Ziele
Die Berufsmaturität ist ein eidgenössisch anerkannter Abschluss, der berufliche Kenntnisse mit einer Vertiefung des Allgemeinwissens verbindet. Die Berufsmaturität bildet somit eine geeignete Grundlage für die Zulassung zu Schulen der Tertiärstufe und zu zahlreichen Weiterbildungen. Die Ausbildung wird während oder nach dem Erlangen des Eidgenössischen Fähigkeitsausweises EFZ absolviert.
Inhaberinnen und Inhaber einer Berufsmaturität sind zum prüfungsfreien Zugang an eine dem Beruf verwandte Studienrichtung an einer Fachhochschule FH berechtigt. Neben der formalen Zulassungsvoraussetzung können zusätzliche Zulassungsbedingungen wie Praktika, Eignungstests etc. gelten. Mehr Informationen gibt es unter Zulassung Fachhochschulen FH.
Wer zusätzlich zum eidgenössischen Berufsmaturitätszeugnis die Passerellen-Ergänzungsprüfung bestanden hat, kann sich an einer schweizerischen universitären Hochschule UH oder Pädagogischen Hochschule PH immatrikulieren. Die Passerellenprüfung kann entweder im Selbstudium oder mit einem Passerellenkurs vorbereitet werden.
Weitere Informationen: Ergänzungsprüfung Passerelle 'Berufsmaturität - universitäre Hochschulen', www.sbfi.admin.ch.
Die Berufsmaturität ermöglicht ausserdem Zugang zu einer Ausbildung an einer Höheren Fachschule HF.
Ausrichtungen
Bei der Berufsmaturität gibt es fünf Ausrichtungen. Der Inhalt der Ausbildung orientiert sich an der gewählten Ausrichtung und dem vorgesehenen Studienfach. Der Unterricht besteht aus theoretischen Kursen, die in verschiedene Bereiche aufgeteilt sind.
- Technik, Architektur und Life Sciences als Ergänzung einer beruflichen Grundbildung technischer oder handwerklicher Art.
- Natur, Landschaft und Lebensmittel als Ergänzung einer beruflichen Grundbildung im Bereich Natur, Landschaft und Lebensmittel.
- Wirtschaft und Dienstleistungen als Ergänzung einer beruflichen Grundbildung in einem Betrieb dieses Sektors oder in einer Handelsmittelschule.
- Gestaltung und Kunst als Ergänzung einer beruflichen Grundbildung im Bereich künstlerischer, technisch-handwerklicher Berufe.
- Gesundheit und Soziales als Ergänzung einer beruflichen Grundbildung im gesundheitlich-sozialen Bereich oder in der Körperpflege.
- Hinweis: Manche Richtungen werden nur in gewissen Kantonen angeboten.
Fächer
Die Berufsmaturität ist wie folgt aufgebaut:
Grundlagenbereich
- erste Landessprache
- zweite Landessprache
- dritte Sprache
- Mathematik
Dazu kommen Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich.
Schwerpunktbereich
Schwerpunktbereiche können sein:
- Finanz- und Rechnungswesen
- Gestaltung, Kunst, Kultur
- Information und Kommunikation
- Mathematik
- Naturwissenschaften
- Sozialwissenschaften
- Wirtschaft und Recht
Ergänzungsbereich
Im Ergänzungsbereich sind zwei der folgenden Fächer zu belegen:
- Geschichte und Politik
- Technik und Umwelt
- Wirtschaft und Recht
FH-Studiengebiete
Jede Berufsmaturitätsausrichtung führt zu spezifischen Studiengebieten:
Ausrichtungen der Berufsmaturität | Mit dem Beruf (EFZ) verwandte FH-Fachbereiche |
Technik, Architektur und Life Sciences | Technik und Informationstechnologie; Architektur, Bau- und Planungswesen; Chemie und Life Sciences |
Natur, Landschaft und Lebensmittel | Land- und Forstwirtschaft |
Wirtschaft und Dienstleistungen | Wirtschaft und Dienstleistungen |
Gestaltung und Kunst | Design |
Gesundheit und Soziales | Gesundheit, Soziale Arbeit |
Bildungswege
Die Berufsmaturität kann auf verschiedenen Wegen erlangt werden:
- Während der beruflichen Grundbildung (BM1): im Betrieb oder in einer Vollzeit-Berufsfachschule durch den Besuch der entsprechenden Lehrgänge. Für die Zulassung gelten in der Regel zusätzliche Bedingungen, wie Zeugnisnoten, Zulassungsprüfungen, etc. Ausserdem braucht es die Einwilligung des Arbeitgebers. Der zusätzliche Unterricht für die BM1 bedingt im Normalfall einen weiteren halben Tag Unterricht. Dieser beginnt im Allgemeinen im ersten Lehrjahr.
- Nach Abschluss der beruflichen Grundbildung (BM2), durch den Besuch von Lehrgängen für qualifizierte Berufsleute. Die Vollzeit-Ausbildung dauert zwei Semester, Teilzeit-Varianten brauchen drei bis fünf Semester. Einige Institute bieten Vorkurse für die Zulassung zu den Maturitätslehrgängen an.
-
Durch direktes Ablegen der eidgenössischen Berufsmaturitätsprüfungen, nach individueller Vorbereitung. Diese Prüfungen finden einmal pro Jahr (Juli/August) statt. Für die Zulassung ist ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis erforderlich.
Weitere Informationen: www.sbfi.admin.ch