Keramiker/in EFZ
Keramikerinnen und Keramiker sind für die Herstellung von Gegenständen aus Keramik vom Entwurf der Form bis hin zur Vermarktung des Produktes zuständig. Sie wenden verschiedene Techniken zur Formgebung, Dekoration, Glasur und zum Brennen der Gegenstände an. Dabei werden funktionale Produkte einzeln oder in Serien hergestellt, zum Beispiel Tassen, Teller und Vasen, sowie dekorative Gegenstände wie Skulpturen und Mosaike.
- Bildungstypen
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Grundbildung (Lehre)
- Berufsfelder
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Gestaltung, Kunsthandwerk
- Branchen
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Kunst, Design - Kunst, Kunsthandwerk
- Swissdoc
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0.822.24.0
Aktualisiert 30.01.2025
Tätigkeiten
Sie üben folgende Tätigkeiten aus:
Planung und Vorbereitung
- Informationen und Unterlagen zu einem Projekt sammeln und studieren und die Machbarkeit überprüfen
- Skizzen und Modelle von Hand oder mithilfe von geeigneter Software anfertigen
- Formgebung, Dekoration und Brennen ausprobieren, um die geeignete Herstellungsmethode für den gewünschten Gegenstand zu finden
Produktion
- den geeigneten Ton für den Gegenstand bestimmen und die Menge abschätzen
- Gegenstände mit verschiedenen Techniken formen, zum Beispiel giessen, modellieren oder auf der Töpferscheibe formen
- Oberfläche der Gegenstände bemalen und dekorieren, zum Beispiel mit Pinsel, Stempel oder Folien, mit denen ein Bild übertragen werden kann
- Gegenstände mit einer durchsichtigen oder farbigen Glasur überziehen
- Gegenstände mit der richtigen Brenntechnik brennen
- Qualität kontrollieren, fehlerhafte Stücke erkennen und bei Bedarf Anpassungen machen
Präsentation
- Unterlagen für die Präsentation der Produkte erstellen
- Produkte schön darstellen und fotografieren, zum Beispiel für Prospekte oder Webseiten
- Produkte an Ausstellungen, Messen, auf Märkten und in Galerien präsentieren und verkaufen
Werkstatt
- Lagerbestände kontrollieren, Rohstoffe bestellen und fertige Gegenstände richtig lagern
- Werkzeuge und Material instand halten
- Umweltvorschriften beachten, zum Beispiel beim Entsorgen von Material
- Buchhaltung des Betriebs führen: Ausgaben berechnen und Preise festlegen
Ausbildung
Bildung in beruflicher Praxis
In einem keramischen Betrieb oder einer Vollzeitschule.
Schulische Bildung
1,5 Tage pro Woche an der Berufsfachschule.
Schulische Vollzeitausbildung
- Schule für Gestaltung Bern und Biel, Stettlen (BE)
- Centre de formation professionnelle Arts CFP Arts, Genf
- Centre d'enseignement professionnel de Vevey CEPV, Vevey (VD)
Mehr Informationen: berufsberatung.ch/schulen
Dauer
4 Jahre
Inhalt
- Entwerfen des Projekts
- Ausführen des Produktes
- Präsentieren und Werben
- Führen der Werkstatt
Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
Abschluss
Keramiker/in EFZ
Absolventinnen und Absolvent einer Fachklasse für Keramik erhalten zusätzlich ein Schuldiplom.
Voraussetzungen
Vorbildung
- obligatorische Schule abgeschlossen Für die Fachklassen in Bern, Genf und Vevey:
- Vorkenntnisse in Gestaltung (gestalterischer Vorkurs)
- Aufnahmeprüfung
Anforderungen
- ausgeprägter Formen- und Farbensinn
- gestalterische und zeichnerische Begabung
- gutes räumliches Vorstellungsvermögen
- feinmotorische Fähigkeiten
- Kreativität
- Geduld und Ausdauer
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Fach- und Berufsfachschulen sowie von Fachverbänden.
Höhere Fachschule (HF)
Bildungsgänge in verwandten Fachbereichen, zum Beispiel dipl. Produktdesigner/in HF.
Fachhochschule (FH)
Studiengänge in verwandten Bereichen, zum Beispiel Bachelor of Arts in Produkt- und Industriedesign. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.
Weiterbildungen in Deutschland
Bachelor- und Masterstudiengang in Freie Kunst Keramik / Glas am Institut für Künstlerische Keramik und Glas (IKKG) der Fachhochschule Koblenz. Ausbildung zum/zur Keramikermeister/in oder Keramikgestalter/in an der Staatlichen Fachschule für Keramik in Landshut.
Berufsverhältnisse
Keramikerinnen und Keramiker sind oft selbstständig erwerbend und arbeiten in der eigenen Werkstatt, manchmal auch in einer Gemeinschaftswerkstatt. Je nachdem, welche Produkte sie herstellen, arbeiten sie mit Schmuckherstellern, Designerinnen, Floristen oder Architektinnen zusammen.
Da die Berufsleute oft selbstständig sind, sind ein hohes persönliches Engagement und unternehmerisches Flair wichtig. Ausserdem müssen sie sich und ihre Werke bekannt machen, zum Beispiel an Messen und Ausstellungen. Sie können ihre Werkstatt auch zu einem lebendigen Ort machen und etwa Keramikkurse für Kinder oder Schulen organisieren. Weitere Arbeitsmöglichkeiten, die keine Selbstständigkeit voraussetzen, gibt es beispielsweise in geschützten Werkstätten oder in der Erwachsenenbildung.
Weitere Informationen
Adressen
swissceramics Verband Schweizer Keramik
Gurzelenstrasse 5
2502 Biel/Bienne
Tel.: +41 32 622 78 16
URL: https://www.swissceramics.ch
URL: http://www.shapingclay.ch
E-Mail:
Links
https://kleinstberufe.ch/Statistiken
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Statistiken EBA und EFZ
Abschlüsse nach Ausbildungstyp, Beruf, Geschlecht und Kanton [Excel, 173 KB]
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
Informationen in anderen Sprachen