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Arzt/Ärztin UNI

Ärzte und Ärztinnen behandeln Krankheiten und Verletzungen. Sie untersuchen Patientinnen und Patienten, erstellen Diagnosen, verordnen Medikation und Therapien. Je nach Spezialisierung führen sie Operationen durch. Sie beraten und unterstützen Menschen bei der Prävention von Krankheiten.

Kategorien
Bildungstypen

Hochschulberuf

Berufsfelder

Gesundheit

Branchen

Ärztliche und wissenschaftliche Funktionen - Öffentliche Verwaltung - Therapie

Swissdoc

0.724.8.0

Aktualisiert 26.01.2021

Tätigkeiten

Sie üben folgende Tätigkeiten aus:

Konsultation und Diagnose

  • Gespräche führen, Krankengeschichten erfassen (Anamnese) und Krankheitssymptome analysieren
  • Untersuchungen durchführen, zum Beispiel durch Auskultation (Abhorchen), Palpation (Abtasten), Blutentnahme, Röntgen oder Ultraschall, und Ergebnisse interpretieren
  • in Kliniken allenfalls andere Fachärzte und -ärztinnen konsultieren und Vorgehen in Teams besprechen, Diagnosen stellen und den Patienten und Patientinnen erklären
  • Patienten und Patientinnen gegebenenfalls an einen Spezialisten oder eine Spezialistin überweisen
  • Notfälle sofort beurteilen, Erste Hilfe leisten und lebensrettende Massnahmen ergreifen

Behandlung und Prävention

  • Behandlungsplan erstellen und dabei die psychologische, familiäre und soziale Situation der zu behandelnden Person berücksichtigen und gegebenenfalls Angehörige miteinbeziehen
  • therapeutische Massnahmen sofort ergreifen, zum Beispiel Injektionen geben, eine Drainage legen, einen Katheter einführen, Hautwunden behandeln und kleinere chirurgische Eingriffe vornehmen (Nähen, Frakturbehandlung)
  • weiterführende Massnahmen anordnen und planen, je nach Fachrichtung chirurgische Eingriffe vornehmen, sicherstellen, dass Behandlung durch Fachpersonen weitergeführt wird
  • Medikation verschreiben, Anwendung/Dosierung erklären
  • Genesungsprozess und Gesundheit der behandelten Person überwachen, ein längerfristiges Vertrauensverhältnis aufbauen und je nach Situation auch Hausbesuche machen
  • Patienten und Patientinnen am Lebensende begleiten
  • administrative Arbeiten ausführen, Patienten- und Patientinnen-Dossiers führen, Qualitätssicherung im Praxisalltag gewährleisten, Personal führen
  • Menschen beraten zu Themen wie Impfungen, Ernährung, Bewegung oder Empfängnisverhütung
  • sich an Kampagnen der öffentlichen Gesundheit beteiligen, sich bei Präventivmassnahmen in Schulen, Betrieben und anderen Institutionen engagieren

Ausbildung

Grundlage

Eidg. Medizinalberufegesetz vom 23.6.2006 (Stand 1.2.2020)

Ausbildungsweg

  • Master der Humanmedizin
  • eidg. Prüfung in Humanmedizin

Voraussetzung für selbständige Berufsausübung (zusätzlich):

  • Weiterbildung zum/zur Facharzt/-ärztin (Assistenz)
  • Facharztprüfung

Bildungsangebote

Universitäten Basel, Bern, Freiburg, Genf, Lausanne und Zürich (Bachelor und Master), Neuenburg (1. Jahr Bachelor), ETH Zürich (nur Bachelor), Luzern, Lugano und St. Gallen (nur Master)

Dauer

  • Masterstudium: 6 Jahre
  • Weiterbildungstitel "Facharzt/-ärztin": 5 bis 6 Jahre (oder 3 Jahre Weiterbildung "praktische/r Arzt/Ärztin")

Studienaufbau

  • Bachelorstudium (1. bis 3. Jahr): human-, natur-, sozialwissenschaftliche und klinische Grundlagen, Fach- und Wahlpraktika
  • Masterstudium (4. bis 6. Jahr): Diagnostik und Therapie, Blockpraktika (Spital und Hausarzt) 10-monatiges Wahljahr (Praktika), Masterarbeit

Abschluss

  • "Master of Medicine"
  • "Eidg. Arztdiplom"
  • Diplom als "Facharzt/-ärztin"

 

Voraussetzungen

Vorbildung

    In der Regel gilt:

  • gymnasiale Maturität, Berufsmaturität mit bestandener Passerelle oder Bachelorabschluss (FH, PH, UH, ETH)
  • Hinweis: Melden sich bedeutend mehr Interessierte zum Medizinstudium an als Studienplätze zur Verfügung stehen, führen die Deutschschweizer Universitäten obligatorische Eignungstests durch (Numerus Clausus). Über die Durchführung des Tests wird jedes Jahr neu entschieden. Das Verfahren wird von der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten (swissuniversities) durchgeführt. Bei Überbelegung einer Universität können zum Medizinstudium Angemeldete anderen Universitäten zugewiesen werden. Detaillierte Auskünfte erteilen die Zulassungsstellen der Universitäten.

    Über die Zulassung zur eidg. Prüfung informiert das Bundesamt für Gesundhet BAG.

Anforderungen

  • Interesse am Gesundheitswesen
  • ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein
  • physische und psychische Belastbarkeit
  • Bereitschaft zu unregelmässigen Arbeitszeiten
  • analytische Fähigkeiten

Weiterbildung

Kurse

Weiterbildungsangebote des Berufsverbands der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH (Foederatio Medicorum Helveticorum).

Eidg. Weiterbildungstitel

  • "Praktische/r Ärztin/Arzt": Kompetenz, eigenverantwortlich im Bereich der medizinischen Grundversorgung tätig zu sein und in der Regel Basisweiterbildung für den späteren Erwerb des Facharzttitels "Allgemeine Innere Medizin"
  • Facharzttitel: Voraussetzung für die selbständige Berufsausübung als Arzt oder Ärztin mit 45 Fachgebieten und 37 Schwerpunkten

Fähigkeitsausweise und Schwerpunkte

Fachärzte/-innen können Fähigkeitsausweise und Schwerpunkte in diversen Gebieten erwerben.

Doktorat (Dr. med.)

Für die Promotion zum Erwerb der Doktorwürde muss nach dem eidg. Arztdiplom eine wissenschaftliche Forschungsarbeit (Dissertation) vorgelegt werden.

Nachdiplomstudien

Angebote von Fachhochschulen und Universitäten, z. B. Master of Advanced Studies (MAS) in Public Health oder zu Fachbereichen wie Medizininformatik, Management im Gesundheitswesen, Medizinische Biologie, Pharmazeutische Medizin u. a.

Berufsverhältnisse

Ärzte und Ärztinnen arbeiten nach dem Studium und der eidg. Prüfung meist einige Jahre als Assistenten oder Oberärztinnen in einer Klinik und spezialisieren sich auf ein Fachgebiet wie Allgemeine Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Anästhesie, Augenheilkunde, Rheumatologie oder andere. Abhängig vom Fachgebiet und bedingt durch den Arbeitsort (Spital oder Praxis) üben sie unterschiedliche Tätigkeiten aus. Eine selbstständige Tätigkeit erfordert einen eidg. Weiterbildungstitel und eine kantonale Praxisbewilligung. Immer mehr Ärzte arbeiten in Gruppenpraxen. Stellen bieten auch Gesundheitszentren, Verwaltungen sowie Universitäten im Bereich Lehre und Forschung. Ärzte und Ärztinnen haben oft lange Arbeitstage und arbeiten auch in der Nacht und an Wochenenden. Teilzeitarbeit ist nicht überall möglich. Die Berufsaussichten sind gut, hängen jedoch vom Fachgebiet und von regionalen Unterschieden ab. Lebenslange berufliche Fortbildung wird sowohl vom Berufsverband als auch von den Behörden vorgeschrieben.

Weitere Informationen

Adressen

SIWF Schweizerisches Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung c/o FMH
Elfenstr. 18
Postfach
3000 Bern 16
Tel.: +41 31 503 06 00
URL: https://www.siwf.ch
E-Mail:

Bundesamt für Gesundheit
Schwarzenburgstrasse 157
3003 Bern
Tel.: +41 31 322 21 11
URL: https://www.bag.admin.ch
E-Mail:

Links

Porträts von Berufsleuten mit Abschluss in Humanmedizin.
Studienrichtung Humanmedizin (berufsberatung.ch)
Übersicht über alle 45 Facharzttitel

berufsberatung.ch