Bergführer/in BP
Bergführerinnen und Bergführer organisieren für Einzelpersonen oder Gruppen Berg-, Ski-, Kletter- und Wandertouren aller Arten und Schwierigkeitsstufen. Sie sind zuständig für die Vorbereitung und Durchführung der Tour und vermitteln ihrer Kundschaft ein Berg- und Naturerlebnis. Dabei hat die Sicherheit aller Teilnehmenden stets höchste Priorität.
- Bildungstypen
-
Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Schönheit, Sport
- Branchen
-
Bewegung, Sport - Tourismus - Unterricht auf Tertiärstufe, Erwachsenenbildung, Kurswesen
- Swissdoc
-
0.721.4.0
Aktualisiert 28.03.2023
Tätigkeiten
Sie üben folgende Tätigkeiten aus:
Vorbereitung und Planung
- attraktive Touren für verschiedene Kundensegmente und Schwierigkeitsstufen planen
- Berg- und Hochtouren, Kletterrouten, Alpinwanderungen, Gletschertrekkings, Ski(hoch)touren, Schneeschuhtouren und Heliskiingausflüge vorbereiten
- mit Bergsportschulen und Tourismusorganisationen zusammenarbeiten und Kundschaft gewinnen
- Unterkünfte buchen und den Teilnehmenden alle relevanten Informationen zustellen, zum Beispiel zur benötigten Ausrüstung oder zum Zeitplan
- Wetterbedingungen stetig überprüfen und die Planung bei Bedarf anpassen
- sich laufend über Schneeverhältnisse, Lawinensituation oder Zustand der Gletscher informieren und entsprechende Vorkehrungen treffen, zum Beispiel den Zeitpunkt des Starts verschieben oder die Route anpassen
Durchführung der Touren
- Niveau und körperliche Belastbarkeit aller Teilnehmenden einschätzen und vor dem Start deren Ausrüstung prüfen
- Route bei Bedarf an Verfassung der Gäste anpassen
- während der Tour den Teilnehmenden helfen, technische Schwierigkeiten und Stresssituationen zu bewältigen
- Gästen beibringen, in schwierigem Gelände zu laufen oder zu klettern und sich selbst und andere Personen richtig zu sichern
- auf unvorhersehbare Ereignisse, zum Beispiel bezüglich des Gesundheitszustands der Teilnehmenden oder der Wetterlage, richtig reagieren und die Tour entsprechen anpassen oder abbrechen
- Gäste während der Tour und des Aufenthalts in den Hütten und Unterkünften betreuen
Rettung und Sicherheit
- Teilnehmende einer Tour über Erste-Hilfe- und Rettungsmassnahmen informieren
- an Rettungsaktionen teilnehmen, beispielsweise nach vermissten Personen suchen, Verletze oder auch Verstorbene bergen
Ausbildung
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel in Form von Modulen erworben. Die Prüfungsordnung und die Wegleitung sind beim Schweizer Bergführerverband SBV erhältlich.
Bildungsangebote
Schweizer Bergführerverband - SBV: diverse Standorte
Dauer
ca. 3 Jahre, berufsbegleitend
Module
- Eintrittsevaluation
- Lawinen/Ski
- Steileis
- Medizin
- Winter I und II
- Sportklettern
- Material/Sturzmechanik
- Sommer I und II
- Leadership
- Marketing und Betriebsführung
- Natur und Umwelt
Abschluss
Bergführer/in mit eidg. Fachausweis
Voraussetzungen
Vorbildung
- Mindestalter: 19 Jahre
- eine ausreichende Erfahrung als Bergsteiger/in (in der Freizeit, nicht professionell). Bei der Anmeldung muss eine Tourenliste vorgelegt werden
- eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ), Berufs-, Fach- oder gymnasiale Maturität, Fachmittelschulausweis oder gleichwertiger Abschluss
- und mind. 4 Jahre Berufspraxis und 40 dokumentierte Pflichttouren (30 unter direkter Aufsicht und Mitverantwortung von Bergführer/innen sowie 10 private in technisch anspruchsvollem Gelände)
- und Abschluss der erforderlichen Modulabschlüsse bzw. Gleichwertigkeitsbestätigungen
Für die Zulassung zur Ausbildung erforderlich:
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
Über Details zur erforderlichen Praxis informiert der Schweizer Bergführerverband SBV.
Anforderungen
- gute körperliche Verfassung
- mündliche Fremdsprachenkenntnisse
- physische und psychische Belastbarkeit
- ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein
- ausgeprägte Kontaktfreude und Kommunikationsfähigkeit
- rasches Reaktionsvermögen
- Bereitschaft zu unregelmässigen Arbeitszeiten
Weiterbildung
Kurse
Angebote diverser Verbände, z. B. des Schweizer Bergführerverbandes SBV oder der Swiss Outdoor Association SOA
Höhere Fachschule
Bildungsgänge in verwandten Bereichen, z. B. dipl. Tourismusfachmann/-frau HF
Fachhochschule
Studiengänge in verwandten Bereichen, z. B. Bachelor of Science (FH) in Tourism oder in Sports. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.
Berufsverhältnisse
Bergführerinnen und Bergführer arbeiten selbstständig und haben engen Kontakt zu den Gästen. Sie müssen flexibel sein und jederzeit auf unvorhersehbare Situationen reagieren können. Dabei müssen sie auch mit herausfordernden Situationen, zum Beispiel mit (schwer)verletzten Personen oder tödlich verunglückten Personen, umgehen können.
Die Nachfrage ist abhängig von der Saison und von den Wetterbedingungen. Die Berufsleute haben unregelmässige Arbeitszeiten, beispielsweise Wochenendarbeit und "rund-um-die-Uhr-Betreuung" der Gäste. Sie wiederholen häufig die gleichen Routen.
Bergführerinnen und Bergführer sind meistens selbstständig erwerbend. Einige finden eine Anstellung bei Bergsportschulen, Vereinen wie dem SAC oder bei der Armee. Die Tätigkeit kann haupt- oder nebenberuflich ausgeübt werden. Viele Berufsleute gehen zusätzlich einer anderen Arbeit nach, um ein ausreichendes Einkommen zu haben.
Bergführerinnen und Bergführer benötigen zur Ausübung ihres Berufs eine Bewilligung (Gesetz über Risikoaktivitäten). Sie ist im Kanton des Wohnorts bzw. des Sitzes des Unternehmens einzuholen. Ausserdem sind die Berufsleute verpflichtet, alle vier Jahre an Weiterbildungskursen teilzunehmen.
Weitere Informationen
Adressen
Schweizer Bergführerverband - SBV
Ausbildungssekretariat
Monbijoustrasse 61
Postfach
3000 Bern 14
Tel.: +41 31 370 18 78
URL: https://sbv-asgm.ch
E-Mail:
Swiss Outdoor Association (SOA)
Hermetschloostrasse 70
8048 Zürich
Tel.: 044 515 02 41
URL: https://www.swissoutdoorassociation.ch
E-Mail:
Schweizer Alpenclub SAC
Monbijoustrasse 61
Postfach
3000 Bern 14
Tel.: 031 370 18 18
URL: https://www.sac-cas.ch
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
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