Bauingenieur im Bereich Brandschutz
Michael Rüegg arbeitet als Teamleiter hauptsächlich an Baubewilligungsverfahren und in der Beratung.
«Zur Kernaufgabe im Ingenieurhochbau zählt die Statik von Gebäuden.»
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
24 | Bachelor in Bauingenieurwesen: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) (ehemals Zürcher Fachhochschule Winterthur ZHAW) |
27 | Sachbearbeiter, Fachbereich Hochbau: Berchtold + Eicher Ingenieure AG, Zug |
30 | Projektleiter, Fachbereich Hochbau: Henauer Gugler Ingenieure AG, Zürich |
32 | Brandschutzexperte: Gebäudeversicherung Kanton Zürich |
38 | Bereichsleiter Brandschutz: Gebäudeversicherung Kanton Zürich |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Ich leite ein kleines Team bei der kantonalen Brandschutzbehörde. Wir arbeiten im Bereich Baubewilligungsverfahren für Hochbauten und setzen gemeinsam mit Behörden der Gemeinden die brandschutztechnischen Auflagen fest. Wir bewilligen Brandschutzkonzepte, unterstützen bei Bauabnahmen und beraten Bauherrinnen, Architekten sowie Fachplanerinnen vom Vorprojekt bis zur Inbetriebnahme.
«Die Bauwelt ist unglaublich abwechslungsreich und bietet viele spannende Möglichkeiten, um sich laufend weiterzuentwickeln.»
Zudem bieten wir Brandschutzausbildungen für verschiedene Zielgruppen an und referieren an Fachveranstaltungen. Bei der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) erarbeiten wir in Fachkommissionen neue Brandschutzvorschriften und befassen uns mit dem aktuellen Stand der Technik.
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Nach dem Studium habe ich bei einem mittelgrossen Ingenieurbüro im Hochbau angefangen zu arbeiten. Zur Kernaufgabe im Ingenieurhochbau zählt die Statik von Gebäuden. Daneben durfte ich auch Fachbauleitungen ausüben für Baugruben und Fundationen (das gleichmässige Verteilen des Gewichts auf den Untergrund).
Durch das Wissen aus dem praxisbezogenen Studium und die Unterstützung der erfahrenen Ingenieure gelang mir ein sehr angenehmer Einstieg ins Berufsleben.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Das Studium als Bauingenieur bietet aus meiner Sicht eine sehr gute Basis, um in der Berufswelt Fuss zu fassen. Dieses Wissen ist gefragt.
Die Bauwelt ist unglaublich abwechslungsreich und bietet viele spannende Möglichkeiten, um sich laufend weiterzuentwickeln. Als Beispiel: Nach einigen Jahren im Ingenieurhochbau habe ich mich im Fachbereich Brandschutz spezialisiert.
Ich glaube nicht, dass wir heute noch einen Beruf erlernen und diesen unser gesamtes Arbeitsleben lang ausführen. Deshalb: Neugierig bleiben!
Bauingenieurin FH im Bereich Gleisbau
Tamara Vanoli ist Mitglied der Geschäftsleitung in einem Bauunternehmen, das in den Sparten Hoch-, Tief-, Gleistiefbau und Gleisbau tätig ist.
"Eine starke Identifikation mit dem Beruf ist unabdingbar."
© Tamara Vanoli Sidler
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
19 | Maturität: Gymnasium Immensee SZ |
23 | Bachelor in Bauingenieurwesen: Hochschule Technik & Architektur, Luzern |
24 | Projektingenieurin: Lombardi AG, Minusio TI |
25 | Projektleiterin: Brandenberger+Ruosch AG, Luzern |
28 | Bauführerin Gleisbau: Carlo Vanoli AG, Immensee SZ |
32 | Verantwortliche Mitarbeiterin für Qualität, Arbeitssicherheit, Umweltsicherheit: C. Vanoli AG und Carlo Vanoli AG, Immensee SZ |
35 | Mitglied der Geschäftsleitung: C. Vanoli AG, Immensee SZ |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Meine Aufgabe ist vielfältig und spannend: Ich bin für die Abteilung Finanzen & Administration zuständig und verantwortlich für die Umsetzung der Qualität, Arbeits- und Umweltsicherheit. Neben den beruflichen Herausforderungen bin ich Mutter von zwei Kindern.
Das Schöne an meinem Beruf ist, dass man immer wieder ein Endprodukt im Team realisieren kann. Das "Team" besteht aus der Bauherrschaft, der Projektleitung/Bauleitung sowie der Bauführung mit dem gewerblichen Personal. Das gewerbliche Personal sind jene Mitarbeitenden, die Tag und Nacht sowie bei jedem Wetter draussen sind. Hier kommen unzählige Nationalitäten mit viel Fachwissen zusammen, welche die täglichen Herausforderungen oft unbürokratisch lösen.
«Es gibt im Bauingenieurberuf unzählige Spezialisierungen, jeder und jede kann die passende Disziplin finden.»
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
In den Semesterferien arbeitete ich zweimal in Form eines Praktikums bei der Bauleitung im Kirchenwaldtunnel im Kanton Nidwalden mit. Dieses Praktikum führte zu meiner ersten "richtigen" Stelle, da mir mein Arbeitgeber, die Lombardi AG, eine Stelle als Projektingenieurin anbot.
Das Knowhow bezüglich Gleis(tief)bau habe ich mir auf akademischem Weg und während zahlreicher Nachtschichten angeeignet. Gerade die Präsenz auf der Baustelle bringt wichtige Erfahrungen und nicht zuletzt auch die Akzeptanz als Frau in einem männerdominierten Beruf.
Mit der Geburt der Kinder wurde klar, dass die Mutterrolle und die Bauführung schwierig vereinbar sind. In meiner jetzigen Tätigkeit als Mitglied der Geschäftsleitung ist ein Teilzeitmodell besser möglich.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Sei es bei einer "Fahrbargabe" eines Gleisbau-Streckenabschnittes oder bei der Fertigstellung eines Hochbaus – es gibt im Bauingenieurberuf unzählige Spezialisierungen, jeder und jede kann die passende Disziplin finden.
Bei der Ausführung von Bauprojekten ist eine hohe Verfügbarkeit der zuständigen Mitarbeitenden gefordert, daher ist eine starke Identifikation mit dem Beruf unabdingbar.
Bauingenieur im Tunnelbau, Infrastruktur- und Verkehrsbau
Jürg Portner leitet Grossprojekte. Er und sein Team entwickeln Lösungen, entwerfen neue Bauwerke und Instandsetzungen. Dabei durchlaufen sie alle Projektphasen von der Studie bis zur Realisierung.
"Neben dem Fachwissen ist das ingenieurmässige und planerische Denken zentral."
© Jürg Portner
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
26 | Diplom (Master) in Bauingenieurwesen: ETH Zürich |
26 | Assistent am Institut für Geotechnik, Professur für Untertagbau: ETH Zürich |
28 | Ingenieur und Projektleiter, Fachbereich Tunnelbau: Basler & Hofmann, Zürich |
37 | Ingenieur und Projektleiter Infrastruktur- und Verkehrsbau, Bereich Untertagbau und Geotechnik: EBP, Zürich |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Als Projektleiter trage ich die technische, organisatorische und finanzielle Verantwortung für Neubau- und Instandsetzungsprojekte. Ich arbeite eng mit der Bauherrschaft, verschiedenen Fachstellen, Behörden und Partnerbüros zusammen. Das macht meine Arbeit vielseitig und anspruchsvoll.
«In langjährigen Infrastrukturprojekten begegnen wir selten Standardsituationen, sondern einmaligen Bauwerken»
Derzeit betreue ich die Gesamterneuerung der beiden über 100Jahre alten SBB-Tunnels Ulmberg und Enge in Zürich. In diesem Projekt geht es um die Sanierung der Tunnels, um Teilneubauten, die Entwässerung und die Bahntechnik. Im Projekt «Herzstück Basel» konzentrieren wir uns auf die Planung des Gesamtbauwerks der Tunnels und zweier unterirdischer Bahnhöfe. Ich organisiere dabei den Austausch, plane personelle Ressourcen und koordiniere Arbeitsschritte im Team.
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Nach dem Diplomabschluss an der ETH Zürich konnte ich rasch in interessanten Projekten mitarbeiten oder die Leitung übernehmen. Seit 14 Jahren bin ich Projektleiter bei einem der grösseren Ingenieurbüros der Schweiz.
Ich bin im Geschäftsbereich Infrastruktur- und Verkehrsbau angestellt. Ich beschäftige mich mit der Planung von Neubauten und der Instandsetzung bestehender Bauwerke.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
In langjährigen Infrastrukturprojekten begegnen wir selten Standardsituationen, sondern einmaligen Bauwerken mit spezifischen Eigenschaften, Anforderungen oder Problemstellungen. Neben dem Fachwissen ist deshalb auch das konstruktiv-ingenieurmässige und planerische Denken wichtig. Das macht die Arbeit spannend und lösungsorientiert.
Wir sind in alle Projektphasen von der Bauwerksidee und Machbarkeitsstudie bis hin zur Ausführung eingebunden. Im Team entwerfen wir Lösungen, beschreiben sie in Berichten und Plänen oder machen Berechnungen zum Nachweis der Tragfähigkeit. Für diese Art von Arbeit ist es wichtig, gerne interdisziplinär zusammenzuarbeiten, mitzugestalten und auch administrative Aufgaben zu erledigen.