Zum Titel springen

Agrarwissenschaften: Berufsmöglichkeiten

Agrarwissenschaftlerinnen und Agronomen arbeiten vor allem in den Sektoren private Dienstleistungen und Industrie. Einige sind zudem in der Forschung, in der Landwirtschaft oder bei der Verwaltung tätig.

Tätigkeitsfelder

Agrarwissenschaftlerinnen und Agronomen arbeiten in einem global vernetzten System von Produktion, Verarbeitung, Verteilung und Bereitstellung von Nahrungsmitteln. Die meisten sind nicht selber in einem landwirtschaftlichen Betrieb tätig, praktische Erfahrungen sind jedoch oft unerlässlich. Aufgrund des hohen Frauenanteils in diesem Fach arbeiten viele Erwerbstätige Teilzeit, manche Funktionen, etwa in der Entwicklungszusammenarbeit, sind auch mit Auslandreisen verbunden.

Private Dienstleistungen

Rund ein Drittel der Agrarwissenschaftler/innen ist im Bereich der privaten Dienstleistungen tätig. Sie arbeiten oft im Handel, beispielsweise als Einkaufsleiter, Verkaufsleiterin oder im Marketing. Als Selbstständige oder in Ingenieur- und Planungsbüros angestellte Beraterinnen oder Experten sind sie einerseits im Auftrag von Landwirtschaftsbetrieben, aber auch für Banken und Versicherungen tätig. Hier kümmern sie sich zum Beispiel um die Risikoabschätzung bei grossen landwirtschaftlichen Betrieben.

Industrie

Gegen ein Fünftel aller Agrarwissenschaftler/innen arbeitet zudem in der Industrie. Hier arbeiten sie einerseits in den Entwicklungsabteilungen, aber auch für Marketing oder Qualitätssicherung. Stellen finden sie unter anderem bei Produktionsbetrieben für die  Dünger-, Futter- und Pflanzenschutzmittel, Saatgut oder auch Landmaschinen.

Forschung, Lehre, Unterricht

Agrarwissenschaftlerinnen und Agronomen betreiben Lehre und Forschung in staatlichen Institutionen (ETH, eidg. Forschungsanstalten) oder entwickeln neue Produkte in der Privatwirtschaft (Chemie, Nahrungsmittelindustrie). Forschende arbeiten nicht nur am Computer, sondern auch häufig im Labor, in Gewächshäusern, auf Freiland-Anlagen oder in Ställen.
Fachleute der Agrarwissenschaften unterrichten zudem an Berufsfachschulen und Fachhochschulen. Neben den fachlichen (wissenschaftlichen und praktischen) Kompetenzen braucht es dafür auch didaktische und pädagogische Fähigkeiten.

Öffentliche Verwaltung

Die meisten Kantone unterhalten landwirtschaftliche Beratungsdienste, in denen Agronominnen und Agrarwissenschaftler beschäftigt sind. Diese informieren die Öffentlichkeit, halten Vorträge, schreiben Presseberichte oder betreuen Weiterbildungsveranstaltungen. Zudem führen sie Einzelberatungen für Landwirte durch und unterstützen diese bei der Produktion oder bei Um- und Neubauten. Bund und Kantone setzen Fachleute aus den Agrarwissenschaften zudem für die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben ein.

Weitere Tätigkeitsfelder

Agrarwissenschaftler und Agronominnen sind auch bei Genossenschaften, Verbänden und internationalen Organisationen gefragt, die sich für  Agrarwirtschaft und -politik engagieren. Dazu zählen zum Beispiel der Schweizer Bauernverband, Milch- und Zuchtverbände oder landwirtschaftliche Genossenschaften. Bei Entwicklungsprojekten wirken sie beispielsweise bei der Einführung neuer Produktionsmethoden mit, im Rahmen von Hilfsorganisationen setzen sie sich gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung für gute Produktionsbedingungen oder nachhaltige Landwirtschaft ein.



berufsberatung.ch