Fischereiaufseher/in BP
Fischereiaufseher und -aufseherinnen überwachen den einheimischen Fisch- und Krebsbestand. Bei Projekten der Wassernutzung oder bei Bauprojekten in der Umgebung von Gewässern sind sie das Bindeglied zwischen Bauherrschaft und Behörden. Sie arbeiten meist im Auftrag des Kantons.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
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Natur
- Branchen
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Tierzucht, Tierpflege
- Swissdoc
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0.140.28.0
Aktualisiert 06.08.2020
Tätigkeiten
Fischereiaufseher mit eidgenössischem Fachausweis überwachen den Fisch- und Krebsbestand sowie die Lebensräume dieser Tiere. Sie kontrollieren, ob die Vorschriften zur Gewässernutzung und zum Gewässerschutz eingehalten werden. Meistens betreuen sie als Kantonsangestellte die Gewässer eines Gebietes und sind Organe der gerichtlichen Polizei. Zu ihren Ansprechpartnern gehören Mitarbeitende von Gemeinden, Amtsstellen und Wasserkraftanlagen, Angel- und Berufsfischer sowie Landwirte. In einzelnen Kantonen führen sie Fischzucht- und Brutanlagen. Sie sind zu jeder Tages- und Nachttzeit zur Stelle, wenn Notfälle wie beispielweise ein plötzliches Fischsterben auftreten.
Gewässer werden auf vielfältige Weise genutzt, etwa durch Wasserentnahmen, Energie- oder Kiesgewinnung. Fischereiaufseherinnen setzen sich bei solchen Projekten für die Lebensräume der betroffenen Wassertiere ein, indem sie beispielsweise für eine naturnahe Uferpflege sorgen. Wo sich Lebensräume von Mensch und Tier überschneiden, suchen sie nach Lösungen und leisten damit einen Beitrag zum Schutz der Fauna. Bei baulichen Eingriffen im Gewässerraum arbeiten sie mit Behörden, Bauherrschaft und Öffentlichkeit zusammen. Gemeinsam mit ihnen versuchen sie eine Lösung mit möglichst geringfügigen Auswirkungen auf den Gewässerraum und die Tierwelt zu finden. Dazu verfügen sie über ein fundiertes Fachwissen in den Bereichen Gewässerökologie, Fisch- und Krebskunde, Fischereiwirtschaft, Technik und Recht.
Mit der Kontrolle der Angel- und Berufsfischer tragen Fischereiaufseher zu einer nachhaltigen und tierschutzkonformen Fischerei bei. Weiter liefern sie mit der fachgerechten Erhebung von Fisch- und Krebsbeständen wichtige Grundlagen für die Verwaltung und die praxisorientierte Forschung.
Fischereiaufseherinnen informieren die Öffentlichkeit und Fachpersonen über aktuelle Projekte. Sie leiten auch Exkursionen für Schulen und Erwachsene.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. genehmigte Prüfungsordnung vom 13.07.2020
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden entweder individuell oder in Form von Modulen erworben. Bei Modul- sowie Prüfungsanmeldung kann der Leitfaden beantragt werden. Die Prüfungsordnung und Wegleitung sind erhältlich bei der Schweiz. Vereinigung der Fischereiaufseher SVFA.
Bildungsangebote
Schweiz. Vereinigung der Fischereiaufseher SVFA
Dauer
2-3 Jahre (inklusive Vorbereitungskurse), berufsbegleitend
Geprüfte Fächer
Gewässerökologie, Fisch- und Krebskunde, Fischereiwirtschaft, Technik, Recht
Abschluss
"Fischereiaufseher/in mit eidg. Fachausweis"
Voraussetzungen
Vorbildung
- eidgenössisches Fähigkeitszeugnis oder gleichwertige Qualifikation
- mindestens 3 Jahre einschlägige Berufspraxis
- Abschlusszertifikat der vom SVFA durchgeführten Kurse für die Berufsprüfung
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
Wichtig: Die Grundausbildung erfolgt durch den Arbeitgeber (in der Regel die kantonale Fachstelle für Fischerei). Die Fähigkeiten werden "on the job" erarbeitet. Es gibt keine nationale Vorgabe bezüglich Inhalt und Form der Grundausbildung. Die Grundausbildung wird an der Aufgabenspezifität des jeweiligen Kantons ausgerichtet.
Anforderungen
- Beobachtungsgabe
- Interesse an Natur und Umwelt
- Verhandlungsfähigkeit
- körperliche Belastbarkeit
- handwerkliche Fertigkeiten (Geräteunterhalt)
- Pflichtbewusstsein
- Kommunikationsfähigkeit
- Durchsetzungsvermögen
- selbstständige Arbeitsweise
Weiterbildung
Kurse und Tagungen
Angebote der Schweiz. Vereinigung der Fischereiaufseher SVFA, des Bundesamts für Umwelt BAFU, Fischereiberatungsstelle (FIBER), kantonaler Fischereiverwaltungen sowie der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft / Institut für Fischerei in Starnberg (D).
Meister/Höhere Fachprüfung
Fischwirtschaftsmeister/in; Angebot der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft / Institut für Fischerei in Starnberg (D)
Fachhochschule
Bei entsprechender schulischer Vorbildung z. B. Bachelor of Science (FH) in Umweltingenieurwesen mit Vertiefung in Naturmanagement
Berufsverhältnisse
Fischereiaufseher- und aufseherinnen sind meist Kantonsangestellte. Der Bedarf an Fachpersonen variiert von Kanton zu Kanton und ist abhängig von der Kantonsgrösse, Anzahl Gewässer und Gewässertypen sowie Organisation der Fischerei. Die Arbeitstage können lang und anstrengend sein: Bei Notfällen wie Fischsterben oder Problemen in der Zucht müssen sie zu jeder Tageszeit erreichbar sein. Im Berufsalltag arbeiten sie auch bei Kälte, Nässe und Wind im Freien.
Weitere Informationen
Adressen
Schweiz. Vereinigung der Fischereiaufseher SVFA c/o Amt für Gewässer
6430 Schwyz
Tel.: +41 41 819 18 42
URL: http://www.svfa-asgp.ch
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
Informationen in anderen Sprachen