Forscher im Bereich Physik
Clemens Spinnler leistet Grundlagenforschung mit Bezug zu Halbleiterphysik, Quantenphysik und Quantum Computing.
«Als Post-Doc arbeite ich hauptsächlich an wissenschaftlichen Forschungsfragen.»
© Clemens Spinnler
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
20 | Studium der Nanowissenschaften mit Vertiefung Physik: Universität Basel |
24 | Projektarbeit zum Thema Plymer Nanoreaktoren: Universität Basel |
24 | Projektarbeit im Rahmen des Studiums zum Thema Carbon Nanotubes: ETH Zürich |
25 | Masterarbeit zum Thema Quantenpunkt Laser: Universität Cardiff, (Wales UK) |
26 | Doktorand im Bereich Physik (Nanophotonik): Universität Basel |
30 | Post-Doc im Bereich Physik: Universität Basel |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Mein Hauptforschungsgebiet sind sogenannte «Halbleiter-Quantenpunkte», die wir bei etwa -270 °C mit Laserlicht optisch anregen. Damit tragen wir zur Grundlagenforschung im Bereich Quantenphysik und Quantum Computing bei.
Ich arbeite hauptsächlich an wissenschaftlichen Forschungsfragen, indem ich mir Herangehensweisen überlege und Experimente durchführe.
«Ich plane und realisiere Experimente, erstelle Simulationen am Computer und analysiere Messdaten.»
Zusätzlich lese ich wissenschaftliche Publikationen und besuche Konferenzen. Oft diskutieren wir Ergebnisse und Herangehensweisen im Team. Ausserdem publiziere ich Artikel in Fachzeitschriften und übernehme Lehrtätigkeiten.
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Voraussetzung für ein Doktorat ist der Masterabschluss. Meine Masterarbeit wurde von einem Professor im Ausland und meinem jetzigen Doktorvater begleitet. Solche Projekt- und Masterarbeiten können ein Weg sein, spätere Arbeitgeber kennenzulernen.
Hilfreiche Eigenschaften in einem Doktorat sind gute Teamfähigkeit, Eigenständigkeit sowie die Bereitschaft sich auf dem Laufenden zu halten und sich kritisch mit den eigenen Projekten auseinanderzusetzen.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Es ist wichtig, die Chancen zu nutzen, die Projekt- und Masterarbeiten bieten. Dort können zentrale Kontakte geknüpft werden, die den Berufseinstieg erleichtern.
Projekt- und Masterarbeiten an anderen Universitäten oder Forschungseinrichtungen sind zum Beispiel eine gute Möglichkeit, um das eigene Netzwerk zu vergrössern. Auch Projekt- und Masterarbeiten im Ausland sind im Nanostudium gern gesehen und werden organisatorisch sowie finanziell bestens unterstützt.
Nicht zuletzt bilden auch Veranstaltungen im universitären Rahmen gute Gelegenheiten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem eigenen Feld kennenzulernen, wichtige Kontakte zu knüpfen und mehr über eine mögliche Tätigkeit als Doktorandin oder Doktorand zu erfahren.
Grundlagenforscherin
Sabrina Metzger arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am GeoForschungsZentrum Potsdam.
"Versuch nicht, dich zu verbiegen, sondern mache das, was dir Freude macht."
Sabrina Metzger, © Sabrina Metzger
«Im Rahmen eines selbst aufgebauten Forschungsprojekts versuche ich Erdbebengefahren in Kirgistan, Tadschikistan und Afghanistan besser zu verstehen.»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit |
Seit 2013 - heute | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am GeoForschungsZentrum Potsdam bei Berlin: Leitung eines Forschungsprojektes in Zentralasien, Lehre an der Universität Potsdam |
2008 - 2012 | Doktorat und Assistenz am Institut für Geophysik, ETH Zürich: ausgedehnte Forschungsaufenthalte und Feldarbeiten in Island, Saudi Arabien und Frankreich |
2007 - 2008 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin Abteilung Forschung & Entwicklung, Spectraseis Technologie AG in Zürich |
2006 | Schweizer Erdbebendienst in Zürich, Betreuung eines regionalen seismischen Messnetzwerkes |
2000 - 2005 | Studium Interdisziplinäre Naturwissenschaften (chemisch-physikalische Richtung) an der ETH Zürich |
Jetzige Tätigkeit
Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am GeoForschungsZentrum Potsdam kümmere ich mich um ein selbst aufgebautes Forschungsprojekt, in welchem ich die Gebirgsbildung und die tektonischen Spannungen und damit einhergehenden Erdbebengefahren in Kirgistan, Tadschikistan und Afghanistan besser zu verstehen versuche. Dafür sammle ich vor Ort globale Navigationssatellitendaten und werte diese gemeinsam mit Satelliten-Radarbildern aus. Mithilfe tektonischer Bewegungsmodelle simuliere ich anschliessend die Spannungen in der Kruste und lokalisiere so deren Ursprung. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse veröffentliche ich in Fachjournalen und tausche mich darüber mit anderen Experten und Expertinnen an internen und internationalen Konferenzen und Workshops aus.
Nebenbei betreue ich hauseigene Master-Studierende und Doktorierende und halte Vorlesungen an der Uni Potsdam. Da mein Arbeitsvertrag leider nur befristet ist und dieses Jahr ausläuft, verwende ich viel Zeit, um neue Forschungsanträge zu schreiben und um mich auf eine neue Stelle mit unbefristeter Perspektive zu bewerben. Will ich in der Forschung bleiben, droht daher ein erneuter Wechsel des Arbeitsplatzes und eventuell auch des Wohnorts und sogar des Lands. Das passt weder mir noch meinem Mann, der eigene Berufspläne verfolgt, geschweige denn unseren zwei kleinen Kindern. In Anbetracht der familiären Alltagsplanung bietet die Forschung aber wertvolle Freiheiten, beispielsweise Home-Office oder frei wählbare Arbeitszeiten.
Berufseinstieg
Der Berufseinstieg nach dem ETH-Diplom war einfach, da ich per „Buschtelefon“ eine Stelle in einem kleinen Zürcher Spin-Off-Unternehmen der Uni Zürich erhielt. Der Berufseinstieg nach dem Doktorat in die Forschung war eigentlich ein klassischer Weg, aber ich musste für einen Umzug ins Ausland bereit sein, da dies so üblich ist. Für die Tektonik-Stelle am GeoFoschungsZentrum haben mein ETH-Abschluss und meine Kenntnisse moderner Geodäsie ein Alleinstellungsmerkmal gebildet, da sich in diesem Feld vor allem Seismologen tummeln. Ein weiterer klassischer Weg nach der Doktorarbeit stellt die Geo-Risiken-Abschätzung bei Rückversicherern dar. Hier hätte wohl auch Mund-zu-Mund-Propaganda am Institut die Lösung gebracht, da viele ehemalige Kollegen bereits in diesen Firmen arbeiten.
Tipps
Wer in der Forschung eine feste Stelle oder Professur anstrebt, sollte nach der Doktorarbeit noch einmal komplett umsatteln. Das heisst, an einer neuen Forschungsstätte ein komplett neues Forschungsprojekt anpacken, am besten im Ausland - auch wenn dies die Produktivität zwischenzeitlich drosselt. Leidenschaftliche Fachspezialisten haben eher an ausseruniversitären Forschungszentren eine Chance auf eine Festanstellung. Für Professuren sind vielseitige Qualifikationen gefragt, also nebst Forschung auch Management sowie Enthusiasmus und Qualifikationen in der Lehre. Grundsätzlich gilt aber immer: Versuch nicht, dich zu verbiegen, sondern mache das, was dir Freude macht, dann machst du es auch gut und überzeugend. Und ein Rat an alle Frauen, die ein Leben mit Karriere und Kind planen: Hakt früh nach, ob eure Partner/innen bereit sind, einen signifikanten Teil der Familienpflichten zu übernehmen, und beharrt später auch darauf! Deutschland ist für einen gleichberechtigten Familienstart ein gutes Pflaster: 14 Monate Elternzeit, frei aufteilbar zwischen den Eltern.