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Tätigkeitsbereich Kunstschaffen

Ob sie nun Film, Theater, Literatur, Musik, Bildende Kunst oder Design studiert haben: Künstlerinnen und Künstler erschaffen durch ihre Kreativität Erlebnis- und Reflexionsräume mit kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Dimensionen.

Branchenüberblick

Der Schweizer Arbeitsmarkt für Absolventinnen und Absolventen einer künstlerischen Ausbildung ist begrenzt. Es gibt, etwa an Konzert-, Theater- und Opernhäusern, in Museen und Galerien, deutlich weniger Stellen als ausgebildete Personen. Die meisten Kunstschaffenden arbeiten deshalb freiberuflich; viele von ihnen sind zur Existenzsicherung gezwungen, ihren künstlerischen Beruf mit einer anderen Tätigkeit wie z.B. Kunstunterricht zu kombinieren. Viele Kunstschaffende versuchen ihr Glück auch auf dem globalen Kunstmarkt im Ausland.

Angehende Kunstschaffende werden üblicherweise an Fachhochschulen ausgebildet, wo sie das künstlerische Handwerk lernen. Absolventinnen und Absolventen, die an einer Universität Film-, Theater- oder Kunstwissenschaften studiert haben, bringen zwar theoretische Einsichten in die Gesetzmässigkeiten von Film, Theater oder Kunst mit, verfügen aber nicht über direkt anwendbare Berufskenntnisse. Sie tun gut daran, ihre Praxisdefizite durch ausseruniversitäre Aktivitäten wettzumachen, indem sie regen Kontakt mit der Kunst- und Kulturwelt pflegen.

Tätigkeitsfelder

Die wichtigsten Sparten, in denen Kunstschaffende wirken, sind Bildende Kunst, Design, Schauspiel und Tanz, Musik, Film und Literatur. Kunstschaffen umfasst dabei die Bereiche Kreation, Interpretation und Vermittlung. Neben dem Kunstschaffen im engeren Sinn bietet die Branche auch Tätigkeitsfelder im technischen Bereich. In den Bereichen Licht, Ton, „Special Effects“ beteiligen sich technisch ausgebildete Hochschulabsolventen und –absolventinnen an der kreativen Gestaltung von Filmen, Theateraufführungen, Musicals und Shows.

Bühne und Film

Die Bühne ist Schauplatz für all jene Kunstformen mit Live-Charakter: Klangwelten werden erschaffen, Bewegungsräume erkundet, Geschichten zum Leben erweckt. Im Film kann dies alles festgehalten werden. Schauspieler, Bühnenbildnerinnen, Regisseure, Dramaturginnen und Theaterpädagogen sind mehrheitlich Absolventinnen der einschlägigen Fachhochschulausbildungen. Uniabgänger – meist aus den Geistes- und Sozialwissenschaften – sind in diesem Bereich am ehesten im Bereich Regie und Dramaturgie zu finden.

Musik

Professionelle Musiker und Musikerinnen FH – Interpreten, Solistinnen, Komponisten oder Dirigentinnen arbeiten in der Regel teilzeitlich in mehreren Tätigkeitsfeldern, festangestellt für die Orchester von Theatern, Konzert- und Opernhäusern, häufiger jedoch als freie Musikschaffende.

Literatur

Drehbuch-, Hörspiel- und Theaterautoren und -autorinnen müssen mit den Produktionsbedingungen des entsprechenden Mediums ihrer Sparte vertraut sein. Romanschriftstellerinnen und Romanschriftsteller sind nach wie vor häufig autodidaktisch ausgebildet, obwohl die Berner Fachhochschule einen Studiengang "Literarisches Schreiben" anbietet. Vom literarischen Schreiben leben können nur wenige.

Design

Designer und Designerinnen entwickeln Gestaltungsideen für Konsum- und Investitionsgüter, für Kommunikationsbotschaften, Dienstleistungen, Räume und digitale Techniken. Sie berücksichtigen dabei Ästhetik und Funktionalität ebenso wie Technik, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit. Sie sind in verschiedenen Bereichen zu finden wie im Modedesign, im Produkte- und Industriedesign, im Web-, Game- oder Ausstellungsdesign.

Multimedia

Dank technologischer Entwicklungen haben Kunstschaffende neue Gestaltungsmöglichkeiten. In der zeitgenössischen Kunst sind unterdessen Multimedia und digitale Medien zentrale Elemente, Kunstrichtungen wie z.B. elektronische Musik oder Videokunst haben sich etabliert. Hier kommen insbesondere auch technisch versierte Kunstschaffende zum Einsatz.

Einstieg

Der Berufseinstieg braucht ein grosses Mass an Selbständigkeit, Eigeninitiative und Frustrationstoleranz und gelingt manchmal erst über Umwege. Umso wichtiger ist ein Netzwerk, das man sich bereits während des Studiums aufgebaut hat: Jobs, Praktika, Hospitanzen und (Regie-)Assistenzen bei Theater oder Film sowie Mitarbeit in Kulturgruppen sind unumgänglich.



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