Branchenüberblick
Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) beschäftigt sich mit der systematischen Übertragung, Speicherung, Verarbeitung und Darstellung von Daten und Informationen. Sie hat eine Querschnittsfunktion; dank ICT können in allen Wirtschaftsbereichen innovative Entwicklungen wie etwa der Online-Verkauf vorangetrieben werden.
Von rund 240'000 Beschäftigten arbeiten knapp 40 Prozent in der ICT-Kernbranche, 60 Prozent in Dienstleistungsunternehmen oder branchenübergreifend in den jeweiligen Abteilungen der öffentlichen Verwaltung. Der Bedarf an zusätzlichen Fachkräften für die nächsten Jahre wird auf über 100'000 Personen prognostiziert (Quelle: ICT-Berufsbildung Schweiz).
Tätigkeitsfelder
Die Tätigkeitsfelder in der IT-Branche umfassen neben dem Bau und Unterhalt der IT-Infrastruktur sämtliche Anwendungsbereiche der Informatik: Dazu gehören Softwareentwicklung und -analyse, Web-Engineering, Support, Datensicherheit, System- und Netzwerkbetrieb, Telematik, E-Business und Business Engineering. Zur Vermittlung zwischen ökonomischen und informationstechnischen Ansprüchen sind insbesondere Wirtschaftsinformatiker/innen gefragt.
Bau und Unterhalt der IT-Infrastruktur
Netzwerkspezialistinnen und Systemingenieure planen und realisieren IT-Infrastrukturen, Internetanwendungen, Mobilfunksysteme, Multimedia- und Mobile-Computing-Systeme sowie Cloud-Lösungen. Sie sorgen für einen reibungslosen Betrieb und kümmern sich um die Datensicherheit. Beim Aufbau und Unterhalt der Netzwerke sind neben Informatikerinnen auch Elektrotechniker, sowie vereinzelt Physikerinnen und Mathematiker gefragt.
Entwicklung von Software
Applikationen bzw. Computerprogramme ermöglichen vielfältige Anwendungen, vom elektronischen Zahlungssystem bis zum Videospiel oder zur E-Commerce-Plattform. Meist im Team und im Austausch mit der Kundschaft analysieren Softwareentwickler/innen die Problemstellung. Zudem entwickeln, testen und implementieren sie die Applikationen. In diesem Bereich arbeiten vor allem auf Programmieren spezialisierte Absolvent/innen von Studiengängen in Informatik und Wirtschaftsinformatik.
Modellierung und Betrieb von Datenbanken
Datenbankspezialistinnen und -spezialisten planen, entwickeln und bewirtschaften Datenbanksysteme, die riesige Datenmengen (Big Data) plattformübergreifend verwalten können. Sie evaluieren, testen und installieren geeignete Datenverwaltungstools, optimieren Performance und Zugriffe und erarbeiten Migrationspläne. Aufgrund der häufig hohen Sicherheitsanforderungen arbeiten in diesem Bereich vorwiegend Personen mit Hochschulabschluss.
Support und Unterhalt
ICT-Supporter/innen warten Server und Netzwerke, führen Funktionstests durch, vernetzen Einzel- mit Gesamtsystemen und beheben Hard- sowie Softwarefehler. Zudem sind sie für Bereiche wie Datensicherheit, Change- und Qualitätsmanagement, Verkauf oder für die Schulung der Informatik-Anwenderinnen zuständig. Die Ausbildungsstufe in diesem Bereich hängt von der Komplexität der jeweiligen Anwendungen und Systeme ab.
Einstieg
Gut ausgebildete ICT-Fachkräfte finden leicht Zugang zum Arbeitsmarkt, was auch für die auf dem Berufsbildungsweg ausgebildeten Fachkräfte gilt. Der Berufseinstieg nach einem Studium erfolgt häufig über Direktbewerbungen bei Unternehmen, über Beziehungen zu ehemaligen Praktikumsfirmen oder über Kontakte an Rekrutierungsmessen. Bei einigen grossen Firmen ist zudem der Einstieg über entlöhnte Traineeprogramme möglich.
Berufe
Hochschulabsolventinnen und -absolventen arbeiten hier unter anderem in folgenden Berufen oder Funktionen:
- Artificial Intelligence Specialist
- Computerlinguist/in UNI
- Entwicklungsingenieur/in ETH
- Fachspezialist/Fachspezialistin GIS-Kartografie
- Informatiker/in FH
- Informatiker/in UNI/ETH
- Ingenieur/in in Elektrotechnik und Informationstechnologie ETH
- Leiter/in Digitale Transofrmation
- Medizininformatiker/in FH
- Wirtschaftsinformatiker/in FH
- Wirtschaftsinformatiker/in UNI