Experte/Expertin für berufliche Vorsorge HFP
Experten und Expertinnen für berufliche Vorsorge berechnen die Beiträge der Versicherten und die Leistungen einer beruflichen Vorsorgeeinrichtung. Sie entwickeln ausserdem Management-Tools für diese Einrichtungen und geben Empfehlungen zur sozialen Sicherheit ab. Die Berufsleute stellen sicher, dass das Gesetz zur beruflichen Vorsorge (BVG) jederzeit eingehalten wird.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Wirtschaft, Verwaltung, Tourismus
- Branchen
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Immobilien, Rechnungswesen - Öffentliche Verwaltung - Versicherungen
- Swissdoc
-
0.615.10.0
Aktualisiert 01.05.2023
Tätigkeiten
Sie üben folgende Tätigkeiten aus:
Analyse und Berechnung
- Versicherungspläne erstellen und eine Finanzierungsart wählen
- Prämien der Versicherten und die Leistungen berechnen, die eine Vorsorgeeinrichtung im Falle von Alter, Tod oder Invalidität (dauerhafte Arbeitsunfähigkeit) erbringen muss
- Verträge aufsetzen
- Dossiers von Versicherten verwalten und aktualisieren, z. B. von Privatpersonen oder Unternehmen
- die Berechnungsgrundlage überprüfen, wenn die Anzahl Versicherter stark schwankt
- Änderungsvorschläge ausarbeiten, den zuständigen Instanzen vorlegen und begründen
Strategische Entwicklung und Beratung
- verschiedene Formen der Rückversicherung prüfen, z. B. interne Deckung durch Reserven oder Abschluss einer Versicherung, um bestimmte Risiken abzudecken
- Abschlussbilanz erstellen, z. B. bei einer Liquidation (Auflösung) oder einer Fusion (Zusammenschluss) von beruflichen Vorsorgeeinrichtungen
- Berichte für die Aufsichtsbehörden verfassen
- neue Kundschaft gewinnen
- regelmässigen Kundenkontakt pflegen
- arbeitsunfähige Personen beraten und eine passende Lösung für sie finden
- Briefe und E-Mails verfassen und Telefonate führen, oft in Fremdsprachen
- Kundschaft beraten und versicherungstechnische und rechtliche Auskünfte erteilen
Kontrolle
- versicherungstechnische Berichte erstellen
- dazu regelmässig die finanzielle Sicherheit der Vorsorgeeinrichtung überprüfen und schauen, ob sie ihre Verpflichtungen erfüllt, vor allem, wenn sich die Wirtschaftslage stark verändert
- Buchhaltung der Vorsorgeeinrichtung kontrollieren und bei der Kontoführung internationale Standards und bilaterale Abkommen einhalten
- Versicherungsgutachten erstellen
Ausbildung
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel in Form von Modulen erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind auf der Webseite von EBV erhältlich.
Bildungsangebote
Die EBV Geschäftsstelle bietet in Zusammenarbeit mit der ZHAW Ausbildungsmodule in Winterthur an.
Mehr Informationen: berufsberatung.ch/schulen
Dauer
3 Jahre, berufsbegleitend
Prüfungsinhalt
- Diplomarbeit: praxisbezogene Themenstudie mit konkreten Empfehlungen
- Präsentation und Diskussion der Diplomarbeit
- Fallstudie: schriftliche Prüfung
Abschluss
Experte/Expertin für berufliche Vorsorge mit eidg. Diplom
Voraussetzungen
Vorbildung
- eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ), Fach-, Berufs- oder gymnasiale Maturität, Fachmittelschulausweis oder gleichwertiger Abschluss
- und mind. 4 Jahre Berufserfahrung im Bereich der beruflichen Vorsorge
- erforderliche Modulabschlüsse bzw. Gleichwertigkeitsbestätigungen (Der erste Modulabschluss oder der Gleichwertigkeitsnachweis darf nicht länger als 6 Jahre zurückliegen.)
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
Anforderungen
- analytische Fähigkeiten
- Kommunikationsfähigkeit
- sorgfältige Arbeitsweise
- ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein
- selbstständige Arbeitsweise
- Verhandlungsgeschick
- mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Fachhochschulen, Universitäten und Fachorganisationen
Höhere Fachschule (HF)
Z. B. dipl. Versicherungswirtschafter/in HF
Fachhochschule
Studiengänge in verwandten Bereichen, z. B. Bachelor of Science in Betriebswirtschaftslehre. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.
Nachdiplomstufe
Angebote von höheren Fachschulen, Fachhochschulen und Universitäten, z. B. MAS in Financial Consulting oder in Management im Gesundheitswesen oder CAS in Risk Management oder in Corporate Finance.
Berufsverhältnisse
Expertinnen und Experten für berufliche Vorsorge arbeiten mit der Geschäftsleitung, dem Verwaltungsrat von Vorsorgeeinrichtungen und mit Aufsichtsbehörden zusammen. Sie stehen in Kontakt mit der Kundschaft, z. B. Privatpersonen oder Unternehmen, und Behörden. Die Arbeitszeiten dieser Berufsleute sind regelmässig.
Expertinnen und Experten für berufliche Vorsorge arbeiten Beratungsgesellschaften für Personalvorsorge, bei Lebensversicherungsgesellschaften, öffentlichen oder privaten Ausgleichskassen oder Pensionskassen. Einige bieten ihre Dienste als unabhängige Expertinnen und Experten an.
Bemerkungen
Neue Prüfungsordung in Vernehmlassung. Geplante neue Berufsbezeichnung: Experte/Expertin für berufliche Vorsorge mit eidgenössischem Diplom (EBV)
Weitere Informationen
Adressen
EBV Geschäftsstelle
c/o Swiss Re
Postfach
8022 Zürich
Tel.: +41 43 285 26 81
URL: https://www.expertebv.ch
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
Informationen in anderen Sprachen