Sprecher/in
- Bildungstypen
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Berufsfunktion / Spezialisierung
- Berufsfelder
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Kultur, Medien
- Branchen
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Audiovisuelle Medien - Theater, Musik, Tanz, Film
- Swissdoc
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0.814.47.2
Aktualisiert 10.07.2024
Tätigkeiten
Zur Berufsgruppe der Sprecher/innen zählen neben TV-Kommentar- und Nachrichtensprecher/innen, Werbestimmen, Kommentator/innen in Dokumentar- und Imagefilmen auch Synchronsprecher/innen, welche fiktiven Figuren auf der Leinwand eine Stimme verleihen. Sie passen z.B. verbale und rein stimmliche (nicht verbale) Äusserungen in Lautstärke, Rhythmus, Tempo und Klang an die Lippenbewegungen, Mimik, Gestik, Gefühle und Handlungen des Originals an. Als Grundlage dient ihnen dabei das Dialogbuch der Synchron-Autor/innen, unterstützt werden sie i.d.R. von Toningenieur/innen und Dialogregisseur/innen.
Sprecherinnen und Sprecher üben folgende Tätigkeiten aus:
fremdsprachige Figuren in Kino-Spielfilmen, TV-Serien oder Games synchronisieren,
Werbespots für Fernsehen und Radio in der Originalsprache oder Übersetzung vertonen,
als sogenannte „Off-Stimme" Geschehnisse in Dokumentationen kommentieren,
Rollen in Hörspielen und Games verkörpern.
Ausbildung
Eine eidg. anerkannte Ausbildung zum/zur Sprecher/in gibt es nicht. Die eidg. anerkannte Ausbildung Schauspieler/in FH beinhaltet eine Grundausbildung in professioneller Stimm- und Sprecharbeit mit Fokus auf Film- und Bühnensprechen. Das Erlernen der Fertigkeiten des Mikrofonsprechens geschieht oft „on the Job“. Atemtechnik und Stimmbildung können - bereits im Jugendalter - im Einzelunterricht, in Workshops und/oder Gruppenkursen an privaten Sprecherschulen (in der Schweiz und im Ausland) oder bei privaten Profis erarbeitet werden.
Voraussetzungen
Anforderungen
- schauspielerische Begabung, Vorstellungskraft
- Fähigkeit, die Stimme zu kontrollieren, sie bewusst einzusetzen und dabei authentisch zu klingen
- deutliche, klare Aussprache (z.B. akzentfreies Hochdeutsch)
- gutes Gehör und Sprachgefühl
- Lesekompetenz und Textverständnis
- Übung und Ausdauer
- Stressresistenz, Flexibilität
- Detailgenauigkeit
- Verschwiegenheit
Weiterbildung
Eine eidg. anerkannte Weiterbildung gibt es nicht. Schauspiel- und Sprecher*innen-Verbände bieten ihren Mitgliedern laufend Weiterbildungen an. Voraussetzung dafür ist eine regelmässige professionelle Tätigkeit. Darüber hinaus wachsen jugendliche Synchronsprecher/innen oft mit ihren Rollen mit. Aufgrund des Wiedererkennungswertes wird für einen/eine Schauspieler/in resp. Figur nach Möglichkeit immer die gleiche Stimme gewählt.
Bemerkungen
Nur wenige Sprecher/innen arbeiten als Festangestellte, die meisten üben diese Aufgabe freiberuflich aus. Über ein Casting kann man in eine Sprecher/innen-Agentur aufgenommen werden. Aber auch wer so vermittelt wird, muss viel persönlichen Einsatz zeigen: z.B. ein dichtes Kontaktnetz knüpfen und sich selbst gut vermarkten. Bei manchen Aufträgen ist es möglich, Aufnahmen im eigenen Tonstudio aufzunehmen und der Kundschaft das Material digital zukommen zu lassen. Voraussetzung für ein Homestudio ist ein hoher technischer Standard im Equipment wie Mikrofon, Software und Tonkabine (zur Vermeidung von Aussengeräuschen).