Meteorologin bei Radio und Fernsehen
Sabine Balmer arbeitet als Meteorologin beim Schweizer Radio und Fernsehen.
«Medienmeteorologinnen arbeiten an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Journalismus.»
Sabine Balmer, © SRF
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
20 | Studium in Geographie mit Nebenfächer Meteorologie, Natur-, Landschafts- und Umweltschutz (NLU) und Informatik: Universität Basel, |
23 | Praktikum und anschliessend Assistentin in der Wetterprognose: Meteotest, Bern |
25 | Prognostikerin und Betreuung Back-Office: Meteotest, Bern |
27 | Medienmeteorologin: Redaktion von SRF Meteo |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Meine Hauptaufgabe ist es,die aktuelle Wetterprognose im Fernsehen, im Radio oder online zu präsentieren und erläutern. Wir beraten die internen Redaktionen in Wetter- und Klimafragen, beliefern aber auch externe Kundschaft mit Wetterprognosen.
«Die Wetterprognose entsteht im Büro, der Computer ist dabei unerlässlich.»
Die Arbeitszeiten sind unregelmässig, teilweise beginne ich schon frühmorgens um 03.30 Uhr mit der Arbeit. Wenn ich die Wetterprognose im Fernsehen präsentiere, dann arbeite ich von 10 Uhr morgens bis 22 Uhr abends. Auch am Wochenende bin ich regelmässig im Einsatz.
Mir gefällt, dass ich in einem Team arbeiten kann, aber dabei doch sehr selbstständig bin. Der Vorteil der Schichtarbeit ist, dass ich am Abend immer meine Pflichten abgearbeitet habe und nichts auf den nächsten Tag verschieben muss.
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Das obligatorische Berufspraktikum bei der Firma Meteotest während des Studiums hat mir beim Berufseinstieg geholfen. Nach dem halbjährigen Praktikum konnte ich neben dem Studium in Teilzeit in der Wetterprognose weiterarbeiten. Dabei sammelte ich bereits erste Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Meteorologinnen und Meteorologen.
Bereits vor Abschluss des Studiums wurde mir dann eine Stelle angeboten, so fiel mir der Einstieg ins Berufsleben relativ einfach.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Praktika während oder nach dem Studium helfen sicher, den Berufsalltag kennenzulernen. Für den Beruf der Meteorologin sollte man aufgrund der Arbeitszeiten recht flexibel sein.
Medienmeteorologinnen und -meteorologen arbeiten an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Journalismus: Man muss also auch einen guten Zugang zum Publikum finden.
Selbständige Geographin mit Einzelfirma
Monika Schaffner ist selbständig erwerbend.
"Wenn du deiner Freude und Leidenschaft folgst, wirst du erfolgreich sein."
Monika Schaffner, © Remo Eisner
«Mit meiner Einzelfirma gebe ich mir den Rahmen, ein breitgefächertes Portfolio an beruflichen Wirkungsfeldern zu verfolgen. So kann ich meine vielfältigen Interessen und Stärken vereinen.»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit |
2017 bis heute | Gründung und Aufbau der eigenen Firma "connecting spaces" |
2016 | Sabbatical: Klärung und Entwicklung der neuen beruflichen Ausrichtung |
2008-2015 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundesamt für Umwelt, Abteilung Wasser: Teamleaderin in Projekten der Gewässerbewirtschaftung und des Gewässerschutzes; Kommunikation; Umweltberichterstattung; CH-Vertreterin in der Europäischen Umweltagentur EUA |
2003-2007 | Doktorat in integrativer Geografie im Nationalen Forschungsprogramm NCCR Nord-Süd des Schweizerischen Nationalfonds. Zusammenarbeit mit dem Wasserforschungsinstitut EAWAG, dem Asian Institute of Technology in Bangkok und dem Center for Development and Environment (CDE) der Universität Bern |
1996-2003 | Master in Geografie, Universität Bern. Diplomarbeit am ICIMOD in Nepal. Nebenfächer: Allgemeine Ökologie; Religionswissenschaft |
Jetzige Tätigkeit
Seit 2017 bin ich mit der Einzelfirma "connecting spaces" selbständig und gebe mir damit den Rahmen, ein vielfältiges Portfolio an beruflichen Wirkungsfeldern zu verfolgen. Mein übergeordnetes Anliegen ist es, auf der individuellen und kollektiven Ebene einen positiven Wandel hin zu einem bewussteren Umgang mit uns selber und unseren Lebensgrundlagen mitzugestalten. Dazu gehört der Aufbau und die Leitung von Pilotprojekten zur Förderung eines ganzheitlichen Tourismus in Nepal zusammen mit Partnern vor Ort. Dies beinhaltet die Projektplanung, die Suche nach geeigneten Partnern, die Zusammenstellung des Projektteams und gemeinsam mit diesem die Erstellung von Finanzierungsanträgen bei passenden Finanzierungsstellen, die übergeordnete Koordination und Organisation der Projektarbeiten sowie die Berichterstattung an die Geldgeber.
Zurzeit erarbeiten wir anhand von Pilotprojekten einen ganzheitlichen Ansatz, der in Zukunft in der Himalaya-Region weiterverbreitet und verankert werden soll. Ziel ist es, einen wertebewussten Tourismus-Standard zu entwickeln, der zu einer nachhaltigen Entwicklung im Himalaya beiträgt. Hier sind Recherchearbeiten und Networking gefragt, um bereits erfolgreiche Beispiele zusammenzutragen, aktive Stakeholder zu verbinden und eine geeignete Plattform zu finden, die dem Anliegen die nötige globale Sichtbarkeit bringt. Daneben organisiere und begleite ich achtsame Trekkingauszeiten im Himalaya und den Schweizer Alpen und gebe in einer Gemeinschaftspraxis in der Schweiz Lomi Lomi Nui Massagen.
Berufseinstieg
Ich wurde in Nepal geboren und verbrachte einen grossen Teil meiner Kindheit dort, was meine berufliche Laufbahn prägt: Ich möchte in und für Nepal arbeiten. Für meine Diplomarbeit durfte ich dann als Mitglied eines regionalen Forschungsteams ein Jahr in Nepal leben und arbeiten. Diese Zeit hat mir sehr gefallen. Ich genoss es, als Teil eines Teams mein eigenes Projekt zu managen, und ich sah eine Vielzahl an Möglichkeiten, in Nepal beruflich zu wirken. Deshalb war für mich die Entscheidung klar, direkt ein Doktoratsprojekt anzuhängen. Die politische Lage in Nepal war in dieser Zeit aufgrund des Bürgerkriegs schwierig, und so wich ich nach Thailand aus, wo ich im Rahmen eines Nationalen Forschungsprojekts, angegliedert an die regionale Universität, die nächsten drei Jahre lebte und arbeitete.
Etwas desillusioniert vom Tätigkeitsfeld der internationalen Zusammenarbeit bewarb ich mich während meines Diss-Abschlusses auf zwei Stellen in der Schweiz mit dem Wunsch, in der Entwicklungszusammenarbeit eine Pause einzulegen und die Verhältnisse im Umweltbereich in meinem Interessensschwerpunkt Wasser in der Schweiz kennenzulernen. Beide Stellen hätte ich direkt erhalten. Ich entschied mich für die nationale Stelle beim BAFU, weil ich gerne strategisch und übergeordnet arbeite.
Tipps
Ich glaube an die Freude: Wenn du deiner Freude und Leidenschaft folgst, wirst du erfolgreich sein, weil diese Energie dich antreibt. Was machst du so richtig gern, worauf hast du Lust? Wichtig ist auch zu vertrauen, dass sich ein stimmiger Weg entwickeln wird, den du jetzt vielleicht noch nicht sehen kannst. Mein beruflicher Werdegang war bisher sehr reich, erfüllend, hat mich weitergebildet und wachsen lassen - und ich hätte ihn mir nie im Voraus so vorgestellt. So hat mich die Freude via meiner Liebe zu Nepal, meiner Wertschätzung unberührter Naturräume und meiner Überzeugung von der Wichtigkeit einer nachhaltigen Entwicklung nun zu einer Kombination aller Vorlieben geleitet.
Eine weitere Erkenntnis, die mir am Herzen liegt: Ich glaube, es gibt für jeden Menschen das einzigartige berufliche Profil, das ihrer/seiner individuellen Kombination von Stärken und Qualitäten entspricht. So geniesse ich die für Aussenstehende wohl eher seltsame Kombination von Projektarbeit, Reisebegleitung und Massage, da ich so meine vielfältigen Interessen und Stärken vereinen kann.