Hebamme Universitätsspital
Sabrina Herde begleitet als Hebamme Frauen rund um die Geburt in einem Universitätsspital.
"Die Betreuung, Beratung und Begleitung der Frauen und Familien ist der Kern meiner Arbeit."
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
19 | Fachmaturpraktikum auf der Pränatalstation: Universitätsspital Basel |
19 | Fachmaturität im Berufsfeld Gesundheit |
23 | Bachelor in Hebamme: Berner Fachhochschule |
23 | Abschlusspraktikum (40 Wochen) Geburtsabteilung, Wochenbett: Geburtshaus Tagmond Pratteln (BL) |
24 | Hebamme: Geburtsabteilung, Universitätsspital Basel |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Als Hebamme im Gebärsaal des Unispitals Basel verrichte ich sehr abwechslungsreiche Tätigkeiten. Zu meinen Aufgaben zählen notfallmässige Schwangerschaftskontrollen, Geburtsbegleitungen, Begleitung beim Kaiserschnitt und Betreuung bei einer Geburtseinleitung oder stiller Geburt, also der Geburt eines verstorbenen Kindes. Weitere Tätigkeiten sind stationäre Aufnahmen bei Komplikationen in der Schwangerschaft sowie die Begleitung der Familien in den ersten 2-3 Stunden nach der Geburt.
«Den Moment zu erleben, wenn ein Kind geboren wird, ist eine grosse Ehre!»
Mein Alltag erfordert viel Flexibilität und Teamarbeit. Ich arbeite im 3-Schichtbetrieb. Die Betreuung, Beratung und Begleitung der Frauen und Familien sind der Kern meiner Arbeit. Den Moment zu erleben, wenn ein Kind geboren wird, ist eine grosse Ehre!
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Bereits während des letzten Praktikums meines Studiums habe ich mich beim Universitätsspital Basel beworben. Mir war es wichtig, eine Stelle anzutreten, welche das gesamte Spektrum der Geburtshilfe anbietet, um möglichst viele verschiedene Erfahrungen zu sammeln.
Der Start ins Berufsleben fiel mir etwas leichter, da ich das Spital und die Infrastruktur schon kannte. Die grösste Herausforderung stellte für mich der Rollenwechsel von der Studierenden zur diplomierten Hebamme dar. Die volle Verantwortung für mein Handeln zu tragen, empfand ich am Anfang als anspruchsvoll. An jeder Situation, die ich begleiten durfte, konnte ich aber wachsen.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Im Rahmen der Ausbildung erhalten die Studierenden Einblicke in verschiedene Institutionen. So besteht im letzten Jahr bereits eine Präferenz für den ersten Anstellungsort. Es ist ratsam, sich spätestens im vorhergehenden Winter für einen Arbeitseinstieg im Sommer oder Herbst zu bewerben. Direkt dort zu starten, wo das Abschlusspraktikum stattfand, kann den Berufseinstieg erleichtern.
Um für alle Situationen gewappnet zu sein, braucht es mindestens ein Jahr Berufserfahrung. Daher lege ich allen ans Herz, bewusst die Tätigkeiten zu wählen, vor welchen man am meisten Respekt hat. So lernt man zu Beginn am meisten.
Bleibt grundsätzlich offen, mutig und wissbegierig, dann wird euer Hebammenrucksack reich gefüllt.
Freiberufliche Hebamme
Nach ihrem Hebammenstudium und mehreren Jahren Erfahrung in Krankenhäusern hat Marine Gervaix ihre eigene Praxis eröffnet. Sie besucht die Patientinnen zu Hause und betreut sie während der Schwangerschaft und nach der Entbindung.
«Ich sorge dafür, dass Mutter und Säugling gesund sind.»
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
19 | Gymnasiale Maturität: Gymnase du Bugnon, Lausanne (VD) |
24 | Bachelor in Hebamme: Haute école de santé, Genf |
24 | Hebamme: Spital Aigle (VD) |
31 | Hebamme im Kreisssaal: CHUV, Lausanne (VD) |
32 | Hebamme in der Schwangerschaftsbetreuung: CHUV, Lausanne (VD) |
35 | Zulassung und Tätigkeit als freiberufliche Hebamme |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Ich arbeite seit einem Jahr als freiberufliche Hebamme. Ich betreue Risikoschwangerschaften auf ärztliche Anordnung. Ich gebe Geburtsvorbereitungskurse und betreue Frauen nach der Geburt zu Hause. So stelle ich sicher, dass Mutter und Kind gesund sind. Ausserdem biete ich Pflege und Beratung, etwa beim Stillen, an.
Mein Arbeitspensum variiert. Es ist nicht möglich, den Geburtstermin vorherzusagen oder die Anzahl der Besuche, die eine Patientin benötigen wird, abzuschätzen!Ich tausche mich regelmässig mit anderen frei praktizierenden Hebammen zu allen möglichen Themen aus: rechtliche Grundlagen des Vaterschaftsurlaubs, komplizierte Stillsituationen oder Rechnungen. So kann ich den Familien die bestmögliche Unterstützung bieten.
«Mein Arbeitspensum variiert: Es ist nicht möglich, den Geburtstermin vorherzusagen!»
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Nach meinem Studium habe ich mich bei mehreren Krankenhäusern beworben. Ich entschied mich dann für eine kleine Entbindungsstation. In einer solchen Einrichtung sind die Aufgaben vielfältig. Ich war sowohl mit Entbindungen als auch mit der postpartalen Betreuung oder mit Notfällen beschäftigt. Anschliessend wechselte ich zum CHUV, wo ich zunächst im Kreisssaal-Team und später in der Schwangerschaftsbetreuung tätig war.
Nach meinem dritten Mutterschaftsurlaub habe ich entschieden, mich selbstständig zu machen. Ich war nicht mehr mit Geburten beschäftigt, was mir ermöglichte, meine Arbeitszeiten an mein Familienleben anzupassen. Die Selbstständigkeit war relativ einfach, da Hebammen sehr gefragt sind.
Alle Familien profitieren von unseren Dienstleistungen. Ich hatte das Vergnügen, einige meiner Freundinnen zu betreuen, und mein Netzwerk wird durch die Weiterempfehlung ehemaliger Patientinnen immer grösser.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Ich empfehle, vor dem Schritt in die Selbstständigkeit einige Jahre in einem Krankenhaus zu arbeiten. Ich finde, dass sich der Beruf gut an verschiedene Lebensphasen anpassen lässt. Wer Teilzeit und nur tagsüber arbeiten möchte, kann problemlos freiberuflich tätig sein und ein relativ hohes Gehalt beibehalten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in Krankenhäusern, Hebammenzentren, Geburtshäusern und selbstständig erwerbend zu arbeiten.