Berufsbildungsfachmann/-frau BP
Berufsbildungsfachleute übernehmen beratende, kontrollierende und koordinierende Aufgaben rund um die Berufsbildung. Sie kümmern sich um Ausbildungsgrundlagen, Lernende und Lehrende, Marketing und Projektmanagement.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Bildung, Soziales
- Branchen
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Beratung - Bildung, Unterricht - Human Resources, betriebliche Ausbildung - Öffentliche Verwaltung - Unterricht auf Stufe Volksschule, Mittelschule und Berufsbildung
- Swissdoc
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0.710.29.0
Aktualisiert 07.10.2024
Tätigkeiten
Berufsbildungsfachleute arbeiten auf Berufsbildungsämtern, in Berufsverbänden und Organisationen der Arbeitswelt (OdA), in Berufsfachschulen, Lehrbetrieben und Ausbildungsverbünden. Im breiten Feld der Berufsbildung sind sie vielfältig tätig.
Berufe sind wirtschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Veränderungsprozessen ausgesetzt und müssen immer wieder neuen Gegebenheiten angepasst werden. Berufsbildungsfachleute reagieren auf den Wandel, indem sie neue Verordnungen für Grundbildungen erarbeiten und die Umsetzung begleiten. Gemeinsam mit den zuständigen Gremien entwickeln sie Gesetzesgrundlagen für höhere Berufsbildungen und organisieren die Durchführung von Prüfungen. Sie konzipieren und realisieren auch neue Angebote der beruflichen Weiterbildung.
Berufsbildungsfachleute, die in Lehrbetrieben arbeiten, organisieren als Berufsbildner/innen die Ausbildung und Begleitung der Lernenden. Sie erstellen Anforderungsprofile für deren Rekrutierung, wählen die Lernenden aus, planen das Bildungsprogramm, legen die Bewertung fest und beteiligen sich gemäss Verordnung über die berufliche Grundbildung am Qualifikationsverfahren. Sie tragen somit zur Förderung und Überwachung der Qualität von Ausbildungen bei.
Berufsbildungsfachleute arbeiten häufig als Berufsinspektor/in oder als Ausbildungsberater/in. In dieser Funktion prüfen sie die Bedingungen bei Lehrbetrieben, genehmigen Ausbildungsverträge und überwachen Lehrverhältnisse. Werden Betriebe den Ausbildungsnormen nicht gerecht, können ihnen Berufsbildungsfachleute die Bewilligung entziehen. Bei Problemen in der Lehre beraten sie Lernende, Eltern und Berufsbildner/innen und organisieren Gespräche zwischen den Parteien. Ist die Situation ausweglos, kümmern sie sich um die Lehrvertragsauflösung und bieten Unterstützung bei der Suche nach einer neuen Lösung.
Berufsbildungsfachleute sind aktiv im Lehrstellenmarketing. Durch das Kontaktknüpfen mit Firmen, Verbänden und OdAs schaffen sie neue Lehrstellen und erhalten bestehende Ausbildungsplätze. Zudem führen sie Bildungskampagnen durch, arbeiten in Kommissionen und Arbeitsgruppen mit und fördern die Kooperation zwischen den drei Lernorten Betrieb, Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse (üK).
Ausbildung
Grundlage
Eidg. genehmigte Prüfungsordnung vom 28.11.2017
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel in Form von Modulen erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind bei der SBBK Schweiz. Berufsbildungsämter-Konferenz erhältlich.
Bildungsangebote
- Berufsbildner AG, Bern, Luzern und Zürich
- EB Zürich Bildungszentrum für Erwachsene, Zürich
Dauer
2 bis 3 Jahre, berufsbegleitend
Module
- Beraten von Individuen und Institutionen bei Fragen der Berufsbildung
- Vermitteln von Informationen
- Durchführen von Bildungsmassnahmen
- Steuern der Qualitätsentwicklung in der Berufsbildung
Abschluss
"Berufsbildungsfachmann/-frau mit eidg. Fachausweis"
Voraussetzungen
Vorbildung
- Abschluss auf Tertiärstufe (BP, HFP, HF, FH, Pädagogische Hochschule, Universität oder ETH) oder gleichwertiger Ausweis
- Ausweis/Diplom als Berufsbildner/in in einem Lehrbetrieb
- mind. 2 Jahre Berufspraxis im Bereich der Berufsbildung
- erforderliche Modulabschlüsse bzw. Gleichwertigkeitsbestätigungen
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
Anforderungen
- Interesse an Bildungsfragen
- Kommunikations-, Team- und Konfliktfähigkeit
- Offenheit und Kontaktfreude
- Belastbarkeit
- Flexibilität, um auf unvorhersehbare Situationen reagieren zu können
Weiterbildung
Höhere Fachprüfung (HFP)
Ausbildungsleiter/in mit eidg. Diplom, dipl. Leiter/in Human Resources
Höhere Fachschule
Dipl. Erwachsenenbildner/in HF
Fachhochschule
Z. B. Bachelor of Science (FH) in Angewandter Psychologie
Hochschule (Master)
Master of Science in Berufsbildung
Das EHB Eidg. Hochschulinstitut für Berufsbildung informiert über die Zulassungsbedingungen.
Nachdiplomstufe
Angebote von Fachhochschulen und Universitäten, z. B. Master of Advanced Studies (MAS) in Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung
Pädagogischer Bereich
Z. B. dipl. Berufsfachschullehrer/in, Fachlehrer/in Berufswahlunterricht (EDK)
Berufsverhältnisse
Berufsbildungsfachleute arbeiten meistens bei kantonalen Behörden, z. B. Dienststellen oder Berufsbildungsämtern, aber auch in Verbänden und Organisationen der Arbeitswelt, Schulen, privaten Institutionen, Betrieben und Berufslehrverbünden.
Weitere Informationen
Adressen
SBBK, Schweiz. Berufsbildungsämter-Konferenz
Sekretariat SBBK c/o EDK
Haus der Kantone Speichergasse 6
Postfach 660
3000 Bern 7
Tel.: +41 31 309 51 57
URL: http://www.sbbk.ch
E-Mail:
Berufsbildner AG
Seilergraben 61
8001 Zürich
Tel.: +41 58 218 44 44
URL: http://www.berufsbildner.ch
E-Mail:
EB Zürich
Bildungszentrum für Erwachsene
Riesbachstrasse 11
8090 Zürich
Tel.: +41 842 843 844
URL: https://www.eb-zuerich.ch
Links
https://www.edk.ch/de/fachleute-bbGesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
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