Mikrotechniker/in HF
Mikrotechnikerinnen und Mikrotechniker sind zuständig für die Entwicklung, Herstellung, Installation, Wartung, Reparatur und Qualitätssicherung von kleinen Geräten und Teilen (Komponenten), zum Beispiel von Uhren, Computern, Kameras, Telefonen, medizinischen Geräten oder Labor- und Messgeräten. Ausserdem leiten sie die Produktionsstätte und bilden die Schnittstelle zur Forschung.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Metall, Maschinen, Uhren
- Branchen
-
Kulturerhaltung - Maschinentechnik - Uhren, Mikrotechnik
- Swissdoc
-
0.556.16.0
Aktualisiert 29.03.2023
Tätigkeiten
Sie üben folgende Tätigkeiten aus:
Entwicklungen und Projekte
- Produkte, Komponenten oder Systeme gemäss der Beschreibung der Designer und der geforderten Funktionen am Computer entwerfen und analysieren, ob sie umsetzbar sind
- Skizzen und Anleitungen den Mikrozeichnerinnen übergeben und deren Detailpläne für einzelne Teile und Produkte überprüfen
- in Zusammenarbeit mit Ingenieuren neue mikrotechnische Produkte entwickeln, die möglichst energieeffizient sind
- an der Entwicklung von Automatisierungstechnologien und Technologien für Produktionsanlagen für kleinste Produkte mitarbeiten
- verschiedene Funktionstests durchführen
- mikrotechnische Komponenten in automatisierten Systemen oder Anlagen installieren
Produktion
- Produktionsschritte planen und organisieren, z. B. die erforderlichen Anlagen und Einrichtungen planen und beschaffen oder Montagepläne organisieren
- Ausführung der Produktionspläne und -prozesse überwachen, Mitarbeitende schulen und beraten sowie neue Arbeitsmethoden entwickeln
- Prototypen herstellen
- sicherstellen, dass die Maschinen und Anlagen ordnungsgemäss funktionieren und die Sicherheitsvorschriften strikt eingehalten werden
- regelmässig Analysen und Kontrollen durchführen, um die Qualität der Produkte sicherzustellen
- Lagerbestände an Rohstoffen und weiteren Materialien verwalten
Reparatur und Wartung
- mikrotechnische Systeme und Produktionsanlagen warten
- bei Störungen nach den Ursachen suchen und die erforderlichen Massnahmen einleiten, um die Störung zu beheben
- Reparaturen und Anpassungen vornehmen
- bei Reparaturen von Uhren den Mechanismus und die Abnutzung erfassen, Uhrenteile auseinandernehmen, ersetzen, wieder zusammenbauen und reinigen
Management
- administrative Arbeiten im Zusammenhang mit der Überwachung der Produktionsprozesse ausführen
- Kosten berechnen und analysieren, ob die Produktion kosteneffizient ist
- Gutachten im Bereich der Restaurierung von Uhren erstellen, den Wert von Objekten schätzen und Kostenvoranschläge erstellen
- an Werbe- und Verkaufsstrategien mitarbeiten
- technische Unterlagen erstellen und aktualisieren, z. B. Masse von Teilen anpassen oder geeignete Materialien festhalten
Ausbildung
Bildungsangebote
- Centre de formation professionnelle neuchâtelois, Le Locle/NE (französisch)
- École Technique de la Vallée de Joux, Le Sentier/VD (französisch)
- Centre de formation professionnelle Technique, Petit-Lancy/GE (französisch)
Mehr Informationen: berufsberatung.ch/schulen
Dauer
- 2 Jahre Vollzeit
- 3 Jahre berufsbegleitend
Ausbildungsinhalte
Berufsspezifische Inhalte:
- Elektronik, Elektrotechnik
- Materialkunde
- Informatik
- Konstruktionstechnologie
- Angewandte Mechanik
- Naturwissenschaften
- Grundlagen der Konstruktion und Automatisierung
Weitere Inhalte:
- Englisch, Kommunikation
- Mathematik
- Projektmanagement
- Unternehmensführung, Recht
- Management
- Diplomarbeit
Abschluss
Dipl. Mikrotechniker/in HF
Voraussetzungen
Vorbildung
- eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) im Bereich der Ausbildung (siehe Liste einschlägiger EFZ im Rahmenlehrplan, S. 30-31)
- oder anderes EFZ, Berufs-, Fach- oder gymnasiale Maturität, Fachmittelschulausweis oder gleichwertiger Abschluss für eine Sur-Dossier-Aufnahme
- Anstellung von mind. 50% im Bereich der Ausbildung
Zulassung zum Bildungsgang:
Hinweis: Für Personen ohne einschlägiges EFZ kann sich die Ausbildungszeit verlängern. Über Details informieren die Schulen.
Zusätzlich für die berufsbegleitende Ausbildung:
Hinweis: Bei der Vollzeitausbildung muss im Rahmen der Ausbildung ein Praktikum von 720 Stunden (mit einschlägigem EFZ) oder 1800 Stunden (ohne einschlägiges EFZ) gemacht werden, um zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden.
Anforderungen
- technisches Verständnis
- analytisch-konzeptionelle Fähigkeiten
- ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein
- Fähigkeit, Mitarbeitende zu führen und im Team zu arbeiten
- Organisations- und Planungsgeschick
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Berufsverbänden, höheren Fachschulen und Fachhochschulen sowie von Unternehmen, zu Themen wie Elektronik, Programmierung, digitale Steuerung oder Maschinenbau
Fachhochschule
Studiengänge in verwandten Bereichen, z. B. Bachelor of Science in Mikrotechnik. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.
Berufsverhältnisse
Mikrotechnikerinnen und Mikrotechniker arbeiten in einem technischen Büro, einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung (beispielsweise für Uhrenherstellung) oder in einer Produktionsstätte. Sie übernehmen Aufgaben in Projekten und arbeiten dabei zum Beispiel mit Leiterinnen von technischen Büros, Ingenieuren oder anderen Fachkräften zusammen. Ausserdem haben sie Kontakt mit den Berufsleuten in der Produktion und mit der Kundschaft.
Mikrotechnikerinnen und Mikrotechniker können sich in verschiedenen Bereichen weiterbilden und spezialisieren, z. B.: Uhrendesign (vor allem in der französischsprachigen Schweiz), Uhrmacherwerkzeuge, Mechanik, Verfahren wie Stanzen oder Formen, Pharmaindustrie, Medizin- und Labormaterial, IT-Technik, Robotik oder Luft- und Raumfahrtindustrie. Sie befassen sich mit der Herstellung neuer Produkte sowie mit der Entwicklung und Optimierung von Herstellungsprozessen. Berufsleute, die sich auf die Restaurierung und Komplikation von Uhren spezialisiert haben, können auch in Museen angestellt sein. Mit einigen Jahren Berufserfahrung können sie die Leitung einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung, einer Produktionsstätte oder einer Verkaufsabteilung übernehmen. Die Berufsleute müssen sich mit unterschiedlich modernen Maschinen vertraut machen und sich ständig weiterbilden, um über die neusten Entwicklungen der Branche auf dem Laufenden zu sein.
Weitere Informationen
Adressen
Arbeitgeberverband der Schweizerischen Uhrenindustrie
Avenue Léopold-Robert 65
Postfach
2301 La Chaux-de-Fonds
Tel.: +41 32 910 03 83
URL: https://cpih.ch/de
URL: https://metiers-horlogerie.ch
E-Mail:
Swissmem - Höhere Berufsbildung
Pfingstweidstrasse 102
8005 Zürich
Tel.: +41 44 384 41 11
URL: https://www.swissmem.ch
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
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