Experte/Expertin für gesundes und nachhaltiges Bauen HFP
Expertinnen und Experten für gesundes und nachhaltiges Bauen gestalten Siedlungsräume und Bauprojekte nach nachhaltigen Kriterien. Sie planen und koordinieren den gesamten Bau und überwachen die Umsetzung ihres Konzepts. Weiter beraten sie Kundschaft, Baufirmen und Institutionen. Sie führen ein eigenes Unternehmen, leiten Teams und Projekte.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Bau - Natur
- Branchen
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Gebäudetechnik: Spenglerei, Sanitär, Heizung, Lüftung, Klima - Holzindustrie, Holzbau, Schreinerei - Malerei, Gipserei, Plattenlegerei - Planung, Hoch- und Tiefbau - Umwelt, Ökologie, Nachhaltigkeit
- Swissdoc
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0.420.6.0
Aktualisiert 12.04.2022
Tätigkeiten
Sie üben folgende Tätigkeiten aus:
Bauprojekte planen und umsetzen
- bauliche Gesamtkonzepte, Fragestellungen und Schadenbilder gesamtheitlich nach baubiologischen Grundsätzen beurteilen und Zustandsanalysen erstellen
- Bauuntergrund beurteilen und Konzepte auf Umweltverträglichkeit prüfen: beispielsweise verschiedene Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärsysteme kennen und deren Umweltverträglichkeit beurteilen
- Bedürfnisse der Kundschaft analysieren und Lösungsvorschläge erarbeiten unter Berücksichtigung der Gebäudeart sowie der technischen, wirtschaftlichen und ästhetischen Gesichtspunkten
- Machbarkeitsstudien erstellen sowie notwendige Material-, Konstruktions- und Energiekonzepte erarbeiten
- mit Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten
- Bauleitung bei der Koordination des Bauablaufes unterstützen und die Umsetzung des Konzepts überwachen
Personen, Institutionen und Unternehmen beraten
- Verantwortliche für die Gestaltung von Siedlungs- und Lebensräumen bezüglich nachhaltiger Aspekte beraten, um das Wohlbefinden der Menschen zu fördern und schädliche Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren
- Fachpersonen über den Einsatz von umweltverträglichen und gesundheitlich unbedenklichen Baumaterialien informieren
- Fachpersonen in Fragen der Wärmedämmung und Lüftung sowie in Bezug auf Schadstoffen in Wohnräumen, Innenraum-Allergien und Elektrosmog beraten
- gegenüber ihren Klientinnen und Klienten sicher und überzeugend argumentieren und sich auf Fachwissen und Erfahrung abstützen
Ausbildung
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in Form von Modulen erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind beim Verein Nachhaltiges und Baubiologisches Bauen VNBB erhältlich.
Bildungsangebote
Bildungszentrum Baubiologie, Lenzburg
Dauer
1,5 Jahre, berufsbegleitend
Module
- Bauprojekte nach baubiologischen Grundsätzen beurteilen
- Kundinnen und Kunden im ganzen Bauprozess beraten
- Massnahmen für gesundes und nachhaltiges Bauen planen
- Massnahmen für gesundes und nachhaltiges Bauen umsetzen
- Expertisen erstellen
- Personen, Teams, Projekte und Unternehmen führen
- Baubiologie weiterentwickeln
Abschluss
Experte/Expertin für gesundes und nachhaltiges Bauen mit eidgenössischem Diplom
Voraussetzungen
Vorbildung
- eidg. Fachausweis (Berufsprüfung) als Baubiologe/-login oder eine gleichwertige Qualifikation und mind. 2 Jahre Berufspraxis in diesem Bereich seit dem Erwerb des Fachausweises
- oder eidg. Fachausweis einer anderen Berufsprüfung, Diplom einer höheren Fachschule oder eine gleichwertige Qualifikation in einem Beruf der Baubranche (Bau, Gebäudetechnik, Holz/Innenausbau, Planung/Konstruktion) und mind. 5 Jahre einschlägige Berufspraxis
- oder Abschluss einer anerkannten Hochschule in einem bauspezifischen Bereich oder gleichwertige Qualifikation und mind. 5 Jahre einschlägige Berufspraxis
- Nachweis über den Abschluss der erforderlichen Module bzw. Gleichwertigkeitsbestätigungen
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
Zusätzlich zu den genannten Bedingungen:
Anforderungen
- Interesse an Bauphysik
- ausgeprägtes Umweltbewusstsein
- Kommunikationsfähigkeit
- vernetztes Denken und Handeln
Weiterbildung
Kurse
Angebote des Vereins Baubioswiss, des Vereins Nachhaltiges und Baubiologisches Bauen VNBB, dem Bildungszentrum Baubiologie sowie von diversen im Bereich Natur- und Umweltschutz tätigen Institutionen
Höhere Fachschule
Bildungsgänge in verwandten Fachbereichen, z. B. dipl. Techniker/in HF Bauplanung oder dipl. Techniker/in HF Gebäudetechnik
Fachhochschule
Studiengänge im Fachbereich Architektur, Bau- und Planungswesen, z. B. Bachelor of Arts (FH) in Architektur, Bachelor of Science (FH) in Bauingenieurwesen, in Umweltingenieurwesen oder in Stadt-, Verkehrs und Raumplanung. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.
Nachdiplomstufe
Angebote von Fachhochschulen und Universitäten in Bereichen wie Architektur, Bau- und Planungswesen. Beispielsweise CAS Raumplanung.
Berufsverhältnisse
Expertinnen und Experten für gesundes und nachhaltiges Bauen richten ihre Arbeit im Büro und im Freien aus, beispielsweise auf der Baustelle oder bei Kundschaft.
Die Fachkräfte arbeiten bei Ingenieur- und Planungsbüros, kantonalen und kommunalen Umweltfachstellen und Hochbauämtern. Weitere Wirkungsgebiete sind Industrie und Gewerbe, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen, Forschungsanstalten und Bildungsinstitutionen. Die Voraussetzungen für die Gründung eines eigenen Unternehmens sind für diese Fachleute gut, zumal es sich beim gesunden und nachhaltigen Bauen um ein Fachgebiet mit zunehmender Nachfrage handelt.
Weitere Informationen
Adressen
Bildungszentrum Baubiologie
c/o sanu future learning AG
General-Dufour-Strasse 18
2502 Biel/Bienne
Tel.: +41 32 322 14 33
URL: https://www.bildungszentrumbaubio.ch
Verein Nachhaltiges und Baubiologisches Bauen VNBB
Hotelgasse 1
3001 Bern
Tel.: +41 31 328 40 60
URL: https://www.vnbb.org/
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation