Sozialarbeiterin in einem Kinder- und Jugendhilfezentrum
Seit ihrem Masterabschluss in Sozialer Arbeit berät Anna Gygax Kinder, Jugendliche und ihre Eltern in schwierigen Lebenssituationen.
«Ein bedeutender Teil meiner Arbeit besteht darin, Anträge an Behörden zu stellen.»
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
19 | Gymnasiale Maturität: Neue Mittelschule Bern |
22 | Bachelor in Sozialanthropologie: Universität Bern |
24 | Praktikantin und Sozialtherapeutin: Justizvollzugsanstalt St. Johannsen (BE) |
28 | Sozialarbeiterin: Sozialdienst Wünnewil-Flamatt (FR) |
29 | Sozialpädagogin: Jugendheim Stiftung Passaggio (BE) |
30 | Master in Soziale Arbeit: Fachhochschule Luzern |
30 | Sozialarbeiterin: Kinder- und Jugendhilfezentrum Bülach (ZH) |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Ich berate Kinder, Jugendliche und ihre Eltern in Krisen. Solche Beratungen führe ich auch im Auftrag der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) durch. Daneben mache ich Abklärungen im Auftrag der KESB, bei denen ich die Situation eines Kindes und seiner Familie untersuche. Anschliessend gebe ich Empfehlungen ab für mögliche Unterstützungsmassnahmen.
«Theorie ist wichtig und gibt Sicherheit, der direkte Umgang mit Menschen in der Praxis vermittelt aber die wertvollsten Einsichten.»
In meiner Tätigkeit führe ich viele Gespräche mit Eltern, Kindern und anderen Fachpersonen. Das tue ich vor Ort in meinem Büro, am Telefon, aber auch in der Schule oder zu Hause bei der Familie. Ein bedeutender Teil meiner Arbeit besteht aber auch darin, Mails und Berichte zu schreiben sowie Anträge an Behörden und Dienste zu stellen.
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Mein Berufseinstieg verlief als Quereinsteigerin. Nach dem Bachelorabschluss in Sozialanthropologie wollte ich arbeiten, Verantwortung übernehmen und Teil eines Teams sein. Mein Studium hatte mich zwar mit verwandten Theorien der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik vertraut gemacht, aber Praxiswissen fehlte mir.
Ein Jahrespraktikum als Sozialtherapeutin im Massnahmenvollzug bot mir erste Einblicke. Dank einer anschliessenden Festanstellung dort konnte ich drei Jahre Berufserfahrung sammeln. Dabei wurde mir klar, dass ich mich im Feld der Sozialen Arbeit mit dem entsprechenden Masterstudium qualifizieren möchte, auch um meine beruflichen Möglichkeiten bei einem Stellenwechsel zu erweitern.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Der soziale Austausch im Studium ist fast ebenso wichtig wie das Studium selbst. Sich zu vernetzen ist das Wichtigste: etwas zusammen trinken gehen, sich über Theorien, Zukunftsvorstellungen und den Studi-Alltag austauschen.
Es gilt, alle Möglichkeiten zu nutzen, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Theorie ist wichtig und gibt Sicherheit, der direkte Umgang mit Menschen in der Praxis vermittelt aber die wertvollsten Einsichten.
Meine Empfehlung ist es, den Berufseinstieg interessengeleitet anzugehen. Es macht wenig Sinn, eine Laufbahn über Jahre hinaus zu planen, es kommt am Schluss sowieso anders. Und wenn man sich später umentscheidet und das Berufsfeld wechseln möchte, findet sich immer ein Weg.
Geschäftsführer im Bereich soziokulturelle Animation
Ivo Richner hat nach seinem Studium in Soziokultureller Animation in verschiedenen Funktionen Erfahrung in der Kinder- und Jugendanimation gesammelt, bevor er sein eigenes Unternehmen gründete. Die ITOBA ist eine Firma, die als Immobiliendienstleister mit soziokulturellen Methoden Gemeinschaften in Siedlungen entwickelt.
"Die Soziokultur ist ein enorm breites Feld."
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
18 | Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis als Sanitärmonteur EFZ: Würmli Haustechnik, Wettingen (AG) |
23 | Jugendarbeiter: Beromünster (LU) |
27 | Bachelor in Soziokulturelle Animation: Hochschule Luzern |
27 | Mitarbeit Kinder und Jugendanimation: Stadt Baden (AG) |
31 | Teamleiter Kinder und Jugendanimation: Stadt Baden (AG) |
33 | Fachbereichsleiter Kinder und Jugend: Stadt Baden (AG) |
34 | Gründer und Verwaltungsrat: ITOBA GmbH, Siedlungsidentität, Baden (AG) |
37 | Geschäftsführer und Verwaltungsrat: ITOBA GmbH, Siedlungsidentität, Baden (AG) |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Als Geschäftsführer der ITOBA leite ich das Unternehmen strategisch und führe das Personal. Ich sichere die Qualität und Einhaltung von Vorgaben, initiiere Massnahmen aus Controlling- und Qualitätssicherungsprozessen und überwache Geschäftsprozesse
Zudem entwickle ich Investitionspläne, neue Geschäftsfelder und organisiere Verwaltungsrats-Sitzungen. Des Weiteren überprüfe ich die Produktdesigns und Prozessabläufe, führe Akquisegespräche, erstelle Projektroadmaps und Projektkonzepte und kontrolliere Projektziele.
Ebenfalls berate ich Auftraggebende bei der Initiierung von sozialen Nachhaltigkeitsthemen im Wohnumfeld und darf regelmässig an Fachveranstaltungen referieren.
«Die Soziokultur ist ein sich rasch veränderndes Berufsfeld. Es braucht ein hohes Mass an Eigenverantwortung, Selbstständigkeit, Kreativität und Veränderungsbereitschaft.»
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Beim Berufseinstieg in die soziokulturelle Animation habe ich massgeblich von einem berufsbegleitenden Studium profitiert, das mir erlaubte, Theorie und Praxis zu verknüpfen. Diese vierjährige Erfahrung hat meinen Start nach dem Studium erheblich erleichtert.
Zudem habe ich mich auch auf Stellen beworben, für die ich das Anforderungsprofil noch nicht vollständig erfüllt habe, was sich als erfolgreich erwiesen hat.
Besonders im Bereich der Soziokultur ist die Jugendarbeit ein beliebter Einstieg, vorausgesetzt, man kann sich für die Anliegen dieser Zielgruppe begeistern und arbeitet gerne in einem offenen und freiwilligen Setting.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Die Soziokultur ist ein enorm breites Feld und nach dem Studium gibt es viele Möglichkeiten, sich entsprechend seinen Kompetenzen weiterzubilden und weiterzuentwickeln. Beispiele sind die Migrations- oder Jugendarbeit, die Stadt-, Regional- und Siedlungsentwicklung oder der Bereich Beratung und Coaching.
Da die Soziokultur ein sich rasch veränderndes Berufsfeld ist, braucht es ein hohes Mass an Eigenverantwortung, Selbstständigkeit, Kreativität und Veränderungsbereitschaft. Ebenfalls muss man Menschen mögen, flexibel sein und gut kommunizieren können. Ist all das gegeben, stehen einem die Türen weit offen, um seine beruflichen Träume zu verwirklichen.
Ausserdem lege ich angehenden Studierenden ein berufsbegleitendes Studium ans Herz.