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Nanowissenschaften: Studium selbst erlebt

Einblick in den Hochschul-Alltag

Von Vektorfeldern bis Genaktivierung

S. V. studiert Nanowissenschaften im 4. Semester Bachelor an der Universität Basel UNIBAS.

Naturwissenschaften in voller Breite

Nanowissenschaften ist sehr interdisziplinär. Die meisten Vorlesungen sind festgelegt. Erst im Wahlbereich ab dem zweiten Studienjahr kann ich zwischen Biologie-, Chemie- und Mathematikvorlesungen frei wählen. Wer Nanowissenschaften studiert, sollte sich stark für Naturwissenschaften interessieren. Denn man beschäftigt sich tagtäglich mit der Bewegung von Teilchen, mathematischen Vektorfeldern, chemischen Spektren oder der Genaktivierung in Bakterien.

Mitstudierende

Nanowissenschaften ist ein Vollzeitstudium. Am Abend oder am Wochenende bin ich in der Bibliothek und löse mit meiner Lerngruppe Mathematik- und Physikübungen oder schreibe Berichte über physikalische Versuche. Meine Lern- und Freundesgruppe hilft mir durch schwierige und leichtere Phasen des Studiums. Die Freunde habe ich im Studium gefunden. Der Studiengang ist sehr klein und ermöglicht einen guten Kontakt zu den Mitstudierenden.

Tipp

Im Nanostudium kann ich in viele Bereiche Einblick erhalten. Das Studium wird durch die vielen verschiedenen Fachrichtungen nie einseitig. Mein Tipp für neue Studierende: Sucht den Kontakt zu älteren Studierenden. Fragt ungeniert nach Hilfestellungen und Tipps.

Der Studierendenverein unterstützt dabei, den Master im Ausland zu machen. Das wäre für A. D. durchaus vorstellbar.

Einstieg in Pharmaindustrie oder Medizintechnik

E. S. studiert Nanowissenschaften im 3. Semester Master an der Universität Basel UNIBAS.

Bei den Mastervorlesungen Nanowissenschaften ist der Vertiefung entsprechend vorgeschrieben, aus welchem Fachbereich Vorlesungen gewählt werden müssen. Es gibt Vorlesungen mit unterschiedlichen Arten der Leistungsüberprüfung. In den ersten zwei Mastersemestern hatte E.S. öfters Vorlesungen, für die sie Essays schreiben oder Präsentationen vorbereiten musste. "Das hilft, die Arbeit übers Semester zu verteilen und nicht alles in der Prüfungsphase machen zu müssen."

Praktika zu Alzheimer und Parkinson

E. S. belegte viele Vorlesungen im Bereich Pharma: Wirkstoffe, Wirkmechanismen, Krankheitsmechanismen usw. Ein Laborpraktikum absolvierte sie im Neurobiolabor zur Untersuchung der Auswirkung von Hormonen auf ein Alzheimermodell. Bei einem weiteren arbeitete sie mit an der Strukturaufklärung eines Proteins, das in Parkinson involviert ist.

Nach dem Master

Im dritten Mastersemester besucht E.S. keine Vorlesungen mehr. Vor ihr liegen sechs Monate Laborpraktikum für die Masterarbeit. E. S. vertieft sich dazu hauptsächlich in Biophysik, Proteinbio, und Methoden. Sie recherchiert, plant Experimente, führt sie durch und erarbeitet neue Erkenntnisse und beschreibt sie in der Masterarbeit. Und danach? "Mir steht viel offen: Ich kann in die Pharmaindustrie, die Medizintechnik, die Materialwissenschaft usw." Wahrscheinlich werde sie ein Doktorat machen.

Interdisziplinarität versus Spezialisierung

Die Interdisziplinarität des Studiengangs hat aus Sicht von E. S. Vor- und Nachteile: "Man hat genug Grundwissen, um sich überall schnell einzuarbeiten. Ich verstehe z.B. viele Methoden besser als 'reine' Biologinnen oder Chemiker. Aber man muss sich für eine Spezialisierung viel selbst erarbeiten". Trotzdem ist E. S. von der Richtigkeit ihrer Studienwahl überzeugt: "Ja klar, sonst hätte ich während oder nach dem Bachelor das Studienfach wechseln können."



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