zu sechs ECTS-Punkten angerechnet werden. Andererseits ist die Lehre generell theoretisch ausgelegt. Schliesslich ist die Uni jener Ort, an dem man sich auch einmal über grundlegende erkenntnistheoretische oder interpretative Fragen den Kopf zerbrechen darf.
Nebenjobs und Berufseinstieg
Ich arbeite seit dem vierten Semester in einem 50-Prozent-Pensum. Studi-Jobs sind für Archäologiestudierende wichtig, da auf dem Arbeitsmarkt für sie ein relativ hoher Konkurrenzdruck herrscht. Die Nebenjobs erlauben es, praktische Einblicke in den Arbeitsalltag zu erhalten und sich gleichzeitig bei Arbeitgebenden bekannt zu machen und ein Netzwerk aufzubauen. Ich weiss von vielen Kommilitoninnen und Kommilitonen, die nach dem Studium durch solche Nebenjobs den Einstieg in die Arbeitswelt geschafft haben.