Medizinische/r Praxisassistent/in EFZ
Medizinische Praxisassistenten und Praxisassistentinnen führen in einer Arztpraxis unter der Verantwortung der Ärztinnen Aufgaben in folgenden vier Bereichen aus: Empfang von Patientinnen und Patienten und Terminplanung, administrative Arbeiten, Unterstützung der behandelnden Ärzte sowie Labor- und Röntgenarbeiten.
- Bildungstypen
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Grundbildung (Lehre)
- Berufsfelder
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Gesundheit
- Branchen
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Administration, Betriebswirtschaft, Management - Gesundheit - Management, Immobilien, Rechnungswesen, Human Resources - Medizintechnik
- Swissdoc
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0.723.18.0
Aktualisiert 29.03.2022
Tätigkeiten
Sie üben folgende Tätigkeiten aus:
Empfang und Beratung
- Telefonanrufe entgegennehmen, Anfragen bearbeiten, wenn nötig Rücksprache mit Ärztinnen nehmen, Termine vereinbaren
- Patienten empfangen, informieren, beruhigen und sie auf die geplanten Untersuchungen vorbereiten
- auf Anweisung der Ärzte Elektrokardiogramme, Blutdruckmessungen, Blutentnahmen, Injektionen oder andere Messungen durchführen
- für die medizinische Untersuchung erforderliche Materialien vorbereiten
- Ärztinnen bei bestimmten Behandlungen oder kleinen chirurgischen Eingriffen assistieren: Gipse und Verbände anlegen, nähen und Medikamente verabreichen
Administration
- Patientenakten unter Beachtung des Datenschutzes auf dem aktuellen Stand halten
- Berichte und Briefe, die von den Ärzten diktiert werden, schreiben, Rechnungsstellung und Buchhaltung erledigen
- Rezepte vorbereiten, die von der Ärztin unterschrieben werden müssen
- benötigtes Material für die Praxis bestellen, etwa Verbandsmaterial, Medikamente, Laborchemikalien, Formulare und Rezepte
Labor und Radiologie
- Bluttests durchführen, zum Beispiel Gerinnung, Hämoglobinwert oder Zählung der roten und weissen Blutkörperchen
- Röntgenaufnahmen des Brustkorbs und der Extremitäten anfertigen
- klinisch-chemische Analysen machen, zum Beispiel zur Ermittlung des Blutzuckerspiegels oder von Harnstoff, Cholesterin und Proteinen
- verwendete Utensilien sterilisieren und sicherstellen, dass Geräte funktionieren
Ausbildung
Dauer
3 Jahre
Bildung in beruflicher Praxis
In einer Arztpraxis
Schulische Bildung
1,5 Tage pro Woche an der Berufsfachschule
Lerninhalte
- Organisieren und Administrieren der med. Praxis
- Assistieren in der med. Sprechstunde und Durchführen von diagnostischen Massnahmen
- Durchführen von Laboruntersuchungen und Beurteilen der Laborparameter
- Durchführen von bildgebender Diagnostik und Beurteilen der Bildqualität
- Ausführen von therapeutischen Massnahmen
Privatschulen
Das eidgenössische Fähigkeitszeugnis kann auch an kostenpflichtigen Privatschulen gemacht werden.
Überbetriebliche Kurse
Praktisches Vertiefen und Üben beruflicher Grundlagen, 38 Tage während 3 Jahren
Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
Abschluss
Medizinische/r Praxisassistent/in EFZ
Voraussetzungen
Vorbildung
- obligatorische Schule abgeschlossen
- einige Betriebe führen eine Aufnahmeprüfung durch
- gute Leistungen in Biologie, Chemie und Physik
Anforderungen
- besondere Kontaktfreude
- besonderes Einfühlungsvermögen
- Dienstleistungsbewusstsein
- hohes Verantwortungsbewusstsein
- Hygienebewusstsein
- praktisches Verständnis
- keine Überempfindlichkeit gegenüber Arzneimitteln und chemischen Lösungen
- Verschwiegenheit (aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht)
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Berufsverbänden und Berufsfachschulen
Berufsprüfung (BP)
Z.B. Medizinische/r Praxiskoordinator/in mit eidg. Fachausweis, Krankenversicherungs-Fachmann/-frau mit eidg. Fachausweis, Fachmann/-frau in Gesundheitsinstitutionen mit eidg. Fachausweis
Höhere Fachprüfung (HFP)
Z.B. dipl. Krankenversicherungs-Experte/-Expertin oder dipl. Experte/Expertin Gesundheitsinstitutionen
Höhere Fachschule
Z.B. dipl. Pflegefachmann/-frau HF, dipl. Radiologiefachmann/-frau HF, dipl. Biomedizinische/r Analytiker/in HF oder dipl. Aktivierungsfachmann/-frau HF
Fachhochschule
Z. B. Bachelor of Science (FH) in Pflege, Ergotherapie oder Physiotherapie. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.
Berufsverhältnisse
Medizinische Praxisassistenten und Praxisassistentinnen arbeiten in Arzt- und Gemeinschaftspraxen oder in Ambulatorien von Spitälern. Je nach Spezialisierung der Praxis üben sie alle oder einen Teil der beschriebenen Aufgaben aus. Für gewisse Behandlungen tragen sie Schutzkleidung: einen Schutzkittel, eine Maske und Handschuhe, die sie vor Infektionen schützen. Sie haben zum Teil unregelmässige Arbeitszeiten und müssen auf Notfälle flexibel reagieren und Überstunden leisten.
Die Berufsleute haben auf dem Arbeitsmarkt gute Aussichten.
Weitere Informationen
Adressen
SVA Schweizerischer Verband Medizinischer Praxis-Fachpersonen
Seftigenstrasse 310
3084 Wabern
Tel.: +41 31 512 25 90
URL: https://www.sva.ch
E-Mail:
Verbindung der Schweizer Ärzte und Ärztinnen FMH
Elfenstrasse 18
Postfach
3000 Bern 16
Tel.: +41 31 359 11 11
URL: https://mpa-schweiz.fmh.ch/
E-Mail:
Association romande des assistantes médicales (ARAM)
Secrétariat général
1003 Lausanne
Tel.: +41 79 380 12 44
URL: https://aram-romandie.ch
Statistiken
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Statistiken EBA und EFZ
Abschlüsse nach Ausbildungstyp, Beruf, Geschlecht und Kanton [Excel, 173 KB]
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
Informationen in anderen Sprachen