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Testimonials: Japanologie

Studierende berichten

Japanisch lernen und dranbleiben

N. R. studiert Japanologie im zweiten Semester Master an der Universität Zürich (UZH).

Wie verlief Ihre Studienwahl?

Mein Interesse für Japan entwickelte sich bereits in meiner Kindheit. Mein Vater baut elektrische Gitarren und einer unserer ersten Exporteure war ein Japaner. Damals kamen die Japaner, mit denen mein Vater zusammenarbeitete, immer für Messen zu uns nach Hause und ich lernte diese Kultur schätzen. Als ich dann zwanzig Jahre alt war, erhielten wir erneut Besuch aus Japan, woraufhin meine Schwester und ich für zwei Wochen nach Japan reisten, um diesen Besuch zu erwidern. Ich war fasziniert von der Kultur und den Eigenheiten dieses Landes und entschied mich, Japanologie zu studieren.

Wie sieht der Studienalltag aus?

Ich denke, die zentralsten Vorlesungen sind die Fächer Modernjapanisch und Grundlagen der Japanologie. Beide geben das nötige Rüstzeug, um Japanologie zu studieren. Im Fach Modernjapanisch lernt man zunächst die Grundlagen der japanischen Sprache, darunter auch die drei verschiedenen Schriften, welche man im Japanischen in Kombination braucht. Zunächst nur Hiragana und Katakana, welches die Lautschriften sind, danach auch die Kanji, die chinesischen Schriftzeichen. Das Niveau steigt rasch, im zweiten Kurs Modernjapanisch sind die Texte schon auf Japanisch geschrieben. In diesem Fach bestehen die Übungen darin, vorzulesen, Aufgaben zur Grammatik und zum Vokabular zu erledigen und auch Schreibübungen der Schriftzeichen. Schon bald werden die Sprachkenntnisse direkt angewendet, wir übersetzen und verfassen Texte, präsentieren und sprechen miteinander und das alles in Japanisch.

Die Grundlagenfächer sind in zwei Bereiche aufgeteilt, in sozialwissenschaftliche und philologische Japanologie. In der sozialwissenschaftlichen Japanologie wird das Grundwissen über die japanische Gesellschaft vermittelt. In der Philologie geht es um das Grundwissen, wie man mit literarischen Texten, Philosophie und Geisteswissenschaft umgeht. Ausserdem lernt man in beiden Schwerpunkten, wie man methodisch vorgeht und wissenschaftliche Arbeiten verfasst.

Welches sind für Sie die Sonnen- und Schattenseiten des Studiums?

An meinem Studium gefällt mir am besten, dass es ein kleiner Studiengang ist. Dies führt dazu, dass ich die meisten Menschen dort kenne und es sich wie eine Familie anfühlt. Ich kann mit den Dozierenden über meine eigenen Probleme im Studium sprechen und sie helfen immer. Ich fühle mich nicht als Matrikelnummer und das ist echt schön. Ausserdem gefällt mir die Art und Weise, wie die Vorlesungen gestaltet werden, sie sind meist interaktiv und die Themen, die behandelt werden, sind sehr interessant.

Die Universität organisierte einen Sprachaufenthalt von einem Monat in Japan und wir wohnten alle in einer Gastfamilie. Ich lernte sehr viel, nicht nur sprachlich, sondern auch über die Gesellschaft an sich. In einer Gastfamilie erlebte ich hautnah, wie Japanerinnen und Japaner leben, wohnen, essen und denken. Das war sehr bereichernd und motivierend.

Manchmal ist es schwierig, dranzubleiben. Gerade beim Erlernen der japanischen Sprache ist wichtig, dass man von Anfang an gut mitmacht. Die Sprachfächer bauen aufeinander auf und das Niveau steigt ziemlich schnell. In den ersten Semestern sollte man daher darauf achten, die Sprachangebote zu nutzen und in den Übersetzungsfächern dranzubleiben. Leider rede ich da aus Erfahrung, ich verpasste am Anfang den Anschluss und kam nicht mehr gut mit. Ich konnte meine Lücken zum Glück aufarbeiten, aber es war mit einem ziemlich grossen Aufwand verbunden.

Was findet noch Platz neben dem Studium?

Wenn ich mir die Tage einteile und auf eine gute Balance achte, finde ich durchaus noch Zeit für andere Aktivitäten. So gehe ich gerne zwischen den Vorlesungen ins Fitness oder Musclepump, was vom Sportverein der Universität angeboten wird. Ausserdem arbeite ich als Hilfsassistentin für die philologische Abteilung der Japanologie an der Universität Zürich und leite ein Tutorat im Fach "Grundlagen der Japanologie". Ich habe immer gearbeitet, während des Bachelors als Nachhilfelehrerin, dann als studentische Hilfsassistenz. Abgesehen davon nehme ich mir immer Zeit, mich am Abend nach der Uni oder am Wochenende mit Freunden zu treffen.



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