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Biotechnologe/-login FH

Biotechnologen und -technologinnen FH (Bachelor of Science) übernehmen anspruchsvolle Fach- und Projektleitungsaufgaben in der pharmazeutischen, chemischen sowie in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie. Sie sind für die Umsetzung von Laborprozessen in die industrielle Produktion verantwortlich.

Kategorien
Bildungstypen

Hochschulberuf

Berufsfelder

Chemie, Physik

Branchen

Chemie, Pharma, Biotechnologie - Industrielle Nahrungsmittelproduktion - Umwelt, Ökologie, Nachhaltigkeit

Swissdoc

0.540.3.0 - 0.540.15.0

Aktualisiert 14.08.2020

Tätigkeiten

Biotechnologinnen FH setzen natürlich vorkommende oder gentechnisch veränderte Mikroorganismen, Zellkulturen und Enzyme ein, um Produkte wie Insulin oder Backhefe herzustellen. Diese werden in der Arzneimittel-, Lebens- und Futtermittel- oder Kosmetikindustrie genutzt. Sie kommen auch im Umweltbereich bei der Abwasserreinigung mit Bakterien zum Einsatz.

Biotechnologen FH in der pharmazeutischen Technologie arbeiten meist in der Pharmaindustrie, wo sie eine Vielzahl von Wirkstoffen und Medikamenten entwickeln und herstellen. Ausserdem evaluieren sie verschiedene Produktionsverfahren bis zur Formulierung des Medikamentes. Die in Laborversuchen gewonnenen Erkenntnisse übertragen sie schrittweise auf die Anforderungen der industriellen Produktion. Ausserdem sind sie auch für die Registrierung und das Qualitätsmanagement in der Produktion verantwortlich. 

Biotechnologinnen FH in der Biotechnologie arbeiten in der Bioindustrie. Sie entwickeln und optimieren biotechnische Prozesse mit Mikroorganismen, tierischen und humanen Zellen sowie deren Transfer vom Labor in industrielle Produktionsanlagen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Beherrschung und Anwendung der Einheitsoperationen des "downstream processings", mit denen die biotechnologisch hergestellten Rohprodukte in eine marktfähige Form übergeführt werden.

Bioanalytik, Biosicherheit, Forschung und Entwicklung sind weitere Tätigkeitsfelder von Biotechnologen FH. Als Bindeglied übernehmen sie wichtige Funktionen zwischen der Geschäftsleitung und den Mitarbeitenden der Technik und Produktion.

Ausbildung

Grundlage

Hochschulförderungs- u. Hochschulkoordinationsgesetz vom 30.9.2011 (in Kraft ab 1.1.2015)

Bildungsangebote

  • FHNW, Muttenz: Studiengang Life Sciences, Vertiefung Bioanalytik und Zellbiologie
  • HES-SO Wallis, Sitten (D/F): Studiengang Life Technologies, Vertiefung Biotechnologie
  • ZHAW, Wädenswil

Dauer

  • 6 Semester, Vollzeit
  • 8 - 12 Semester, Teilzeit (praxisintegriert an der ZHAW möglich)

Fächer

z. B. Biologie, Mikrobiologie, Chemie, Mathematik, Informatik, Physik Technologie und Kommunikation, Biochemie, analytische Chemie, Bioanalytik, Pharmakologie und Toxikologie, Zellkulturtechnik, Zellbiologie, Bioverfahrens-, Mess- und Automatisierungstechnik, Umwelttechnologie, Molekular-, Zell-, Bioprozess-, Umwelttechnologie, Zellkulturtechnik, pharmazeutische Technologie u. a.

Vertiefungsrichtungen

Je nach Fachhochschule

Abschluss

Eidg. anerkannter Titel "Bachelor of Science in Biotechnologie", "Bachelor of Science FHNW in Life Sciences" oder "Bachelor of Science HES-SO in Life Technologies"

Voraussetzungen

Vorbildung

    Prüfungsfreie Aufnahme:

  • Abschluss einer beruflichen Grundbildung mit Berufsmaturität in einem der Biotechnologie verwandten Bereich, z. B. in einem technischen, chemischen, biologischen, medizinischen oder pharmazeutischen Beruf
  • oder

  • Abschluss einer gymnasialen Maturität, Fachmittel- oder Handelsmittelschule und fachbezogenes Berufspraktikum
  • oder

  • Abschluss einer gymnasialen Maturität und Praktikumsvertrag mit Unternehmen in der Biotechnologie-Branche (für praxisintegriertes Bachelorstudium an der ZHAW)
  • oder

  • Personen mit einer anderen Grundbildung absolvieren ein Vorpraktikum in speziellen biotechnologischen Bereichen 
  • Über die detaillierten Bedingungen geben die jeweiligen Fachhochschulen Auskunft.

Anforderungen

  • analytisch-konzeptionelle Fähigkeiten
  • exakte Arbeitsweise
  • Fähigkeit, Projekte zu entwickeln, durchzuführen und zu überprüfen
  • Interesse an physikalischen Vorgängen
  • Freude an Recherchearbeit

Weiterbildung

Fachhochschule (Master)

  • Master of Science in Life Science (FH) mit Vertiefung Pharmaceutical Biotechnology an der ZHAW
  • Master of Science in Life Science (FH) mit Vertiefung Applied Biosciences an der HES-SO
  • Master of Science in Life Science (FH) mit Vertiefung Molecular Technologies an der FHNW

Universität / ETH (Master)

Masterstudiengang in Biotechnologie. Über die Zulassung mit Bachelor FH informieren die Uni/ETH. Diese können Zusatzleistungen verlangen.

Nachdiplomstufe

Angebote von Fachhochschulen und Universitäten in diversen Bereichen und Stufen (MAS und MBA) als Spezialisierung und Aktualisierung des Fachwissens.

Berufsverhältnisse

Biotechnologen und Biotechnologinnen FH arbeiten in der Biotechnologie, im Pharmabereich, in der Lebensmittelindustrie sowie in der Chemie, Kosmetik- und Umweltbranche. Sie übernehmen zahlreiche Aufgaben und Projekte im Engineering, Anlagenbau, im Produkt- und Projektmanagement, in der Produktionsplanung und -koordination, Fermentation, in der Molekular- und Zellbiologie, im Qualitätsmanagement, Umweltschutz, in der Forschung und Entwicklung. Sie haben gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Die Branche verzeichnet Wachstum. Neben den weltweit tätigen Grossunternehmen gibt es auch eine zunehmende Zahl an innovativen KMU.

Weitere Informationen

Adressen

Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)
Life Sciences und Facility Management
Grüentalstrasse 14
Postfach
8820 Wädenswil
Tel.: +41 58 934 50 00
URL: https://www.zhaw.ch/de/lsfm/studium/bachelor/
E-Mail:

Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW)
Hochschule für Life Sciences
Campus Muttenz
Hofackerstrasse 30
4132 Muttenz
Tel.: 061 228 55 55
URL: https://www.fhnw.ch/lifesciences
E-Mail:

HES-SO Wallis
Institut Life Technologies
Route du Rawyl 47
Postfach 2134
1950 Sitten
Tel.: +41 27 606 85 11
URL: https://www.hevs.ch
E-Mail:

berufsberatung.ch