Uhrmachermeister/in HFP
Uhrmachermeister/innen führen ein eigenes Fachgeschäft oder sind in der Industrie in leitender Funktion tätig. Sie erledigen anspruchsvolle Aufträge und sind für die administrative, betriebswirtschaftliche und personelle Führung zuständig.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Metall, Maschinen, Uhren
- Branchen
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Uhren, Mikrotechnik
- Swissdoc
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0.556.19.0
Aktualisiert 14.03.2019
Tätigkeiten
Als ausgewiesene Fachleute ihres Gebiets kennen sich Uhrmachermeister/innen mit Uhren aller Art und Grösse aus. Vor allem in kleineren Betrieben oder im eigenen Geschäft führen sie die berufsüblichen Tätigkeiten, insbesondere anspruchsvolle Aufträge, selber aus. Sie können auch äusserst komplizierte, alte und wertvolle Uhren fachgerecht zusammenbauen, warten und reparieren. Wenn keine Ersatzteile vorhanden sind, fertigen sie diese mit feinen Metallbearbeitungstechniken selber an.
In grösseren Betrieben, Service-, Reparatur- und Montageabteilungen übernehmen Uhrmachermeister/innen Führungsaufgaben und sind für die Planung, Leitung und Kontrolle der Abläufe zuständig. Sie ermitteln den Material- und Zeitaufwand für die Aufträge, kalkulieren die Kosten und planen den Einsatz der Mitarbeitenden. Sie leiten das Personal an, überprüfen die Qualität und überwachen maschinelle Arbeitsvorgänge. Zudem sorgen sie dafür, dass Aufträge fach- und termingerecht ausgeführt werden.
In Industriebetrieben sind Uhrmachermeister/innen teilweise auch an der Entwicklung neuer Uhren beteiligt. Zusammen mit Ingenieuren, Designerinnen und Mikrozeichnern suchen sie nach Lösungen, die funktional, ästhetisch und rationell umsetzbar sind. Erfahrene Uhrmachermeister/innen mit eigenem Geschäft entwerfen auch Eigenkreationen, die sie in Kleinserien herstellen und fertigen exklusive Uhren nach Kundenwünschen an.
Als Geschäftsinhaber, Atelierchefinnen oder Abteilungsleitende führen Uhrmachermeister/innen ihren Bereich administrativ, finanziell und personell und sind für dessen Entwicklung verantwortlich. Sie erarbeiten Businesspläne, klären Geschäftsformen und Finanzierungsmöglichkeiten ab, erstellen das Budget, planen Investitionen und führen die Buchhaltung. Sie gestalten das Sortiment, bewirtschaften das Lager, erstellen Offerten und Rechnungen und planen Marketingmassnahmen. Je nach Funktion haben sie auch direkten Kontakt zur Kundschaft, die sie fachkundig beraten und betreuen.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. genehmigtes Reglement vom 16.5.1995
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel in Form eines Kurses erworben. Reglement und Wegleitung sind beim Verband Schweizer Goldschmiede und Uhrenfachgeschäfte VSGU erhältlich.
Bildungsangebote
Zurzeit werden keine Vorbereitungskurse angeboten und keine Höheren Fachprüfungen durchgeführt.
Dauer
2 Jahre berufsbegleitend
Geprüfte Fächer
- praktische Arbeiten
- Berufskenntnisse: Berufskunde, Elektrotechnik / Elektronik, Stilkunde, Maschinen- / Werkzeug- / Materialkenntnisse, Fachzeichnen, Fachrechnen
- Geschäftskunde: Unternehmensführung, Organisationslehre, Personalfragen, Vertrieb, Rechnungswesen, Korrespondenz, Rechtskunde, Verwaltungskenntnisse, Versicherungswesen
Abschluss
Eidg. anerkanntes Diplom "Uhrmachermeister/in"
Voraussetzungen
Vorbildung
- abgeschlossene berufliche Grundbildung als Uhrmacher/in EFZ oder gleichwertige Ausbildung
- Berufsbildner/innen-Kurs
- 3 Jahre Berufspraxis als Uhrmacher/in EFZ nach Abschluss der beruflichen Grundbildung
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
Anforderungen
- Kunden- und Serviceorientierung
- Kommunikationsfähigkeit
- Führungseigenschaften
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Berufsverbänden und Fachschulen der Branche
Höhere Fachschule
Z. B. dipl. Techniker/in HF Mikrotechnik (mit verschiedenen Vertiefungen), dipl. Techniker/in HF Maschinenbau mit Vertiefung Produktionstechnik
Fachhochschule
Z. B. Bachelor of Science (FH) in Mikrotechnik, Bachelor of Arts (FH) in Produkt- und Industriedesign
Nachdiplomstufe
Angebote von höheren Fachschulen oder Fachhochschulen in verwandten Bereichen, z. B. Master of Advanced Studies (MAS) in Nano- und Mikrotechnologie oder MAS in Mikroelektronik
Berufsverhältnisse
Uhrmachermeister/innen führen ein eigenes Fachgeschäft oder übernehmen Führungsaufgaben in der Industrie, zum Beispiel als Leiter/innen von Montage- und Reparaturabteilungen, Servicezentren, Konstruktionsbüros und Labors. Auch im Ausland sind sie gesuchte Fachleute.
Bemerkungen
In Deutschland wird nach wie vor eine Ausbildung auf dieser Stufe angeboten: Meister/in Uhrmacherhandwerk.
Mögliche Ausbildungsstätten (Auswahl):
Weitere Informationen
Adressen
Verband Schweizer Goldschmiede und Uhrenfachgeschäfte VSGU
Bahnhofstr. 7b
6210 Sursee
Tel.: +41 41 926 07 92
URL: http://www.vsgu-ashb.ch
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation