Netzelektrikermeister/in HFP
Netzelektrikermeisterinnen und Netzelektrikermeister sind verantwortlich für den Bau, Betrieb und Unterhalt von Netzinfrakstrukturanlagen. Sie sorgen für den reibungslosen Transport und die Verteilung von elektrischer Energie und Telekommunikationsdienstleistungen. Sie leiten, planen und überwachen Projekte und führen Mitarbeitende.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Elektrotechnik - Bau
- Branchen
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Energieversorgung - Schiene - Strasse
- Swissdoc
-
0.440.63.0
Aktualisiert 15.04.2024
Tätigkeiten
Sie üben folgende Tätigkeiten aus:
Aufträge vorbereiten
- Wünsche der Kundschaft aufnehmen und sie in die Projektplanung integrieren
- Kundschaft beraten, etwa zu neuen Technologien oder zu Umsetzungsmöglichkeiten der Wünsche
- Terminpläne für Netzinfrastrukturprojekte erstellen und Arbeitsaufträge mit Mitarbeitenden besprechen
- an Sitzungen mit Fachleuten aus anderen Unternehmen teilnehmen oder sie leiten
Aufträge durchführen
- Projektbeteiligten Aufgaben zuweisen und sie in die nötigen Arbeitstechniken einführen sowie Aufgaben überwachen und kontrollieren
- Projektfortschritt dokumentieren, mit Schwerpunkt auf Kosten, Termine und Qualität
- Massnahmen für Projekte anpassen, wenn die Projektpläne nicht eingehalten werden können
- Kundschaft über die Projektfortschritte informieren
- gesetzliche Vorgaben zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz einhalten, zum Beispiel SUVA-Normen oder SIA-Normen, also Normen des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins
Aufträge abschliessen
- Soll- und Ist-Zustand vergleichen, zum Beispiel Projektpläne mit Arbeitsrapporten vergleichen oder Qualität der ausgeführten Arbeiten beurteilen
- Netzanlagen durch die Kundschaft abnehmen lassen
- Schlussabrechnungen überprüfen
Fachrichtung Energie
- Energienetze planen, betreiben und instand halten
- sicherstellen, dass die Energienetze stabil Strom zur Verfügung stellen
- Auswirkungen von Energieerzeugungsanlagen, zum Beispiel Photovoltaik- oder Windkraftanlagen, auf das Versorgungsnetz beurteilen und Massnahmen entwickeln, wenn zu viel Strom im Netz vorhanden ist
- Stromnetzausfallzeiten minimieren und bei Stromausfällen möglichst rasch nach Lösungen suchen
Fachrichtung Telekommunikation
- verschiedene Projektvarianten auf ihre Umweltverträglichkeit überprüfen und Projekte auswählen, welche die Umwelt möglichst wenig belasten
- Telekommunikationsnetze so planen, dass sie möglichst wirtschaftlich sind und gleichzeitig leistungsstark und zuverlässig sind sowie die Netze instand halten
- Netzausfallzeiten minimieren und bei Netzausfällen möglichst rasch nach Lösungen suchen
Ausbildung
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel in Form von Kursen erworben.
Bildungsangebote
- Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE, Aarau (AG)
- Communauté d'Intérêts pour la Formation des Electriciens de Réseau CIFER, Penthalaz (VD)
- Elettricità Svizzera Italiana ESI, Bellinzona (TI)
Mehr Informationen: berufsberatung.ch/schulen
Dauer
2 Jahre berufsbegleitend
Fachrichtungen
- Energie
- Telekommunikation
Inhalt
- Grundlagenkenntnisse in Mathematik, Elektrotechnik und Informatik
- Projektierung von Netzen
- Betrieb von Netzen
- Bau und Instandhaltung
- Mitarbeiter- und Projektführung
- Branchenkunde
- Projektarbeit
Abschluss
Dipl. Netzelektrikermeister/in
Voraussetzungen
Vorbildung
- eidg. Fachausweis (BP) als Netzfachmann/-frau und mind. 3 Jahre Berufserfahrung in Projektierung, Bau, Instandhaltung oder im Betrieb von elektrischen Verteilnetzen bzw. Kommunikationsnetzen
- oder eidg. Fachausweis (BP), Höhere Fachprüfung (HFP), Diplom einer Höheren Fachschule (HF) oder eine vergleichbare Qualifikation im Berufsfeld Elektrizität oder Telekommunikation und mind. 5 Jahre Berufserfahrung in Projektierung, Bau, Instandhaltung oder im Betrieb von elektrischen Verteilnetzen bzw. Kommunikationsnetzen
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
Anforderungen
- analytisch-konzeptionelle Fähigkeiten
- Führungs- und Sozialkompetenzen
- vernetztes Denken und Handeln
- Verantwortungsbewusstsein
- Organisationsvermögen
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Fach- und Berufsfachschulen sowie des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE.
Höhere Fachschule (HF)
Bildungsgänge in verwandten Fachbereichen, zum Beispiel dipl. Elektrotechniker/in HF.
Fachhochschule (FH)
Studiengänge in verwandten Bereichen, zum Beispiel Bachelor of Science in Elektrotechnik oder in Gebäudetechnik. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.
Nachdiplomstufe
Angebote von Fachhochschulen und Universitäten in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel MAS in Mechatronik oder in Management in Telekommunikation.
Berufsverhältnisse
Netzelektrikermeisterinnen und Netzelektrikermeister arbeiten vor allem in Büros. Als Projektleitende gehen sie aber auch oft auf Baustellen und koordinieren Arbeiten für die Installation oder Wartung von Anlagen mit Auftraggebern, der Kundschaft und den Projektbeteiligten. Beim Umgang mit elektrischen Anlagen tragen die Berufsleute Schutzausrüstung wie Schutzkleidung, Handschuhe oder Schutzbrillen. Sie arbeiten ausserdem oft mit Elektrikern, Ingenieurinnen und Bauleitenden zusammen und stehen mit den Behörden im Kontakt. Die Arbeitszeiten sind oft regelmässig, bei Netzausfällen müssen die Berufsleute aber Pikettdienst leisten.
Netzelektrikermeisterinnen und Netzelektrikermeister übernehmen Führungsaufgaben in Unternehmen der Strom- und Telekommunikationsbranche. Die Berufsleute arbeiten für Elektrizitätswerke, Telekommunikationsunternehmen oder Verkehrsbetriebe. Aufgrund der Energiewende und der Digitalisierung müssen sich die Berufsleute ständig weiterbilden, um mit den neusten Entwicklungen vertraut zu sein. Der Arbeitsmarkt ist stabil und die Berufsaussichten für qualifizierte Fachkräfte sind sehr gut.
Weitere Informationen
Adressen
Trägerschaft Berufsbildung Netzelektriker/in
c/o Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE
Hintere Bahnhofstr. 10
5000 Aarau
Tel.: +41 62 825 25 25
URL: https://www.netzelektriker.ch
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation