Holzbau-Meister/in HFP
Holzbau-Meister und -Meisterinnen sind in Holzbaubetrieben in leitender Stellung tätig. Sie akquirieren Aufträge, erstellen Offerten, führen die Mitarbeitenden und sind verantwortlich für die gesamte Auftragsabwicklung.
- Bildungstypen
-
Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
-
Holz, Innenausbau - Bau
- Branchen
-
Holzindustrie, Holzbau, Schreinerei - Planung, Hoch- und Tiefbau
- Swissdoc
-
0.430.27.0
Aktualisiert 12.01.2021
Tätigkeiten
Holzbau-Meister führen selbstständig einen Holzbaubetrieb oder übernehmen in grösseren Unternehmen verantwortungsvolle Führungsfunktionen. Sie erfüllen hauptsächlich organisatorische und betriebswirtschaftliche Aufgaben.
Holzbau-Meisterinnen vertreten das Unternehmen gegen aussen. Sie kümmern sich um die Kundenakquisition, Kundenbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit. Neben dem Kundenkontakt gehören auch Verhandlungen mit Lieferanten sowie Besprechungen und Beratungsgespräche mit Bauherrschaft, Architektinnen, Ingenieuren und anderen Baufachleuten zu ihren Kernaufgaben.
Im Verantwortungsbereich von Holzbau-Meisterinnen liegen auch die Planung von Produktionsabläufen und die Kontrolle der Arbeitsvorbereitung. Sie leiten die Mitarbeitenden an, steuern die Arbeitsabläufe, erkennen Schwachstellen und greifen bei Bedarf korrigierend ein. Sie sind für die gesamte Auftragsabwicklung zuständig. Diese beinhaltet unter anderem das Anfertigen von Planungsunterlagen, die Terminüberwachung oder die Endabrechnung.
Holzbau-Meister kalkulieren die Kosten eines Auftrags und erarbeiten Kostenvoranschläge. Sie befassen sich auch mit der Nachkalkulation und machen bei Bedarf Vorschläge zur Senkung der Fertigungskosten.
In kleineren Betrieben arbeiten Holzbau-Meisterinnen bei Konstruktion, Fertigung und Montage von Holzbauten praktisch mit. Der grösste Teil ihrer Arbeitszeit wird jedoch durch die Unternehmensführung und kaufmännische Aufgaben in Anspruch genommen. Sie setzen sich mit der Finanzierung des Unternehmens auseinander, bestimmen die Preispolitik, den Personalbedarf sowie die Grösse und Einrichtung des Unternehmens. Sie kennen Instrumente zum Qualitätsmanagement, befassen sich mit Planung und Umsetzung von Marketingstrategien sowie mit Fragen des Steuer- und Versicherungswesens.
Holzbau-Meister kennen sich in der Personalführung aus. Sie sind zuständig für die Personalbeschaffung, die Instruktion, Förderung und Qualifizierung der Mitarbeitenden sowie die Betreuung der Lernenden. Ausserdem sorgen sie dafür, dass die Mitarbeitenden die Regeln des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes einhalten. Mit ihrer Arbeit tragen sie zur nachhaltigen Entwicklung der Baubranche bei.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. genehmigte Prüfungsordnung vom 21.8.2019
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel in Form von Kursen erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind bei Holzbau Schweiz erhältlich.
Bildungsangebote
Die Ausbildung umfasst einen technischen und einen betriebswirtschaftlichen Teil. Der technische Teil entspricht der Ausbildung zum/zur dipl. Techniker/in HF Holztechnik, Vertiefung Holzbau. Bildungsangebote gibt es an der Höheren Fachschule Holz Biel sowie an der Höheren Fachschule Südostschweiz ibW in Chur und Ziegelbrücke.
Der betriebswirtschaftliche Teil entspricht einem Nachdiplomstudium in Unternehmensführung an einer höheren Fachschule, einer Unternehmerschulung am Schweiz. Institut für Unternehmerschulung oder einem gleichwertigen Bildungsgang.
Die gesamte Ausbildung wird ausserdem am Bildungszentrum Emme in Burgdorf/BE angeboten.
Dauer
Ca. 4 Jahre
Geprüfte Fächer
Projektarbeit, Nachfolgeregelung, Akquisition, Personalführung, Umgang mit Konflikten
Abschluss
Eidg. anerkanntes Diplom "Holzbau-Meister/in"
Voraussetzungen
Vorbildung
- eidg. Fachausweis als Holzbau-Polier/in oder gleichwertiger Abschluss der Tertiärstufe (Techniker/in HF Holztechnik, Vertiefungsrichtung Holzbau, oder Holzingenieur/in FH) und mind. 3 Jahre Berufserfahrung, wovon 2 Jahre in einer höheren Führungsfunktion in einem Holzbaubetrieb
- eidg. Fachausweis als Holzbau-Vorarbeiter/in und mind. 5 Jahre Berufserfahrung sowie 2 Jahre in einer höheren Führungsfunktion in einem Holzbaubetrieb
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
oder
Anforderungen
- Führungs- u. Sozialkompetenz
- Organisationstalent
- Verhandlungsgeschick
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Fach- und Berufsfachschulen, von höheren Fachschulen, von Holzbau Schweiz sowie des Schweiz. Instituts für Unternehmerschulung SIU
Fachhochschule
Bachelor of Science (FH) in Holztechnik oder Bachelor of Science (FH) in Bauingenieurwesen. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.
Nachdiplomstufe
Angebote von höheren Fachschulen, Fachhochschulen und ETH/Universitäten in den Fachbereichen Holz, Architektur und Bauingenieurwesen
Berufsverhältnisse
Holzbau-Meister und -Meisterinnen leiten einen eigenen Holzbaubetrieb oder sind in einem solchen in leitender Funktion tätig. Da sie viel Verantwortung tragen, kann die Arbeitsbelastung sehr hoch sein. Um sich im Markt zu behaupten, müssen sie die Entwicklung der Holzbaubranche stets im Auge behalten.
Weitere Informationen
Adressen
Holzbau Schweiz
Thurgauerstrasse 54
8050 Zürich
Tel.: +41 44 511 02 00
URL: https://www.holzbau-schweiz.ch
E-Mail:
Höhere Fachschule Holz Biel
Solothurnstr. 102
Postfach 6069
2500 Biel/Bienne 6
Tel.: +41 32 344 02 80
URL: http://www.ahb.bfh.ch
E-Mail:
ibW Höhere Fachschule Südostschweiz
Gürtelstr. 48 Gleis d
Postfach 354
7001 Chur
Tel.: +41 81 403 33 33
URL: http://www.ibw.ch
E-Mail:
Bildungszentrum Emme
Zähringerstr. 13
Postfach 43
3400 Burgdorf
Tel.: +41 31 635 32 32
URL: https://www.bzemme.ch
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
-
Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation