Verhaltenstherapeutin
Stefanie Urech-Meyer arbeitet als Verhaltenstherapeutin an einer Universitätsklinik.
"Meine Arbeit umfasst primär die Bereiche Diagnostik und Psychotherapie."
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
26 | Master in Psychologie, Vertiefung Klinische Psychologie und Neurowissenschaften: Universität Basel |
26 | Psychologin: Tagesklinik in Langenthal BE |
27 | Assistenzpsychologin: Verhaltenstherapie-Ambulanz UPK Basel |
28 | Psychologin: Verhaltenstherapie-Ambulanz UPK Basel |
30 | Master of Advanced Studies in Psychotherapie mit kognitiv-behavioralem Schwerpunkt: Universität Basel |
30 | Leitende Psychologin: Verhaltenstherapie stationär, UPK Basel |
33 | Stv. Leitende Psychologin: Verhaltenstherapie-Ambulanz, UPK Basel |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Zurzeit arbeite ich 60 Prozent an der Verhaltenstherapie-Ambulanz der UPK Basel. Meine Arbeit umfasst primär die Bereiche Diagnostik und Psychotherapie. Die Schwerpunkte liegen in der Behandlung von Angststörungen, Zwangsstörungen, affektiven Störungen und Persönlichkeitsstörungen.
Die Arbeit ist vielfältig und beinhaltet neben Einzeltherapien auch Familiengespräche und Gruppentherapien. Zudem habe ich die Möglichkeit, mich an Forschungsprojekten zu beteiligen.
Die Arbeit in einer Ambulanz schätze ich sehr, da ich einerseits sehr selbstständig arbeiten und mich andererseits jederzeit mit dem Team austauschen kann.
«Die Arbeit ist vielfältig und beinhaltet neben Einzeltherapien auch Gruppentherapien und Familiengespräche.»
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Bereits während des Masterstudiums bewarb ich mich auf verschiedene Stellen. Ich erhielt eine erste Stelle in einer Tagesklinik, in der ich bereits während meines Studiums ein längeres Praktikum absolviert habe.
Gleichzeitig begann ich einen postgradualen Studiengang in Psychotherapie. Die Weiterbildung gab neben der fachlichen Ausbildung auch viel Raum für Austausch mit Berufskolleginnen und -kollegen, die in der gleichen Situation sind. Das hat mir persönlich immer sehr geholfen.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Es ist meines Erachtens sehr hilfreich und wertvoll, bereits während des Studiums Praktika zu absolvieren. Dies einerseits, um herauszufinden, in welche Richtung es nach dem Studium gehen soll. Andererseits kann man schon im Rahmen eines Praktikums sein Netzwerk erweitern und so seine Chancen auf eine Anstellung erhöhen.
Jugendpsychologe
Karl Brühwiler hat sich nach dem Psychologiestudium auf die Arbeit mit jungen Menschen spezialisiert. Er ist leitender Psychologe in einem Schul- und Berufsbildungsheim.
"Oft sind die Probleme der Jugendlichen nicht von heute auf morgen entstanden."
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
2011 | Masterabschluss in Psychologie, Vertiefung Klinische Psychologie und Neurowissenschaften: Universität Basel |
2012 | Assistenzpsychologe: Privatklinik Aadorf TG |
2015 | Postgraduale Weiterbildung in Integrativer Körperpsychotherapie IBP |
2017 | Psychologe bei der Jugendberatungsstelle samowar: Meilen ZH |
2017 | Leitender Psychologe/Psychotherapeut: Schul- und Berufsbildungsheim Albisbrunn ZH |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Meine Aufgabe ist es, die psychotherapeutische Betreuung der uns anvertrauten Jugendlichen sicherzustellen, die bei uns ihren Schulabschluss oder ihre Ausbildung machen, und auch selbst Jugendliche psychotherapeutisch zu begleiten. Zusammen mit dem Jugendlichen, meinem Team, anderen Fachpersonen und den Behörden wird vereinbart, ob eine Psychotherapie Sinn macht und durchführbar ist. Zu unseren Dienstleistungen gehören auch Gutachten für Behörden und Berichte, die ich als Hauptverantwortlicher mitunterzeichne.
«In der Psychotherapie kann man Schwierigkeiten auf den Grund gehen und vieles verändern.»
Die in der Regel wöchentlichen Gespräche mit den Jugendlichen drehen sich etwa um Beziehungen, Identität oder die schulische Leistung. Auch psychische Probleme wie Angststörungen, Depressionen oder ADHS werden behandelt. Oft haben die Probleme der Jugendlichen eine lange Geschichte und sind nicht von "heute auf morgen" entstanden. In der Psychotherapie kann man diesen Schwierigkeiten auf den Grund gehen und vieles verändern.
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Direkt nach dem Studium war es nicht ganz einfach, eine Stelle zu finden. Es ist wichtig zu wissen, dass man die Stelleninserate nicht zu wörtlich nehmen muss. Oft wird ein Idealbild beschrieben, welches praktisch keine Bewerbenden komplett erfüllen können. Mir hat es immer sehr geholfen, mich mutig und originell zu bewerben und mein Netzwerk zu nutzen, das ich grösstenteils während des Studiums aufgebaut habe.
Welches Tipps würden Sie Studierenden mitgeben?
Es ist sinnvoll, früh Spezialthemen zu finden und möglichst viel Wissen dazu aufzubauen. Im Bereich Klinische Psychologie geht es oftmals mehr um Softskills, Teamkonstellation, Persönlichkeit und Überzeugungskraft als um Noten und Diplome. Ich ermutige zudem dazu, das eigene Netzwerk bewusst aufzubauen und zu pflegen, auch via LinkedIn oder Xing. Nach Absagen empfehle ich, den Austausch zu suchen, um die Gründe herauszufinden.
Laufbahnberater von Jugendlichen und Erwachsenen
Leo Casalino arbeitet als Berufs-, Studien- und Laufbahnberater in einem öffentlichen Berufsinformationszentrum BIZ.
"Ich fand es hilfreich, dass ich neben dem Psychologiestudium immer gearbeitet habe."
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
21 | Gymnasiale Maturität mit Schwerpunkt Italienisch: Gymnasium Muttenz BL |
29 | Master in Psychologie, Vertiefung Klinische Psychologie und Neurowissenschaften: Universität Basel |
29 | Assistenzpsychologe in der verkehrspsychologischen Begutachtung in einem forensisch-psychiatrischen Institut, Langenthal BE |
30 | Psychologe für psychologische Tauglichkeits- und Eignungsuntersuchungen für Personen im Schienenverkehr: SBB, Bern |
32 | Invalidenversicherung IV-Berufsberater: SVA/IV-Stelle Aargau, Aarau |
33 | Berufs-, Studien- und Laufbahnberater: Kanton Basel-Stadt |
34 | Diploma of Advanced Studies DAS in Psychology of Career Counseling and Human Resources Management (CCHRM): Universitäten Bern und Freiburg |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Ich arbeite im Berufsinformationszentrum BIZ der Stadt Basel und führe vor allem Beratungsgespräche zur ersten Berufswahl, zu Fragen der Neuorientierung, Laufbahnplanung und Studienwahl durch. Täglich habe ich 2 bis 4 Beratungsgespräche und begleite meine Klientinnen teilweise über mehrere Gespräche hinweg.
Ich verweise Klienten auch an andere Stellen, wenn ich merke, dass sie zusätzliche Unterstützung benötigen. Jedes Gespräch erfordert eine gewisse Vorbereitung. Auch die Fallführung nimmt Zeit in Anspruch.
«Täglich führe ich mehrere Beratungsgespräche und begleite meine Klientinnen und Klienten teilweise über längere Zeit.»
Zu meinen weiteren Aufgaben gehören die Durchführung von Elternabenden, die Mitarbeit in Arbeits- und Fachgruppen, zum Beispiel zum Thema Diagnostik, sowie die Vertretung der Fachstelle an der jährlichen Berufsmesse.
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Für eine Festanstellung in der Berufsberatung braucht man eine 2-4-jährige berufsbegleitende Weiterbildung. Diese habe ich fast zeitgleich mit meiner ersten Praktikumsstelle bei der IV-Berufsberatung angefangen und letztes Jahr beendet. Mein Masterabschluss in Psychologie war mir sowohl bei der Anstellung als auch bei der Zulassung zur Weiterbildung von Nutzen.
Die Erfahrung in der IV-Berufsberatung war hilfreich für den Wechsel zu meiner jetzigen Stelle in der öffentlichen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, bei der ich zunächst als Mutterschaftsvertretung eingestiegen bin. Ich konnte nämlich sowohl von der gesammelten Beratungspraxis als auch vom Fachwissen der IV profitieren. In der öffentlichen Berufsberatung sind wir gelegentlich mit ähnlichen Themen konfrontiert.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Ich habe einige Zeit gebraucht, um mich für diesen Beruf zu entscheiden. Rückblickend habe ich es als hilfreich empfunden, dass ich neben dem Psychologiestudium immer gearbeitet habe. So hatte ich einen Bezug zur Arbeitswelt.
Ebenso wertvoll und richtungsweisend waren für mich die beiden Pflichtpraktika während des Studiums. Ich habe sie bewusst im klinischen Bereich absolviert. Sie haben mir bei der Entscheidung geholfen, in welche Richtung ich mich nach dem Master beruflich orientieren möchte, nämlich in Richtung Forensik.
Wenn es um die erste Stelle nach dem Studium geht, empfehle ich: Seid mutig und proaktiv. Wenn ihr nicht sicher seid, ob ihr dem Idealbild der Stellenausschreibung entsprecht, wagt im Zweifelsfall trotzdem eine Bewerbung. Dieses Vorgehen hat mir entscheidend geholfen, zwei meiner Arbeitsstellen zu erhalten.
Was sind Ihrer Meinung nach wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Laufbahn?
Die Psychologiebranche ist eher begrenzt. Für die Stellensuche und für den interdisziplinären fachlichen Austausch ist es daher wichtig, nach dem Studium ein berufliches und kollegiales Netzwerk aufzubauen, zum Beispiel mit ehemaligen Mitstudierenden oder durch Teilnahmen an Alumni-Veranstaltungen.
In der Arbeit mit Patienten und Klientinnen halte ich ein aufrichtiges Interesse am Gegenüber, Auftrittskompetenz, eine gesunde Abgrenzungsfähigkeit und Flexibilität für unverzichtbare Voraussetzungen. Ausserdem habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass man im Vorfeld eines Gesprächs aufgrund von Informationen bereits ein Bild von einer Person entwickelt, das dann nicht der Realität entspricht. Es ist wichtig, sich schnell davon lösen zu können, sobald man die Person vor sich hat.