Geflügelwirtschaftsmeister/in HFP
Geflügelwirtschaftsmeisterinnen und Geflügelwirtschaftsmeister leiten Geflügelproduktionsbetriebe. Sie organisieren die Arbeitsabläufe, führen das Personal und sind für den Vertrieb sowie die Vermarktung von Geflügelfleisch und Eiern verantwortlich.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Natur
- Branchen
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Landwirtschaft - Tierzucht, Tierpflege
- Swissdoc
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0.140.23.0
Aktualisiert 10.01.2020
Tätigkeiten
Geflügelwirtschaftsmeisterinnen arbeiten in leitender Position in Brütereien, Aufzucht- oder Legebetrieben. Sie können auch beratend in der Lebensmittelbranche, in Futter- oder Stallbaufirmen tätig sein. Als Geflügelwirtschafts-Fachleute haben sie fundierte Kenntnisse über die Geflügelzucht und -haltung. Darüber hinaus verfügen sie über betriebswirtschaftliches Know-how und kennen die Erfordernisse des Marktes. Sie analysieren die Chancen und Risiken ihres Betriebs und planen die langfristige Entwicklung.
Geflügelwirtschaftsmeister organisieren die Geflügelzucht und Eierproduktion. Sie bestimmen beispielsweise die optimale Anzahl Tiere, planen Brutanlagen und Ställe und sorgen dafür, dass beispielsweise vor Ostern genügend Eier produziert werden. Sie ermitteln den Futterbedarf ihrer Tiere, berechnen Futtermischungen und lassen sie zusammensetzen.
Geflügelwirtschaftsmeisterinnen planen, organisieren und kontrollieren die Produktionsabläufe, wobei sie tierhalterische Vorgaben ebenso berücksichtigen wie ökonomische Faktoren. Sie bestimmen über den Einsatz der Betriebsmittel und Maschinen. Zudem sind sie auch für die Förderung, Instruktion und Führung der Mitarbeitenden und Lernenden verantwortlich.
Alle für den Betrieb wichtigen Daten und Betriebszahlen erheben und analysieren Geflügelwirtschaftsmeister regelmässig. Sie führen die Buchhaltung, erstellen das Budget und planen Investitionen. Um konkurrenzfähig zu bleiben, beobachten sie den in- und ausländischen Markt und erarbeiten passende Vertriebs- und Marketingstrategien.
Geflügelwirtschaftsmeisterinnen überprüfen ihre Entscheidungen periodisch. Sie reagieren auf Veränderungen, etwa im Umweltschutz oder in der Gesetzgebung und passen beispielsweise die Infrastruktur oder Produktionsmethoden entsprechend an.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. genehmigte Prüfungsordnung vom 18.12.2014 (Stand vom 22.10.2019)
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel in Form von Modulen erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind erhältlich bei der OdA AgriAliForm.
Bildungsangebote
Die spezifischen Module der Geflügelbranche werden vom Aviforum angeboten. Eine Übersicht über diese und die allgemeinen Module gibt die „Moduldrehscheibe“ der OdA AgriAliForm.
Dauer
Berufsbegleitend, individuell gestaltbar
Module
- Ökonomische Planung und Finanzierung
- Volkswirtschaft und Agrarpolitik
- Agrarrecht und Unternehmensform
- Versicherungen, Berufsvorsorge, Steuern
- Strategische Unternehmensführung
- Vorgaben und Umsetzung der Geflügelfütterung
- Hygiene und Prophylaxe der Geflügelproduktion
- Sicherstellen und Kommunikation der Produktequalität
Abschluss
Eidg. anerkanntes Diplom "Geflügelwirtschaftsmeister/in"
Voraussetzungen
Vorbildung
- eidg. Fachausweis aus dem Berufsfeld Landwirtschaft
- erforderliche Modulabschlüsse oder Einschreibung zu den Modulprüfungen
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
und
Anforderungen
- analytisch-konzeptionelle Fähigkeiten
- gute betriebswirtschaftliche Kenntnisse
- Führungseigenschaften
- Bereitschaft zu unregelmässigen Arbeitszeiten
- körperliche und psychische Belastbarkeit
Weiterbildung
Kurse
Angebote von landwirtschaftlichen Bildungszentren, höheren Fachschulen und Fachhochschulen zu diversen Themen
Fachhochschule
Bachelor of Science FH in Agronomie (z.B. mit Vertiefung in Nutztierwissenschaften)
Nachdiplomstufe
Angebote von Fachhochschulen und Universitäten sowie der ETH in verwandten Bereichen, z. B. in Agrartechnik, Coaching im ländlichen Raum, Unterricht und Beratung, Management und Leadership, Betriebswirtschaft etc.
Berufsverhältnisse
Geflügelwirtschaftsmeister und Geflügelwirtschaftsmeisterinnen leiten Geflügelfarmen und Brütereien. Möglich ist auch eine Tätigkeit als Berater oder Beraterin für Futtermittel-, Geräte- oder Stallbaufirmen, Vermehrer-, Eierhandels- und Mastorganisationen oder in der Lebensmittelbranche, in Versuchs- und Laborbetrieben.
Der Bedarf an gut qualifizierten Fachleuten ist in der Geflügelbranche gross. An Geflügelprodukte werden hohe Qualitätsansprüche gestellt. Der Berufsstand steht dadurch und wegen der anhaltenden Globalisierung auf dem Markt unter Druck.
Weitere Informationen
Adressen
Stiftung Aviforum
Burgerweg 22
3052 Zollikofen
Tel.: +41 31 915 35 35
Fax: 031 915 35 30
URL: http://www.aviforum.ch
E-Mail:
OdA AgriAliForm
Laurstr. 10
5201 Brugg AG
Tel.: +41 56 462 54 40
URL: https://www.agri-job.ch
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation