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Laufbahnbeispiele: Religionswissenschaft

Hochschulabsolventinnen und -absolventen berichten aus ihrem Berufsalltag. Was sind ihre aktuellen Aufgaben? Welche Tipps geben sie für den Berufseinstieg?

Religionswissenschaft

Projektleiterin Weiterbildung im Bereich zivile Friedensförderung: Annina Schlatter

Annina Schlatter
© Annina Schlatter
Weiterbildungsteam swisspeace

«Ein religionswissenschaftliches Studium ist keine Berufsausbildung. Deshalb müssen Religionswissenschaftler/innen ihren Beruf ein bisschen selber erfinden und sich die entsprechenden Erfahrungen und Kompetenzen selber holen.»

Laufbahn
JahrTätigkeit/Ausbildung
Seit 2019 bis heuteWeiterbildungsteam swisspeace, Kurse und Nachdiplomstudiengänge im Bereich zivile Friedensförderung in Zusammenarbeit mit der Universität Basel
2019-2020Stellvertretungen an zwei Gymnasien im Kanton Zürich. Co-Leitung eines Foyers (offener Jugendraum).
2016Mitgründung Organisation NOW
2016-2018Co-Projektleiterin von Dialogue en Route bei der interreligiösen Arbeitsgemeinschaft IRAS COTIS
2011-heuteWorkshopleiterin in verschiedenen Organisationen
2015-2019Lehrdiplom für Maturitätsschulen Universität Zürich
2010-2018Bachelor und Master in Religionswissenschaft mit Soziologie im Nebenfach Universität Zürich
Jetzige Tätigkeit

Momentan arbeite ich bei swisspeace im Weiterbildungsteam. Wir organisieren und entwickeln in Zusammenarbeit mit der Universität Basel Kurse und Nachdiplomstudiengänge im Bereich zivile Friedensförderung. Meine Tätigkeit umfasst, grob gesagt, drei Bereiche: Koordination der Kurse und Studiengänge, Unterstützung bei der Moderation, didaktische Beratung der Dozierenden sowie Co-Entwicklung der Kurse und Studiengänge.

Dieser letzte Bereich macht mir am meisten Spass, weil ich ich mich hier mit meiner Erfahrung und meinem Wissen voll einbringen kann. Die Anstellung ist befristet und danach möchte ich gerne 2-3 Jahre im Ausland arbeiten, was ich momentan am Aufgleisen bin.

Berufseinstieg

Ein religionswissenschaftliches Studium ist keine Berufsausbildung. Deshalb müssen Reiligonswissenschaftler/innen ihren Beruf ein bisschen selber erfinden und sich die entsprechenden Erfahrungen und Kompetenzen selber holen. Nachdem ich mich bereits im Bachelor in verschiedenen Organisationen als Workshopleiterin engagiert hatte (AFS Interkulturelle Programme, WissensWert Religionen, Achtung Liebe), habe ich während dem Master als Co-Projektleiterin von Dialogue en Route bei der interreligiösen Arbeitsgemeinschaft IRAS COTIS gearbeitet.

Parallel dazu habe ich die Organisation NOW mitgegründet, welche partizipative Bildungsangebote im Bereich Diversität und soziales Engagement anbietet. Über eine Stiftung hatten wir bei NOW Finanzierung dafür erhalten, unseren Bildungsansatz zu dokumentieren, weiterzuentwickeln und anderen Organisationen zugänglich zu machen. Zeitlich hat es genauso gepasst, dass ich nach meinem Masterabschluss sechs Monate daran arbeiten konnte. Dies war eine super Anschlusslösung für mich, zumal ich im Rahmen davon noch einen Austausch mit einer unserer Partnerorganisationen in Brasilien machen konnte.

Tipps

Ich empfehle, die Zeit an der Uni zu geniessen, verschiedene Dinge auszuprobieren und die unzähligen tollen Angebote zu nutzen, die auch neben dem offiziellen Unibetrieb offenstehen. Aber es ist auch wichtig, Erfahrungen ausserhalb der Uni zu sammeln, sei das über Praktika, Nebenjobs, oder – mein persönlicher Tipp, der für meine eigene berufliche Entwicklung extrem wichtig war – freiwilliges Engagement.

Bei der Studienberatung kann man sich über die Möglichkeit beraten lassen, Praktika, Benevolate und anderes Engagement im Rahmen von Learning Contracts anrechnen zu lassen. Und: fast nie wird eine Stelle explizit für Religionswissenschaftler/innen ausgeschrieben sein. Da gilt es, bei Bewerbungen die erworbenen Kenntnisse selbstbewusst ins richtige Licht zu setzen.



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