Fachmann/-frau im Pisten- u. Rettungsdienst BP
Fachleute im Pisten- und Rettungsdienst sind Kaderleute bei Seilbahnunternehmen in Wintersportorten. Gemeinsam mit der Betriebsleitung sind sie für die Organisation des Pisten- und Rettungsdienstes verantwortlich.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Verkehr, Logistik, Sicherheit
- Branchen
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Bewegung, Sport - Weitere Sicherheitsdienste
- Swissdoc
-
0.622.4.0
Aktualisiert 10.07.2019
Tätigkeiten
Fachleute im Pisten- und Rettungsdienst sorgen für den Unterhalt und die Signalisierung von Pisten, Skiliften, Winter- und Wanderwegen sowie Skipisten und Loipen. Sie arbeiten mit anderen Rettungsorganisationen der Region zusammen und informieren diese über die Freigabe von Anlagen in Bezug auf Schnee- und Wetterverhältnisse, den Zustand des Schneesportgeländes und den Betrieb der Transportanlagen. Fachleute im Pisten- und Rettungsdienst arbeiten eng mit dem Lawinenfoschungsinstitut SLF zusammen. Sie halten sich an die offiziellen Weisungen und festgelegten Betriebszeiten des Unternehmens und sind für die Bereitstellung, Offenhaltung und Schliessung der Schneesportanlagen verantwortlich.
Fachleute im Pisten- und Rettungsdienst treffen Vorbereitungen für die Schliessung der Pisten aufgrund von Schneemangel sowie von Lawinengefahr oder anderen gefährlichen Situationen. Um den Sicherheitsstandard für Schneesportler/innen zu erhöhen, treffen sie Massnahmen zur Verbesserung des Pistenverlaufs. Bei Lawinenunfällen und anderen Ereignissen in Wintersportgebieten leiten oder unterstützen sie den Einsatz der Bergrettung und leisten vor Ort Erste Hilfe. Solche Rettungsaktionen erfordern gute physische und psychische Widerstandsfähigkeit.
Fachleute im Pisten- und Rettungsdienst lagern Sanitätsmaterial und Medikamente und achten darauf, dass genug dieser Materialien zum sofortigen Gebrauch zur Verfügung stehen. Ebenso müssen die Funkgeräte einwandfrei funktionieren und Rettungsschlitten und -kabinen in einem sauberen Zustand sein. Zudem sind sie für das Sicherungsmaterial, wie zum Beispiel Markierungsstangen und Netze, verantwortlich. Bei Bedarf unterbreiten sie der Geschäftsleitung Vorschläge zur Verbesserung des Sicherheitsstandards. Sie entwickeln neue Konzepte für den Lawinenschutz, damit sie auf möglichst viele Unfallszenarien vorbereitet sind.
Als Führungspersonen überwachen sie Arbeits- und Unfallrapporte, die Arbeitszeiterfassung der Mitarbeitenden sowie die Weiterbildung der Patrouilleure und Pistenfahrzeugführer. Mit entsprechender Zusatzausbildung sind sie teilweise selber im Einsatz mit Pistenfahrzeugen.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. genehmigte Prüfungsordnung vom 11.1.2012
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in Form eines Kurses erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind beim Verband Seilbahnen Schweiz SBS erhältlich.
Bildungsangebote
Der Verband Seilbahnen Schweiz SBS führt berufsbegleitende Vorbereitungskurse in Andermatt, Davos, Engelberg und Meiringen durch.
Dauer
Berufsbegleitend:
- Zentralkurs A: 14 Tage
- Zentralkurs B: 6 Tage
- Lawinensprengkurs: 5 Tage
- Zentralkurs C: 14 Tage (2 mal 7 Tage)
Geprüfte Fächer
- Projektarbeit
- Organisation und Leitung eines Rettungsdienstes
- Planung und Sicherung eines Schneesportgebietes
- Rettung
Abschluss
"Fachmann/-frau im Pisten- und Rettungsdienst mit eidg. Fachausweis"
Voraussetzungen
Vorbildung
- eidg. Fähigkeitszeugnis oder gleichwertiger Ausweis
- Patrouilleurausweis B oder mindestens gleichwertiger Ausweis
- eidg. Sprengausweis über die künstliche Auslösung von Lawinen
- Berufstätigkeit von mindestens 4 Saisons als A/B-Patrouilleur/in in einem Pisten- und Rettungsdienst
- Praxis von mindestens 4 Saisons als Bergführer/in bzw. Bergführeraspirant/in
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
sowie
Anforderungen
- vernetztes Denken und Handeln
- physische und psychische Belastbarkeit
- ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein
- Führungs- und Sozialkompetenzen
- Bereitschaft zu unregelmässigen Arbeitszeiten
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Seilbahnen Schweiz SBS zum Beispiel Pistenfahrzeugführerkurs sowie Kurse an höheren Fachschulen und Fachhochschulen
Alle 4 Jahre obligatorischer Wiederholungskurse für Fachleute im Pisten- und Rettungsdienst
Alle 5 Jahre ergänzende Schulung für Sprengberechtigte
Höhere Fachprüfung (HFP)
Seilbahnmanager/in mit eidg. Diplom, dipl. Instandhaltungsleiter/in usw.
Höhere Fachschule
Z. B. dipl. Betriebswirtschafter/in HF
Fachhochschule
Bachelor of Science (FH) in Betriebsökonomie, Bachelor of Science (FHO) in Tourism, Bachelor of Science (ZFH) in Verkehrssysteme usw.
Berufsverhältnisse
Fachleute im Pisten- und Rettungsdienst sind bei Seilbahnunternehmen in einer Kaderfunktion tätig. Die Anstellungsbedingungen sind wesentlich von der Region und Grösse des Schneesportgebietes abhängig. Die Arbeitszeit ist unregelmässig und besonders während der Saison mit Wochenenddienst verbunden.
Weitere Informationen
Adressen
Ausbildungszentrum SBS
Zeughausstr. 19
3860 Meiringen
Tel.: +41 33 972 40 00
URL: http://www.seilbahnen.org
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
Informationen in anderen Sprachen