Produktentwicklerin
Stefanie Jost entwickelt Riegel und Snacks für eine international tätige Firma. Sie hat nach vielen Jahren Berufserfahrung als leitende Diätköchin ihren Bachelorabschluss in Lebensmitteltechnologie an einer Fachhochschule absolviert.
"Es macht Sinn, quer zu denken und an seinen Träumen festzuhalten."
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
20 | Eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Köchin: Bezirksspital Münsingen (BE) |
22 | Eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Diätköchin: Inselspital Bern |
23 | Leiterin Diätküche: Klinik Sonnenhof AG, Bern |
27 | Chefköchin mit eidg. Fachausweis (BP): Hotel & Gastro Formation, Weggis (LU) |
45 | Bachelor in Lebensmitteltechnologie mit Vertiefung in Konsumwissenschaften und Marketing, Minor in Management and Leadership: Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), Zollikofen (BE) |
46 | Produktentwicklerin, stellvertretende Leiterin F&E: Narida AG, Lanzenhäusern (BE) |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Meine Hauptaufgabe ist die Entwicklung von Riegeln und Snacks für nationale und internationale Kundschaft. Dabei arbeite ich eng mit Kunden und anderen Abteilungen zusammen.
«An meinem aktuellen Beruf gefallen mir die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Menschen und natürlich die Arbeit mit Lebensmitteln.»
Ist die Kundin mit dem Produkt zufrieden, teste ich die Laborergebnisse auf den Produktionslinien. Dazu bestelle ich Rohstoffe, organisiere Tests, leite Mitarbeitende in der Produktion an, dokumentiere den Prozess und erstelle die Herstellvorschriften. Meine Arbeit ist beendet, wenn die erste reguläre Produktion für den Verkauf erfolgreich verlaufen ist.
Daneben bin ich Mitglied im Konzeptteam zur Qualitätssicherung aller Prozesse rund um die Hygienesicherheit. Zudem führe ich interne Audits und Hygieneinspektionen durch.
Wie verlief der Berufseinstieg?
Nach dem Bachelorabschluss wollte ich in den Bereich Lebensmittelmarketing einsteigen. Dies gelang mir leider nicht, da alle Marketingaufgaben eine kaufmännische Grundausbildung erforderten.
Zuerst arbeitete ich als Qualitätsverantwortliche bei einem Hersteller für Convenience-Produkte. Bei dieser Anstellung konnte ich meine erlernten Fähigkeiten zu wenig einsetzen. Daher suchte ich schon bald eine neue Stelle und wurde fündig.
An meinem aktuellen Beruf gefallen mir die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Menschen, dass ich die Erfahrungen aus meinem bisherigen Werdegang sowie die Inhalte des Studiums einsetzen kann – und natürlich die Arbeit mit Lebensmitteln.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Wir haben in der Schweiz ein einzigartiges Bildungssystem. Meine Erfahrung hat mir gezeigt: Alle, die wirklich wollen, können eine Ausbildung absolvieren, die zu einem beruflichen Alltag führt, der Freude und Sinn bereitet.
Ich gebe allen jungen Menschen den Tipp, zu kämpfen und zu lernen, um ihre Ziele zu erreichen, unabhängig von Herkunft, Alter oder Ausgangspunkt des jeweiligen Berufswegs. Es macht Sinn, quer zu denken und an seinen Träumen festzuhalten.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Bundesamt
Luana Cresta hat an der ETH Zürich Lebensmitteltechnologie studiert. Heute ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und beteiligt sich unter anderem an Projekten im Zusammenhang mit nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktion.
«An der langfristigen Vision mitzuwirken, ist sehr interessant.»
© OFAG | BLW | UFAG
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
24 | Master in Lebensmitteltechnologie: ETH Zürich |
25 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Institut für Lebensmittelmikrobiologie, ETH Zürich |
26 | Projektleiterin Entwicklung Health Foods & Drinks: Wander AG, Neuenegg (BE) |
35 | Projektkoordinatorin Industrie und Export, dann Key Account Managerin Industrie und Export: Wander AG, Neuenegg (BE) |
39 | Produktmanagerin Life Sciences: Borer Chemie, Zuchwil (SO) |
41 | Projektleiterin Qualitätsentwicklung und -sicherung: Globofood SA, Agno (TI) |
42 | MAS Nutrition and Health: ETH Zürich |
43 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Abteilung Qualitätsförderung und Verkauf, Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), Bern |
50 | CAS Nachhaltige Entwicklung: Universität Bern |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Ich bin an der Redaktion der vom BLW erlassenen Verordnungen beteiligt. Ich arbeite hauptsächlich im Bereich der Bezeichnungen für landwirtschaftliche Produkte, etwa des Labels «Bio» sowie mit landwirtschaftlichen Produkten, die auf ihrer Verpackung die Schweizer Herkunft deklarieren. Die Texte werden an Entwicklungen und neue Anforderungen in der Schweiz oder im Ausland angepasst, zum Beispiel im Fall von Abkommen mit der Europäischen Union.
Die Themen sind sehr vielfältig, etwa Zusatzstoffe oder erlaubte Produktionsprozesse. Einige Themen werden in grösseren und langfristigen Projekten behandelt, zum Beispiel die Einführung neuer Anforderungen für bestimmte Produktarten oder Bezeichnungen.
«Ich arbeite hauptsächlich im Bereich der Bezeichnungen für landwirtschaftliche Produkte.»
Ausserdem arbeite ich in einem grossen Projekt zur Entwicklung unseres Ernährungssystems hin zu einem nachhaltigeren System. Dabei geht es um energieeffizientere Produktionsmethoden und um Biodiversität erhaltende Kulturen.
Regelmässig Audits bei den Zertifizierungsstellen für ökologischen Landbau gehören ebenfalls zu meiner Arbeit. Ich beteilige mich insbesondere an Überlegungen zu möglichen Massnahmen im Bereich des Konsums. Ich koordiniere die Aufgaben sowohl innerhalb des BLW als auch mit Unternehmen und anderen Bundesämtern.
Ein Projekt mit einem Zeithorizont 2050 erfordert viel Geduld! Aber die Beteiligung an der langfristigen Vision ist sehr interessant.
Wie verlief der Berufseinstieg?
Als ich mit der Arbeitssuche begann, hatte ich einen guten Überblick über die in Frage kommenden Stellen, da ich während meiner Ausbildung an der ETH verschiedene Praktika absolviert hatte. Der Studiengang Lebensmitteltechnologie führt zu klar definierten Berufsmöglichkeiten.
Ich suchte nach einer Aufgabe mit sehr praktischen und kreativen Aspekten. Meiner Meinung nach ist die Produktentwicklung dafür am besten geeignet: Rezepturentwicklung, Laborentwicklung, Tests mit Verbraucherpanels und an Produktionslinien usw. Ich habe mich auf eine Stellenanzeige hin bei der Wander AG beworben und wurde eingestellt.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Ich empfehle, die Praktika zu nutzen, um sich ein Bild von den verschiedenen möglichen Arbeitsbereichen wie Produktentwicklung, Qualitätssicherung, Produktion oder Gesetzgebung zu machen und ein Netzwerk aufzubauen. Um von einem Bereich in den anderen zu wechseln, können Zusatzausbildungen verlangt werden.
Es ist sinnvoll, sich während der gesamten beruflichen Laufbahn weiterzubilden. Die Lebensmittelwissenschaft und -technologie entwickeln sich ständig weiter: Es gibt neue Gesetze, neue Produkte und neue Analysemethoden. Dank meines CAS in nachhaltiger Entwicklung bin ich nun Teil des langfristigen Projekts zur Entwicklung der Agrarpolitik.